12.10.2018 | 1. Mannschaft

Wie geht’s Dir, „Finki“?

Kapitän Oliver Fink spricht im Interview über seine aktuelle Situation

Acht Pflichtspiele hat die Fortuna in dieser Saison absolviert, alle ohne ihren Kapitän. Nach wie vor laboriert Oliver Fink geduldig an einer Achillessehnenverletzung. Tagtäglich arbeitet der 36-Jährige an seinem Comeback. Ganz Düsseldorf drückt ihm dabei die Daumen und sehnt seine persönliche Bundesliga-Rückkehr herbei. Die Redaktion von www.f95.de hat sich erkundigt, wie es dem Sympathieträger geht.

„Finki“, wie geht es Dir?
Eigentlich geht es mir gut. Leider ist es aber so, dass mir die Achillessehne nach wie vor Probleme bereitet. Ich absolviere täglich Belastungstests, in denen überprüft wird, inwieweit die Sehne dem standhält. Bei Rückschlägen muss das Training dann am nächsten Tag wieder angepasst werden. Leider mache ich keine großen Fortschritte.

Verliert man irgendwann die Geduld?
Nein, ich sehe den Job nach wie vor als riesengroßes Privileg. Meine Aufgabe ist es nun vor allem, körperlich wieder fit zu werden. Darauf liegt mein Fokus. Viele Freunde von mir, aber auch andere Sportler, die nicht das Glück haben, im Fußball zu sein, müssen das nebenbei machen. Für mich ist es meine Arbeit. Trotzdem bin ich natürlich mit der aktuellen Situation nicht glücklich. Ich ärgere mich riesig darüber, dass ich momentan nicht dabei sein und helfen kann. Ich glaube schon, dass ich in der einen oder anderen Situation auf dem Platz gestanden hätte.

Wie sehr fehlt Dir der Ball?
Der fehlt mir schon sehr. Ich weiß nur nicht, ob der Ball auch das gleiche Gefühl hat. (lacht)

Kommen wir zu den bisherigen Spielen. Die Ausbeute passt nicht zu den bisherigen Leistungen, oder?
Für uns ist es wichtig zu sehen, dass wir in der Bundesliga mithalten können. Es war noch keine Mannschaft dabei, die uns an die Wand gespielt hat. Wir haben in jedem Spiel die Möglichkeit gehabt, es zu gewinnen oder zumindest einen Punkt mitzunehmen. Leider fehlte uns in den ersten Spielen teilweise die Cleverness, dafür haben wir Lehrgeld zahlen müssen. Im Großen und Ganzen können wir trotzdem zufrieden sein. Wir hätten aber mindestens drei Punkte mehr holen können.

Du bist unumstrittener Kapitän dieser Mannschaft. Das betonen sowohl Deine Stellvertreter Adam Bodzek und Marcel Sobottka als auch Trainer Friedhelm Funkel. Hast Du das Gefühl, der Mannschaft helfen zu können – auch wenn es nicht auf dem Platz ist?
Jeder Spieler verhält sich seinem Naturell entsprechend. Bei mir ist es so, dass ich nicht aktionistisch bin, nur weil ich das Kapitänsamt innehabe. Dementsprechend versuche ich, die Mannschaft zu unterstützen, auch wenn es nur banale Dinge sind wie die Stimmung hochzuhalten oder den Jungs ein gutes Gefühl zu geben. Das ist natürlich besonders nach Niederlagen gefragt, weil dann sowieso aus jeder Richtung Feuer kommt. Trotzdem würde ich natürlich am liebsten im Spiel oder im Training helfen.

Wie verfolgst Du die Spiele auf der Tribüne oder vor dem Fernseher?
Sehr emotional. Eigentlich könnte ich einfach dasitzen und entspannt ein Fußballspiel schauen. Aber besonders im Stadion fiebere ich extrem mit. Dann springe ich wie jeder andere Fan auf und ärgere mich über fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen. Generell glaube ich, dass es für einen Spieler sehr schwierig ist, auf der Tribüne zu sitzen. Auf dem Grün können wir Spieler 90 Minuten Einfluss nehmen, das ist ein richtig gutes Gefühl. Auf den Rängen können wir das eben nicht.

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