"Zum Fußball gehören so viele Unwägbarkeiten"
Chefcoach Norbert Meier vor dem Saisonstart gegen den VfL Bochum
Vorm Westschlager gegen den VfL Bochum am kommenden Montagabend (20.15 Uhr, ESPRIT arena) geht man im Düsseldorfer Lager mit einer "sehr zufriedenstellend verlaufenen" Vorbereitung im Rücken in die neue Saison. Das erklärte Chefcoach Norbert Meier im obligatorischen Pressegespräch vor dem ersten Heimspiel der Spielzeit 2011/2012. Der Trainer freut sich, dass es endlich wieder losgeht - und sieht im Gegner aus der Stahlstadt gleich einen zünftigen Prüfstein.
"Die Mannschaft kann man als absoluten Topfavoriten auf den Aufstieg klassifizieren", ist Meier voll des Lobes über das Team von Friedhelm Funkel und ergänzt "Da haben wir gleich zu Beginn ein richtiges Kaliber vor die Brust gesetzt bekommen." Zweimal hat er mit seinem Trainerstab die Bochumer beobachtet und dabei eine Elf gesehen, die "ein Gesicht hat, diszipliniert ist und nie in blinden Aktionismus verfällt." Seine Fortuna könne sich auf eine "richtige Überprüfung" freuen - wie auch darauf, dass es nach der bei den Profis eher ungeliebten Vorbereitungsphase wieder richtig losgehe.
Mit ebenjener zeigt sich Meier absolut zufrieden. Man habe gute Leistungen gezeigt, das "Fundament gelegt, um kräftetechnisch zu bestehen" und sei dabei von schwerwiegenderen Verletzungen verschont geblieben. Den Zeigefinger hob der Coach derweil mahnend in Richtung all jener, die ein einfaches Patentrezept für den Erfolg in der Tasche wähnen: "Es wäre fatal, zu sagen, dass wir einfach nur auswärts besser spielen müssen. Die Heimstärke war unser Faustpfand, aber die ist nicht selbstverständlich! Wir müssen uns das immer wieder hart erarbeiten." Gerade in der extrem ausgeglichenen Zweiten Liga müsse man die Verdienste der Vergangenheit immer wieder neu bestätigen.
Das gilt auch für die Neuzugänge, denen Meier samt und sonders bescheinigt, in der Vorbereitung "gute Ansätze gezeigt zu haben, die zu Hoffnung berechtigen". Jeder von ihnen habe Qualitäten nachgewiesen, hier und da sei aber noch etwas Eingewöhnung vonnöten; Robbie Kruse etwa wachse "von Tag zu Tag mehr rein", und Fußball spielen könne er ohnehin. Ob es bei den Neuen gleich für die Startelf reicht, sei kurzfristig zu entscheiden. Auch hinsichtlich der Besetzung des Torwartpostens gab Meier noch keine endgültige Festlegung bekannt - die Trainingseindrücke gelte es besonders in die Bewertung mit einzubeziehen, da weder Michael Ratajczak noch Robert Almer in den Testbegegnungen allzu häufig "Auszeichnungsmöglichkeiten" erhalten hätten, wie der oberste Übungsleiter ausführt.
Hinsichtlich des Saisonzieles gemahnt der Trainer zur Besonnenheit. Sein persönlicher Wunsch sei zwar eine Art Endspiel am letzten Spieltag gegen den MSV Duisburg - aber gleichzeitig gibt er zu bedenken: "Das sind aber Träume und Wünsche! Die soll man haben. Aber wir sind völlig entspannt, es gibt andere Vereine, die sich eher als wir an die Brust heften, unter die ersten Drei kommen zu müssen. Zum Fußball gehören nun einmal so viele Unwägbarkeiten", bremst Meier übertriebene Erwartungen. Wenngleich ein Sieg über den Aufstiegskandidaten aus Bochum sicher auch dem Fortuna-Chefcoach nicht zuwider wäre.