22.02.2021 | 1. Mannschaft

Comeback, Kilometerfresser, Koutris

5 Notizen zu #F95H96

Der 3:2-Sieg gegen Hannover 96 war wieder so ein Spiel, das zahlreiche Geschichten zum Erzählen liefert – unter anderem die eines grandiosen Comebacks, eines hart arbeitenden Neuzugangs und der Entwicklung einer Mannschaft, die das große Ziel nach wie vor nicht aus den Augen verloren hat.

Shintas starkes Comeback 
Aufgrund eines Muskelfaserrisses fiel Shinta Appelkamp vier Spieltage in Folge aus. Gegen Hannover 96 wechselte Cheftrainer Uwe Rösler den 20-Jährigen in der 58. Minute ein. Nur 18 Zeigerumdrehungen später legte Appelkamp das 3:1 nach – was für ein Comeback! Mal wieder zeigte der Japaner in den gut 30 Minuten eindrucksvoll, was ihn alles auszeichnet: Intelligentes Passspiel, cleveres und aggressives Arbeiten gegen den Ball und – wie schon bei seinem ersten Saisontreffer gegen Osnabrück – eine Eiseskälte vor dem gegnerischen Tor. Mit einem platzierten Schuss an den linken Innenpfosten ließ er 96-Keeper Michael Esser keine Chance und lief dann mit einem handgeformten Herzen in Richtung der Fotografen: „Das Tor und der Jubel waren für meine Mutter, die mich jeden Tag von Japan aus unterstützt“, so Appelkamp nach dem Spiel.

Koutris‘ verdienter Lohn 
Neben Appelkamp hat noch ein weiterer Fortune nach seiner Einwechselung entscheidend zum Erfolg beigetragen: Leonardo Koutris. Zur Halbzeit brachte Uwe Rösler den Linksverteidiger für Rouwen Hennings, um auf die Gelb-Rote Karte von Florian Hartherz zu reagieren. Es dauerte nicht lange, bis der Grieche ein Ausrufezeichen setzte: Seine Maßflanke landete am zweiten Pfosten bei Felix Klaus, der zur 2:1-Führung vollendete. Es ist der Lohn für die viele harte Arbeit, die Koutris investierte, um sich nach seinem Kreuzbandriss, den er sich vor seinem Wechsel zur Fortuna zuzog, an die erste Elf heranzuarbeiten. „Ich freue mich sehr für ihn! Wir alle haben gesehen, wie er Extra-Einheiten im Kraftraum und im Eisbad geschoben hat. Es zeigt, dass man nie aufhören sollte, hart an sich zu arbeiten, wenn man ein Ziel unbedingt erreichen will“, schrieb Koutris‘ Teamkollege Kristoffer Peterson auf Instagram, um auf die harte Arbeit des 25-Jährigen in den letzten Wochen und Monaten hinzuweisen.

Drei auf einen Streich 
Zum allerersten Mal in dieser Saison standen Rouwen Hennings, Kenan Karaman und Dawid Kownacki gleichzeitig von Beginn an auf dem Feld. Während Hennings und Karaman wie gewohnt im Zentrum aufliefen, kam Kownacki vornehmlich über die linke Seite. Dort spulte der Pole für einen Offensivspieler bemerkenswerte elf Kilometer ab – Top-Wert bei den Gastgebern! Zudem bereitete Kownacki Appelkamps Treffer zum zwischenzeitlichen 3:1 mustergültig vor. Hennings erzielte derweil sein achtes Saisontor und stockte seine Elfmeterquote im Fortuna-Dress auf zwölf Treffer bei 13 Versuchen auf.

Parallele zum Hinspiel – und doch alles anders 
Nach der Gelb-Roten Karte gegen Florian Hartherz dürfte so mancher Fan an das Hinspiel gegen die Hannoveraner gedacht haben. Auch damals musste die Fortuna fast eine ganze Halbzeit in Unterzahl bestreiten, nachdem Matthias Zimmermann die Ampelkarte gesehen hatte. Hannover siegte 3:0. Am gestrigen Sonntagnachmittag war alles anders. Die Fortunen spielten mit einem Mann weniger weiterhin mutig nach vorne, verteidigten hellwach und unterstrichen, dass sie in den letzten knapp vier Monaten eine eindrucksvolle Entwicklung hingelegt haben. „Die ersten 35 Minuten der zweiten Halbzeit waren die besten einer Unterzahl-Mannschaft, die ich in dieser Saison gesehen habe“, so Uwe Rösler nach der Partie.

Ein gutes Omen? 
Der ein oder andere Fortune wird sich noch an den letzten 3:2-Heimsieg der Rot-Weißen erinnern. Anfang Dezember gewann F95 mit diesem Ergebnis gegen den SV Darmstadt 98. Die Parallelen enden aber nicht beim reinen Resultat: Auch damals zeigten die Flingeraner Comeback-Qualitäten, siegten in einer wilden Partie und nach eher turbulenten Wochen, die in einer 0:5-Pleite beim VfL Bochum gipfelten. Was folgte, waren acht weitere Ligaspiele ohne Niederlage … 

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