"1860 wird alles in dieses Spiel reinlegen"
Chefcoach Norbert Meier vorm Pokalspiel gegen 1860 München
Eine der meistzitierten und meistabgehangenen Fußballfloskeln ist die vom Pokal und seinen eigenen Gesetzen. Nichtsdestoweniger ist schon was dran, denn der Pokal verzeiht keine Fehler, während man eine fehlerhafte Leistung in der Liga in den übrigen Spielen noch ausgleichen kann. Um das k.O.-Wesen des Cup-Wettbewerbes weiß auch Fortuna-Trainer Norbert Meier - und schärft seinen Jungs vor dem Zweitrunden-Match gegen die Löwen ein, mit höchster Konzentration vorzugehen.
"Da kommt es auf ein einziges Spiel an, da musst Du da sein", predigt Meier, "jedes Pokalspiel ist ein Endspiel, und Du musst alles, was außerhalb des Fußballs liegt, ausblenden." Der oberste Übungsleiter ruht sich naturgemäß erst recht nicht darauf aus, dass seine Schützlinge vor gut zwei Monaten an gleicher Stelle gegen den gleichen Kontrahenten sehr gut aussahen und mit 3:1 die Punkte in der ESPRIT arena behielten. "Wie wir das Ligaspiel bewältigt haben, war sicherlich förderlich für unser Selbstvertrauen - aber 1860 wird motiviert sein, das wiedergutzumachen. Das Pendel kann also in beide Richtungen ausschlagen!"
Ohnehin verortet er im Kader, der Reiner Maurer zur Verfügung steht, gerade im Offensivbereich "mit das Beste, was die Liga zu bieten hat". Zuletzt hätten die Löwen zwar womöglich eine kleine Schwächephase durchlaufen, aber dennoch oder gerade deshalb dürften sie nach Meiers Ansicht "alles reinlegen! Das wird folglich ein sehr schweres Spiel."
Nichts hineinlegen beim Projekt Achtelfinale kann indes der dänische Offensivmann Ken Ilsø, der mit einem Bänderanriss und einer Kapselverletzung im Sprunggelenk einige Wochen absent sein wird. "Auch wenn er zuletzt nicht von Anfang an gespielt hat, wird er immer ein wichtiger Spieler hier sein", bedauert Meier das Fehlen seines blonden Angreifers, "bei uns darf so etwas nicht allzu häufig passieren." Der Rest des Kaders hat derweil ohne Pause durchtrainiert und die Belastungen der letzten Tage verhältnismäßig gut weggesteckt. Eine gesonderte Einheit zum Elfmeterschießen hat Meier allerdings nicht angeordnet: "Wir haben öfter Spiele, die pari ausgehen - da machen wir schon mal Elfmeterschießen. Aber die nervliche Belastung kann man ohnehin nicht trainieren." Ein Ansporn mehr für seine Jungs, es gar nicht erst zum Shootout kommen zu lassen - und die erwarteten 33.000 Zuschauer dürften auf das Nervenspiel sicher auch verzichten wollen.