Das Herz auf dem Platz gelassen
5 Notizen zum 1:1 in Paderborn
„Wir sind ein bisschen wie ein gallisches Dorf und wir werden unser Herz auf dem Platz lassen“, fasste Co-Trainer Jan Hoepner die Stimmung bei der Fortuna einen Tag vor dem Auswärtsspiel in Paderborn zusammen. Seine Spieler ließen diesen Worten Taten folgen und boten am Samstagnachmittag vor fantastischer Unterstützung ihrer Fans einen großen Kampf, für den sie sich mit zumindest einem Punkt belohnen konnten. Was in der Benteler-Arena auffiel…
1. Riesiger Einsatz
Über 122 Kilometer liefen die Fortunen im Auswärtsspiel in Paderborn – ein herausragender Wert. Alleine 12,4 Kilometer entfielen auf Emmanuel Iyoha, der damit die meisten Meter aller Akteure auf dem Rasen abspulte. „Emmas“ Werte stehen ein Stück weit symbolisch für die Leistung der Rot-Weißen: Als einziger fitter Profi-Stürmer kam Fortunas Eigengewächs zwar kaum in gefährliche Abschlusssituationen, doch er rackerte unermüdlich und gewann darüber hinaus mit 19 Zweikämpfen die meisten direkten Duelle aller Spieler.
2. Debütantenball
Erstes Zweitliga-Spiel für Tim Köther. Erstes Zweitliga-Spiel für Takashi Uchino. Erstes Zweitliga-Spiel für Marcel Mansfeld. Erstes Zweitliga-Spiel mit mehr als zwei Minuten Einsatzzeit für Phil Sieben. Erste Kader-Nominierung für Nikell Touglo. Erste Kader-Nominierung für Daniel Bunk. Viel mehr Worte müssen an dieser Stelle nicht verloren werden: Was die Jungs aus der U23 und U19 in den vergangenen Tagen und vor allem während der 90 Minuten einbrachten, war aller Ehren wert.
3. Hartherz trifft erstmals für die Fortuna
Am 25. September 2018 traf Florian Hartherz das letzte Mal in einem Profi-Spiel – damals noch für Arminia Bielefeld. 1.265 Tage später erzielte der Linksverteidiger erneut ein Tor, sein erstes für die Fortuna. Nach einer Ecke von der linken Seite und einem Pfostentreffer von Tim Köther war der 28-Jährige zur Stelle und traf zu einem der am frenetischsten gefeierten Fortuna-Tor der letzten Monate und Jahre. „Bei diesem Tor sind alle Emotionen rausgekommen. Ein sehr schönes Gefühl“, sagte der Torschütze nach dem Spiel im Live-Interview bei Sky.
4. In ungewohnten Rollen
Jakub Piotrowski ist eigentlich ein Spielertyp, der auf dem gesamten Rasen zu finden ist – am Samstag musste „Kuba“ zum ersten Mal in der Innenverteidigung ran. Natürlich kann eine solche Premiere nicht zu 100 Prozent perfekt verlaufen, doch der 24-Jährige biss sich ins Spiel, wuchs an seiner Aufgabe und überzeugte. Ähnliches lässt sich über Shinta Appelkamp sagen: Der 21-Jährige führte die Fortuna zum ersten Mal aufs Kapitän aufs Feld. Und es dürfte lange her sein, dass ein F95-Spielführer das letzte Mal so jung war. Und noch jemand bekam es am Samstag mit einer neuen Aufgabe zu tun: Ersatztorhüter Kai Eisele stand als Feldspieler im Aufgebot. Zu einem Einsatz kam es jedoch nicht…
5. Wie geht es weiter?
Eine weitere spannende Woche liegt vor der Fortuna. Nach und nach werden sich die derzeit infizierten Spieler in den kommenden Tagen freitesten dürfen – wer von ihnen schon am kommenden Samstag gegen den HSV, dessen Spiel am Samstag ausgefallen ist, wieder zum Einsatz kommen kann, steht zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht fest. Dafür muss die Fortuna zusätzlich auf Jakub Piotrowski verzichten, der in Paderborn seine fünfte Gelbe Karte in dieser Saison sah. Doch egal, wer am nächsten Wochenende gegen Hamburg auf dem Rasen steht: Er wird alles für Rot-Weiß geben. Das hat der Samstagnachmittag in Paderborn gezeigt.