Zum 125. Geburtstag von Hans Meck
Erster Ehrenspielführer der Fortuna
Fortuna erinnert an ihren ehemaligen Kapitän und ersten Ehrenspielführer Hans Meck, dessen Geburtstag sich am heutigen Montag zum 125. Mal jährt. Er galt ein herausragender Akteur in Reihen der Rot-Weißen, auch wenn sich aufgrund der dürftigen Quellenlage nur schwerlich eine lückenlose Biographie nachzeichnen lässt. Einige gesicherte Eckdaten belegen jedoch seine großen Verdienste.
Geboren wurde Johann Meck, der von allen nur Hans gerufen wurde, am 10. Mai 1896 in Düsseldorf. Sein Vater war Schmiedemeister an der Bruchstraße und Meck jr. besuchte – direkt um die Ecke – von 1903 bis 1910 die Volksschule an der Flurstraße. Anschließend und bis Mai 1914 wurde er zum Optiker-Mechaniker ausgebildet.
Die Spielerdatenbank der Fortuna und die Festschrift von 1925 belegen, dass Meck ab spätestens 1918/1919 für die 1. Mannschaft der Fortuna zum Einsatz kam. Dabei begann er als Rechtsaußen und wechselte in den darauffolgenden Jahren in die defensivere Läuferreihe. Die Fortuna, die sich zu Mecks Karrierebeginn noch als kleiner, fast unbedeutender Verein darstellte, sollte auch durch sein Mitwirken schon bald von der A-Klasse Düsseldorf über die Kreisliga bis in die Gauliga Berg/Mark, die höchste Klasse, vorstoßen und sich als einer der besten Vereine des Deutschen Reichs etablieren.
Schon in der Saison 1924/1925 zählte Friedebert Becker, späterer Herausgeber des „Kicker“, Hans Meck zu „einem der besten Spieler einer westdeutschen Halbreihe“. Kampfgeist, Teamfähigkeit und Ausdauer sollen seine Markenzeichen gewesen sein. 1927 erreichte Fortuna mit ihm erstmals die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft – doch sowohl bei der Premiere (durch ein 1:4 gegen den Hamburger SV) als auch zwei Jahre später, 1929 (1:5 gegen die SpVgg. Fürth) war gleich in der 1. Runde Schluss.
Für ein Kuriosum sorgte Hans Meck bei einer Partie gegen die TuRU im Februar 1927. Da er ein paar Tage zuvor einen Nasenbeinbruch erlitten hatte, betrat er den Platz mit einer Aluminiumplatte vor dem Gesicht, die aufsehenerregend mit schwarzem Band um den Kopf befestigt war. Sein Aussehen sorgte für ungläubiges Staunen und zuweilen lautstarkem Gelächter. Doch ihm und seinem Team konnte dies egal sein, denn das Bezirksmeisterschafts-Derby gewannen die Flingeraner letztlich mit 1:0.
Das Ende seiner aktiven Laufbahn erfolgte mit der letzten Partie der Saison 1930/1931, als Fortuna zum ersten Mal die Westdeutsche Meisterschaft errang und in der Endrunde vor den Teams von VfB Bielefeld, des Meidericher SV (heute MSV Duisburg) und der Alemannia aus Aachen auf Platz 1 stand. Nachgewiesen werden konnten inzwischen 109 Einsätze und 19 Tore Mecks im rot-weißen Jersey.
Sein Wirken auf dem Platz muss deutlichen Nachhall gefunden haben, denn nur ein Jahr später, 1932, wurde er zum ersten Ehrenspielführer des Vereins ernannt. Bis heute ist er Ehrenmitglied des Vereins.
Nach dem erneuten Weggang von Meistertrainer Heinz Körner in der Saison 1940/1941 übernahm Hans Meck zumindest phasenweise seinen Platz am Flinger Broich und betreute die Mannschaft bis zur Einstellung des Spielbetriebs im Herbst 1944. Denn auch er war, wie so viele von Fortuna, eingezogen und, wie der „Kicker“ 1945 berichtete, als Gefreiter an die Ostfront befohlen worden, wo er verwundet wurde. Auf dem Fußballplatz war Hans Meck infolge des immer fürchterlicher tobenden Weltkriegs ohnehin Notstandsverwalter: Spieler kamen und gingen, immer häufiger konnten keine kompletten Mannschaften antreten und sogar Schiedsrichter mussten gelegentlich aushelfen und mitspielen. Fortunas Glanzzeiten waren vorbei.
Doch schon bei der Neugründung nach Ende des Zweiten Weltkriegs und der Eintragung in das Vereinsregister vom 1. August 1945 war Hans Meck sofort dabei und wurde, neben Matthias Bakkers, vorläufiges Vorstandsmitglied. Bei der wenige Wochen später stattfindenden außerordentlichen Mitgliederversammlung am 20. Oktober 1945 trat Meck jedoch nicht an.
Aus seiner Entnazifizierungsakte (NW 1002-g-23994) geht hervor, dass er zwar Mitglied in der Deutschen Arbeitsfront (DAF), in der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) sowie im NS-Reichsbund für Leibesübungen (NSRL) war – notwendige Übel in einer üblen Zeit. Parteimitglied war er – ebenso wie viele andere Fortunen wie Paul Janes – allerdings nicht. Aus den Archivunterlagen der Fortuna geht vielmehr hervor, dass Meck der SPD nahestand. In der abschließenden Bewertung wurde Meck in Kategorie V (Entlasteter) eingestuft - unschuldig.
Dass er jäh aus dem Leben gerissen wurde, sorgte für große Bestürzung und Trauer. Hans Meck wurde gerade einmal 53 Jahre. Die Ironie des Schicksals wollte es, dass er am 23. Juli 1949 ausgerechnet bei einem Fußball-Training in Düsseldorf zusammenbrach und an einem Herzinfarkt verstarb.
Hans Meck als verdienter Fortune in Erinnerung und die weitere Erforschung seines Lebensweges hat sich die AG Fortuna-Geschichte bereits auf ihre Fahnen geschrieben und ist für sachdienliche Informationen und Unterlagen jederzeit dankbar.