„Das Spiel war einfach nur unglaublich“
MIXED ZONE: Die Stimmen zum 1:1 in Paderborn
Was. Für. Ein. Spiel! Nach einer turbulenten Woche lieferte die Fortuna dem SC Paderborn am Samstagnachmittag einen Kampf, den wohl keiner der über 1.000 mitgereisten F95-Fans so schnell vergessen wird. Am Ende trennten sich die beiden Teams mit einem insgesamt gerechten 1:1-Unentschieden. Das sagten die Protagonisten zu 90 verrückten Minuten:
Jan Hoepner, Co-Trainer: „Es war eine sehr turbulente Woche für uns. Wir haben ein gutes Spiel gezeigt mit vielen Emotionen, einem riesigen Zusammenhalt und einem überragenden Torwart. So haben wir uns einen Punkt verdient. Die Kommunikation mit Daniel Thioune lief gut, wir haben auch in der Halbzeit kurz gesprochen. Es war heute schön zu sehen, dass jeder im Kader gebraucht wird und eine wichtige Rolle übernehmen kann. Das kann uns viel Kraft geben. Wenn man so kurz vor dem Abpfiff das 1:1 kassiert, kann man kurz von Enttäuschung sprechen, aufgrund der Woche, die hinter uns liegt und in der wir nicht normal trainieren konnten, überwiegt die Zufriedenheit, mit dieser komplett veränderten Truppe einen Punkt geholt zu haben.“
Lukas Kwasniok, Trainer SC Paderborn: „Für mich ist es heute eine der schwierigsten Pressekonferenzen wenn es darum geht, ein Spiel sachlich zu kommentieren. Ich sitze hier voller Rückhalt für meine Mannschaft, egal, ob wir 0:1, 1:1 oder 2:1 spielen. Die Jungs haben sich aufgeopfert. Eine Mannschaft wie die der Fortuna, die viele gestandene Spieler in der Startelf hatte, können wir nicht einfach herspielen, erst recht nicht mit solchen Hindernissen wie dem verschossenen Elfmeter und dem 0:1. Trotzdem machen wir noch das 1:1 und werden um das 2:1 be-punkt-punkt-punkt. Wenn es normal läuft, gehen wir mit einem 2:1 vom Platz und alle sagen ‚Wow, welche Moral‘. Heute war ein Mann entscheidend. Menschen, die Führerscheine machen, sind nicht automatisch gute Autofahrer und genauso ist es mit anderen Lizenzen und Scheinen. Es ist meine Aufgabe, diese Dinge in aller Deutlichkeit anzusprechen, weil es für mich nicht nachvollziehbar ist, dieses Tor nicht zu geben.“
Florian Hartherz: „Unter diesen Umständen ist es auf jeden Fall ein gewonnener Punkt. Es war der Wahnsinn, was die Jungs alles reingelegt haben, wie die Jungs aus der U23 gekämpft und gespielt haben, und wie die ganze Mannschaft und der ganze Staff gearbeitet hat. Es ist natürlich schade, dass wir in der Nachspielzeit noch ein Gegentor bekommen haben. Doch wir sind glücklich über den Punkt und können zufrieden nach Hause fahren. Bei meinem Tor sind alle Emotionen rausgekommen. Unter diesen Umständen in Führung zu gehen, war ein super schönes Gefühl. Ich habe mich riesig gefreut. Wir nehmen aus diesem Spiel Energie und Kampfgeist mit. Wir haben auch den Support der Jungs, die zuhause waren, gespürt. Wir halten weiter zusammen und hoffen, dass die Jungs schnell wieder gesund werden.“
Tim Köther: „Es ist einfach nur unglaublich. Diese Woche war von Anfang an verrückt. Ich kann das Spiel nicht in Worte fassen, es war unglaublich. Wir haben alles rausgehauen, was in uns steckte, und verdient einen Punkt mitgenommen. Natürlich war es ärgerlich, dass wir das Gegentor noch bekommen haben, weil wir so kurz vor dem Sieg standen. Trotzdem waren es heute riesige Emotionen. Ich hatte das ganze Spiel Gänsehaut und es war der Wahnsinn, vor den Fortuna-Fans zu spielen. Wir haben um jeden Ball gekämpft und meine Beine sind komplett tot.“
Florian Kastenmeier: „Die Woche war nicht optimal und es war eine komische Vorbereitung auf das Spiel. Wir haben trotzdem alles rausgehauen. Man muss dieses Spiel von zwei Seiten betrachten, die eine ist enttäuscht, die andere ist stolz. Alles in allem nehmen wir aber viele glückliche Momente mit nach Hause, vor allem die jungen Spieler, die zum ersten Mal dabei waren. Ich freue mich, dass ich einen Elfmeter halten konnte, der letzte ist schon länger her. Das tat der Mannschaft zu diesem Zeitpunkt auch gut. Wir haben insgesamt ein gutes Spiel gemacht, nehmen das Positive mit in die neue Woche und geben Weiter Gas. Dass bei unserer aktuellen Lage 1.000 Fans mitgereist sind, ist der Wahnsinn. Großes Kompliment an die Jungs und Mädels in der Kurve, die noch einmal 10 bis 20 Prozent aus jedem einzelnen herausgekitzelt haben.“