31.03.2010 | Verein

Ein fleißiger Helfer und ein herzensguter Mensch

Aleks Spengler ist seit 20 Jahren Mannschaftsbetreuer

Noch einmal auf die europäische Fußball-Bühne zurückkehren - mit "seiner" Fortuna. Das ist der größte Wunsch, den Mannschaftsbetreuer Aleks Spengler immer noch hat. Dabei erlebte er mit den Flingeranern in den letzten beiden Jahrzehnten so ziemlich alle Facetten, die man in seinem Job erleben kann: Schöne Stunden und herrliche Feste, wenn es für die Rot-Weißen eine Klasse nach oben ging, aber auch bittere Momente, wenn Fortuna den harten Gang in eine unterklassige Liga antreten musste. Viele Präsidenten, noch mehr Trainer und Spieler, deren Auflistung ein ganzes Buch füllen würde, kamen und gingen in dieser langen Zeit. Am 1. April 1990 trat Aleks Spengler seine Arbeit bei der Fortuna an und feiert somit in diesen Tagen sein 20-jähriges Dienstjubiläum.

Dabei war "Aleksandar" eigentlich erst gar nicht sonderlich erpicht auf diese Tätigkeit. Viel lieber war er einige Jahre in seiner Freizeit Schiedsrichter sowie Jugendtrainer am Flinger Broich. Nachts verdiente er sich nebenbei als Taxifahrer sein Geld und schaute sich tagsüber gerne einmal die Trainingseinheiten von Fortunas damaligem obersten Übungsleiter Aleksandar Ristic an, um zu lernen und sich etwas von der Arbeit auf dem Platz mit der Mannschaft abzuschauen. Das war in der Saison 1989/90. "König Aleks", nach dem Bundsliga-Aufstieg im Jahr zuvor frisch gekürt, überredete seinen Namensvetter aber dennoch, den Job als Betreuer zu übernehmen. Eine Entscheidung, die er nicht bereut hat. Zumal er sich in den vielen Jahren Respekt auf allen Ebenen verschafft hat und inzwischen als Publikumsliebling bei den Fans gilt. Vorstandssprecher Peter Frymuth bringt es auf den Punkt: "Der Aleks ist einfach Kult. Und was passt da besser zusammen, dass er ausgerechnet am 1. April sein Dienstjubiläum feiert!".

Seit dem Frühjahr 1990 ist Aleks Spengler bei der Fortuna der Herr der Trikots, Hosen und Fußballschuhe. Nur ein Jahr später holte er seine damalige Frau Marita dazu, mit der er 18 Jahre verheiratet war und bis heute gemeinsam für die Fortuna arbeitet. Sie sagt noch heute über ihn: "Ich kenne ihn nun schon seit 30 Jahren. Aleks ist immer jemand, auf den Du Dich privat zu 1000% verlassen kannst." Was bei der Ordnung im Mannschaftsquartier im Arena-Sportpark nicht immer der Fall ist, denn "da ist er manchmal ein bisschen unordentlich...! Er stellt die Sachen hin, und ich räume sie beiseite", sagt sie mit einem Augenzwinkern. Dafür ist er in seinem Beruf umso genauer vor den Spielen und sagt von sich selbst, dass er in all den Jahren noch nie etwas vergessen hat einzupacken. "Da bin ich deutsch!", grinst der gebürtige Serbe, der in Belgrad geboren wurde und 1973 nach Deutschland kam, schelmisch.

Früher war Spengler bei seiner Arbeit ein starker Raucher, doch seit 2001 greift er nicht mehr zur Zigarette - auch oder gerade gesundheitlich bedingt. "Dafür liebt er das Essen", schmunzelt Marita. Ein paar Pfunde zuviel auf den Hüften sind in der Tat nicht zu übersehen...! Für solch eine Aussage könnte es auch gerne mal einen Spruch geben, der nicht immer druckreif ist. "Er beschimpft auch die Spieler manchmal. Aber er hat auch ein offenes Ohr für sie, wenn sie Probleme haben", sagt Marita über seine menschliche Seite.
Die Zeit ist auch an ihm nicht ganz spurlos vorbeigegangen. Mit seinen 58 Jahren ist er, Vater von drei Kindern und zweifacher Opa, inzwischen ingesamt wesentlich ruhiger geworden, und so kann er durchaus auch mal verbal einstecken und hat dies "auch schnell wieder vergessen". Auch Chefcoach Norbert Meier weiß, was er an ihm hat: "Wenn man ihm Aufgaben überträgt, dann kann man sicher sein, dass er sie zu 100% erledigt." Und er sagt weiter: "Er ist eine Institution in diesem Verein und ein herzensguter Mensch, den man aber auch ab und zu mal bremsen muss. Dann braucht er im richtigen Moment einen Schuss vor den Bug - wie wir alle!"

Mit Meier kommt Spengler genauso gut klar wie mit fast all seinen Vorgängern - und das sind immerhin 20 Trainer gewesen. "Nur unter Massimo Morales und Thomas Berthold war die Zusammenarbeit nicht immer so harmonisch", deutet Marita an, ohne aber ins Detail zu gehen. Doch von sich aus wegen irgendwelcher Differenzen oder anderer Probleme alles hinzuschmeißen, wäre für Aleks ohnehin niemals in Frage gekommen. "Die Fortuna ist für ihn Arbeit und Hobby in einem. Aleks liebt und stirbt dafür", weiß Marita um seine rot-weiße Leidenschaft.

Fortuna Düsseldorf dankt Aleks Spengler herzlich für seine Arbeit und freut sich auf viele weitere Jahre des guten Miteinanders. Und darauf, dass sich sein größter Wunsch erfüllen mag...

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