02.09.2020 | 1. Mannschaft

„Ich will eine Führungsrolle auf dem Platz einnehmen”

Neuzugang Edgar Prib im Interview

Es geht Schlag auf Schlag: Edgar Prib ist der nächste Fortuna-Neuzugang. Der erfahrene Mittelfeldspieler spielte zuletzt für Hannover 96. Im Interview spricht der 30-Jährige über Vereinstreue, das Wiedersehen mit alten Bekannten und seine Ziele mit F95.

Herzlich Willkommen in Düsseldorf, Edgar! Ein kleines Ratespiel zum Start: Was glaubst Du, wie oft Du in Deiner Karriere schon gegen die Fortuna gespielt hast? 
Das ist schwer zu beantworten. Sechs bis acht Mal? 

Die richtige Antwort lautet: elf Mal! Nur gegen den FC Augsburg hast Du noch häufiger auf dem Platz gestanden. Wie hast Du die Fortuna in den letzten Jahren wahrgenommen? 
Mit den beiden Aufstiegen habe ich die Fortuna als sehr erfolgreich wahrgenommen. Zudem ist sie im ersten Jahr nach dem vergangenen Aufstieg ja auch in der Bundesliga verblieben. Die Liga zu halten, ist vielleicht sogar eine noch größere Herausforderung. Die Auswärtsspiele in diesem Stadion, die für mich zukünftig Heimspiele sein werden, waren immer spannend und nicht einfach. Auch aufgrund der enormen Unterstützung der Zuschauer war es immer schwer, die Fortuna hier zu besiegen. 

Du hast in Deiner Karriere erst für zwei Clubs gespielt. Wie wichtig ist Dir Vereinstreue?
Ganz wichtig! Ich bin bei der SpVgg Greuther Fürth groß geworden. Da lernt man als Jung-Profi bereits gewisse Werte kennen. Später bin ich dann mit voller Überzeugung nach Hannover gegangen, wo ich mich komplett mit dem Verein identifiziert habe. Wenn ich ein Projekt anfange, dann bin ich immer mit vollem Einsatz und Leidenschaft bei der Sache. Eine genauso große Überzeugung habe ich jetzt auch mit meiner Vertragsunterschrift bei der Fortuna. 


Mit zwei Kreuzbandrissen musstest Du während deiner Karriere auch herbe Rückschläge verkraften. Was haben diese Rückschläge mit Dir gemacht? Wie hast du es geschafft, gestärkt zurückzukommen? 
Erstmal muss man so einen Schock verdauen. Es gehen einem viele Gedanken und Zweifel durch den Kopf. Durch die harte Reha-Arbeit konnte ich diese Zweifel beseitigen. Mein Körper war irgendwann wieder stabil genug, um Fußball zu spielen. Ich habe in der Zeit vieles über meinen Körper gelernt und konnte dies auch auf den Rasen übertragen. Insgesamt haben mich diese Rückschläge mental gestärkt und erfahrener gemacht.  


Mir ist es wichtig, dass sich diese Jungs etwas bei mir abschauen und mich um Rat fragen können.

 

Edgar Prib

Mit deutlich über 200 Spielen im deutschen Profifußball gehörst Du direkt zu den erfahrensten Spielern im Fortuna-Kader. Siehst Du Dich als Führungsspieler? 
Ja, auf jeden Fall. Ich habe bereits mit Mitte 20 Verantwortung übernommen. Heutzutage ist es oft so, dass auch sehr junge Spieler im Kader stehen, die eine gewisse Führung brauchen. Mir ist es wichtig, dass sich diese Jungs etwas bei mir abschauen und mich um Rat fragen können. Ich will auch bei der Fortuna eine Führungsrolle übernehmen, aber mir ist wichtig, dass man diese Rolle vor allem auf dem Platz wahrnimmt und nicht nur beispielsweise in der Presse. Die Taten auf dem Feld sind die, mit denen man seine Führungspersönlichkeiten am besten unter Beweis stellen kann. 

Im Fortuna-Kader triffst Du auf für dich viele bekannte Gesichter – Thomas Kleine, Andre Hoffmann, Kenan Karaman. Wie sehr hilft dir, dass Du schon gewisse Berührungspunkte in der Mannschaft hast? 
Matze Zimmermann und Toni Pledl hast du in der Aufzählung vergessen (lacht). Natürlich macht es den Anfang viel einfacher, wenn man schon den ein oder anderen kennt. Allerdings bin ich jetzt schon so lange dabei und ohnehin offen für jeden, dass es auch nicht unangenehm wäre, wenn ich niemanden kennen würde. Aber klar: Die Jungs wiederzutreffen, mit denen man schon ein paar Jahre zusammengespielt hat, freut mich natürlich sehr.   

Du kennst die 2. Bundesliga sehr gut. Worauf kommt es an, um in dieser Liga zu bestehen? 
Ich glaube, so ein kurzes Interview reicht nicht aus, um eine Saison in der Zweiten Liga zu beschreiben. Es ist wichtig, eine hungrige Mannschaft zu haben, die zusammenhält und alles dafür tut, erfolgreich zu sein. Man muss alles reinhauen. 

Wie lauten Deine Ziele für die Zeit bei der Fortuna?
Ich möchte mit den Jungs erfolgreich sein und so viele Spiele wie möglich gewinnen. Ich will zeigen, was ich auf dem Platz kann. Und: Letzte Saison habe ich mit fünf Treffern meinen persönlichen Tor-Rekord gebrochen. Vielleicht kann ich diesen in der kommenden Saison nochmal überbieten. Die kommende Saison will ich genießen – vor allem, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, wie schnell man sein Schicksal beispielsweise durch eine Verletzung nicht mehr in der Hand hat. Ich bin topfit und will mein Schicksal selbst bestimmen. 

 

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