29.11.2020 | 1. Mannschaft

Der West-Schlager geht in die nächste Runde

Vor #BOCF95: Ein Rückblick auf vergangene Duelle gegen den VfL Bochum

68 Mal traf die Fortuna seit Einführung der Bundesliga im Jahr 1963 auf den VfL Bochum – gegen keinen Gegner spielten die Flingeraner seitdem häufiger. Die beiden Traditionsvereine aus dem Westen duellierten sich in der zweiten Hälfte der 60er Jahre in der Regionalliga West, später in der Bundesliga und im DFB-Pokal. Seit 2010 gab es das Duell zwischen dem VfL und F95 ausschließlich in der zweiten Liga. Ein Rückblick auf vergangene West-Duelle zwischen Flinger Broich und Castroper Straße…

Dezember 1975: Entscheidungsspiel kurz vor Weihnachten
Andere Zeiten, andere Regeln: Vor 45 Jahren wurde im DFB-Pokal noch nicht aufs Elfmeterschießen gesetzt. War nach 120 Minuten kein Sieger gefunden, wurde ein Entscheidungsspiel angesetzt. Genau das war damals auch beim Drittrundenspiel zwischen der Fortuna und dem VfL nötig. Im ersten Duell beider Teams stand es nach 90 Minuten 3:3. In der Verlängerung brachte der heutige Bayern-Co-Trainer Hermann Gerland die Bochumer in Führung, doch Werner Kriegler glich in der 117. Minute aus. Wenige Tage später – am 17. Dezember – ging es nach einem 1:1 nach regulärer Spielzeit wieder in die Verlängerung. Dieses Mal setzten sich die Flingeraner durch Tore von Dieter Herzog und Wolfgang Seel durch.

Oktober 1985: Die Bochumer Revanche
Zehn Jahre später trafen F95 und VfL wieder im DFB-Pokal aufeinander und wieder war ein Entscheidungsspiel nötig. Dieses Mal kam es in der zweiten Runde zum West-Schlager, in Düsseldorf trennten sich beide Teams nach 120 Minuten mit einem 1:1. Zwei Wochen später gab es die Neuauflage an der Castroper Straße. Hier rächten sich die Bochumer für ihr Pokal-Aus zehn Jahre zuvor und gewannen mit 5:3 nach Elfmeterschießen. Seitdem gab es zwischen Düsseldorf und Bochum nur noch ein einziges Aufeinandertreffen im wichtigsten deutschen Pokal-Wettbewerb, 2005 schied die Fortuna zuhause in der ersten Runde gegen den VfL aus.

Mai 1991: Wechselbad der Gefühle im Rheinstadion
Eines der kuriosesten Spiele zwischen Rot-Weiß und Blau-Weiß entwickelte sich am 32. Spieltag der Bundesliga-Saison 1990/91. Die Flingeraner legten im Rheinstadion los wie die Feuerwehr: Jörn Andersen brachte sein Team in der 3. Minute in Führung, eine halbe Stunde später stand es sogar 3:0 für die Fortuna. Doch das Spiel war noch nicht vorbei – der VfL schoss fünf Minuten nach dem dritten Gegentor den Anschlusstreffer, drehte in der zweiten Halbzeit auf und führte nach 69 Minuten seinerseits mit 4:3. Bis zum Abpfiff arbeiteten die Rot-Weißen an einer weiteren Wende des Spiels, es blieb aber bei der ärgerlichen Niederlage. Am Ende der Spielzeit hielten aber beide West-Clubs die Klasse.

Juli 2011: Röslers Tor des Monats
Wenn eine Saison so beginnt wie die Fortuna-Spielzeit 2011/12, kann sie eigentlich nur mit dem Aufstieg enden. Eine Flanke von Andreas „Lumpi“ Lambertz landete bei Sascha Rösler, der zum Fallrückzieher ansetzte und einen Treffer erzielte, der später zum „Tor des Monats“ in der ARD-Sportschau gewählt wurde. Erst siebeneinhalb Jahre später schaffte das ein weiterer Fortune, damals Jean Zimmer mit seinem Treffer im Heimspiel gegen den BVB. Das Spiel gegen den VfL im Juli 2011 endete nach einem späten Thomas-Bröker-Treffer übrigens mit 2:0 für die Fortuna. Und die Saison 2011/12 endete mit einer großen Feier auf dem Rathausbalkon…

März 2017: Last-Minute-Erlösung durch Bebou
Es war keine leichte Zeit im Frühjahr 2017. Die Fortuna hatte neun Spiele hintereinander nicht gewonnen und war in den unteren Tabellenregionen der 2. Bundesliga angekommen. Unter Flutlicht im Ruhrstadion drohte schließlich Sieglos-Spiel Nummer zehn – spätestens, als Peniel Mlapa den VfL zwei Minuten vor dem Pausenpfiff in Führung brachte. Doch die Fortuna kam zurück! Rouwen Hennings, der vor dem Spiel aufgrund einer längeren persönlichen Durststrecke in der Kritik stand, erzielte kurz nach dem Seitenwechsel das 1:1. Als sich alle schon mit dem Unentschieden abgefunden hatten, legten die Rot-Weißen noch einen drauf. Eigengewächs Ihlas Bebou wurde in der 90. Minute im gegnerischen Strafraum gefoult, ein Pfiff – und anschließend versenkte er den Ball selbst im Bochumer Kasten. Der Jubel vor dem Gästeblock war riesig und am Saisonende schaffte die Fortuna den Klassenerhalt.

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