„Auf die Art und Weise stolz sein“
MIXED ZONE: Die Stimmen aus Hamburg
Mit einem hart erkämpften – und verdienten! – Punkt verließ die Fortuna am Samstagabend das Volksparkstadion. Im Top-Spiel der 2. Bundesliga waren die Flingeraner lange in Unterzahl, doch sie boten dem Hamburger SV einen großen Kampf und erarbeiteten sich so ein 1:1-Unentschieden. Das hatten die Protagonisten zum Spiel zu sagen:
Christian Preußer, Cheftrainer: „Wir haben uns diesen Punkt redlich verdient! Wir haben in den ersten 15 Minuten ein tolles Auswärtsspiel gemacht, standen zwar etwas tiefer, waren aber trotzdem ein paar Mal gefährlich im gegnerischen Strafraum. Nach dem 0:1 und der Roten Karte war es ganz wichtig, dass wir nicht das zweite Gegentor bekommen haben – dann wäre das Spiel wohl weg gewesen. Wir haben es richtig gut gemacht und hatten sogar noch Chancen, die Partie 2:1 zu gewinnen – das wäre das i-Tüpfelchen gewesen. Allerdings hatte der HSV auch noch die Möglichkeiten, um die Partie für sich zu entscheiden. Der Punkt und die Reaktion der Fans auf unsere Leistung tun uns gut. Dieses Ergebnis kann ganz viel wert sein, wenn wir am Samstag das Heimspiel gegen den KSC gewinnen – und das ist der ganz klare Auftrag für diese Woche.“
Tim Walter, Cheftrainer Hamburger SV: „Es ist schwierig, das alles in Worte zu fassen. Wir sind sehr enttäuscht. Wir haben erneut sehr viele Torchancen kreiert und uns nicht belohnt. Ich hätte mir gewünscht, dass wir in Überzahl zielstrebiger sind und mehr in die Box reingehen. Stattdessen sterben wir manchmal etwas in Schönheit und lassen den Gegner so am Leben. Wir haben bis zum Ende alles investiert, aber leider nur einen Punkt ergattert. Das ist für uns zu wenig. Am Freitag geht es weiter. Da können wir es wieder besser machen.“
Adam Bodzek: „Wir hatten uns vorgenommen, in Hamburg zu gewinnen. Und wir haben auch wirklich gut angefangen. In den ersten 15 Minuten hat man unseren Plan gesehen. Dann haben wir aus dem Nichts erst das 0:1 und dann die Rote Karte kassiert. Aber wir haben uns direkt auf dem Platz gesagt, dass wir uns nicht niederspielen lassen, sondern einander helfen und alles reinschmeißen wollen. Schon in der ersten Halbzeit hat man dann gesehen, dass wir in Ansätzen gefährlich werden konnten, und der Weg nach vorne offen war. In der zweiten Halbzeit haben wir dann eine der Kontermöglichkeiten genutzt. Wir hatten sogar noch mehr klare Chancen, weitere Tore zu erzielen. Wir können stolz auf die Art und Weise sein, mit der wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben. Denn in Unterzahl ist es gerade bei so einer Ballbesitz-Mannschaft wie dem HSV eine sehr schwere Aufgabe. Deswegen nehmen wir den Punkt gerne mit. Jetzt müssen wir zuhause nachlegen!“
Khaled Narey: „Für mich persönlich war es natürlich ein geiles Spiel. Wenn man drei Jahre bei einem Club spielt und dann zurückkommt, will man natürlich eine gute Leistung zeigen. Am Anfang waren wir sehr gut im Spiel und hatten gute Chancen in den ersten 15 Minuten, doch dann ist sehr viel gegen uns gelaufen. Auf einmal lagen wir 0:1 zurück und waren ein Mann weniger, doch danach haben wir es in Unterzahl super gemacht. In so einer Situation muss man erst einmal so zurückkommen, wie es uns gelungen ist. In der Szene, in der ich auf Rouwen querlege, hätte ich entweder selbst schießen oder den Ball am Keeper vorbeilegen müssen – aber hinterher, wenn man die Szene im Fernsehen sieht, ist man immer schlauer. Am Ende ist es egal, weil wir auch so einen hochverdienten Punkt gewonnen haben.“
Robert Bozenik: „Es war ein sehr schweres Spiel für uns – vor so einer großen Kulisse ist es immer schwierig und dann waren wir auch noch ein Mann weniger. Aber die Jungs haben in der ersten Halbzeit schon sehr hart füreinander gearbeitet, das habe ich von außen gesehen. Als ich eingewechselt wurde, wollte ich daher mithelfen und ebenso hart für das Team kämpfen. Beim Tor spielen wir uns gut über rechts durch und in der Mitte macht Felix einen klasse Job, indem er den Ball ablegt. Ich bin glücklich, dass ich in dieser Szene treffen konnte, noch glücklicher bin ich aber über den Punkt für unsere Mannschaft. Nach einer Roten Karte ist es manchmal so, dass die Mannschaft in Unterzahl eine besondere Energie entwickelt, um füreinander zu kämpfen – das hat man auch heute gesehen.“