15.08.2011 | 1. Mannschaft

Sascha Rösler erzielte das "Tor des Monats"

Führungstreffer per Fallrückzieher gegen VfL Bochum ausgezeichnet

Seit letztem Samstagabend kurz vor 20.00 Uhr stand es fest: Er hat es geschafft! Sascha Rösler, nunmehr knapp ein Jahr Stürmer in Reihen von Fortuna Düsseldorf, hat die Wahl zum "Tor des Monats" gewonnen. Der 33-Jährige ist damit der erste Rot-Weiße seit 1981, der diese Auszeichnung entgegennehmen durfte.

Es war der bislang überwältigendste Moment für alle rot-weißen Anhänger in dieser doch noch recht jungen Saison: Man schrieb die 66. Minute bei der Saisonauftaktpartie gegen den VfL Bochum, als sich Sascha Rösler auf Flanke von Andreas Lambertz mit einer geradezu artistischen Einlage quer in die Luft legte und per Fallrückzieher am Bochumer Keeper Luthe vorbei zum ersten Saisontor der Düsseldorfer Fortuna in den Winkel traf. Alle, die Augenzeugen dieses Treffers in der ESPRIT arena wurden, waren sich sofort einig, dass dieser Kunstschuss das Zeug zum "Tor des Monats" haben würde. Und die Prophezeiung sollte sich bewahrheiten.


Vor der Abfahrt der Mannschaft zum Meisterschaftsspiel bei Eintracht Frankfurt überreichte WDR-Redakteurin Nesrin Elnabolsy die Medaille. In authentischer Umgebung - nämlich auf dem Rasen der ESPRIT arena. Angesprochen darauf, wie er die Situation die zu dem sensationellen Tor empfunden hatte, antwortete der Goalgetter: "Ich hatte erst noch das Gefühl, dass die Flanke von Andreas Lambertz zu hoch geschlagen gewesen sei. Dann blockte ich aber meinen Gegenspieler und habe einfach ausgeholt - und ehe ich mich versah, war der Ball im Tor." Wie denn die Reaktion seiner Mannschaftskameraden ausgefallen sei, wollte Nesrin Elnabolsy weiter wissen, worauf Rösler trocken anmerkte: "Natürlich gab es Frotzeleien meiner Mitspieler ob meines fortgeschrittenen Alters. Zumal ich wegen Rückenproblemen noch vor dem Spiel Schmerztabletten einnehmen musste." Das war auch der Grund, warum der in der Nähe des Bodensees geborene Kicker bei der obligatorischen Humba nicht mehr dabei sein konnte - ihn plagten Magenkrämpfe, derentwegen er mit Abpfiff sofort in die Kabine eilte.


Seit März 1971 verleiht die ARD Sportschau bekanntlich einen Preis für den schönsten Treffer, der innerhalb eines Aufzeichnungsmonats erzielt wurde. Als Vorschlag Nummer 1 gesetzt, musste Rösler sich gegen sehenswerte Tore von Nico Zimmermann (Eintracht Braunschweig), Nahomi Kawasumi (Japanische Frauennationalmannschaft), Gökhan Aktas (FC Oberneuland) sowie Alexander Schnetzler (Dynamo Dresden) behaupten. Und gewann das Voting, das per TED und online stattfand, mit deutlichem Vorsprung. Für Rösler war es der 79. Treffer in seinem 338. Bundesliga-Spiel - und die dritte Nominierung zum "Tor des Monats".


Der Letzte Fortune, dem die begehrte Medaille für den Torschützen des Monats überreicht worden war, hieß Klaus Allofs. Er erzielte vor über 30 Jahren, im Januar 1981, im Rheinstadion mit einem "sanften Volley" (O-Ton Sportschau) den Führungstreffer zum 1:0 im Achtelfinale des DFB-Pokals - sein damals 63. Tor im 155. Spiel für die Flingeraner. Und der Gegner war niemand Geringeres als Klaus Allofs‚ heutiger Arbeitgeber, Werder Bremen. Das Spiel endete 2:0 - durch einen weiteren Treffer von ihm.
Sascha Rösler ist somit nach Klaus Allofs und Reiner Geye (04.10.1972), Gerd Zimmermann (08.02.1975), Emanuel Günther (19.08.1978) sowie Wolfgang Seel (24.06.1979) der 6. Fortune, der diese Auszeichnung erhält. In der Vereinswertung ist die Fortuna in der Gesamtbilanz aller Monats-Torschützen um eine Position auf Platz 13 vorgerückt.
Man darf nun natürlich gespannt sein, ob Sascha Rösler vielleicht sogar der Geniestreich gelingt, zum Torschützen des Jahres gewählt zu werden. Diese Ehre ist bis heute noch keinem Fortunen zuteil geworden.


Weitere Informationen zum Tor des Monats finden sich in Wikipedia unter der Suchphrase "Tor des Monats".
Auf der Sportschau-Seite kann man sich unter der gleichen Suchphrase unter der Rubrik "Chronik" noch einmal alle Treffer, die seit 1971 zum "Tor des Monats" gewählt wurden, anschauen.


Foto: Christof Wolff

 

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