„Wir sind immer in der Lage, ein Spiel zu drehen"
Norbert Meier vor dem Hinspiel gegen Hertha BSC Berlin
Am kommenden Donnerstag wird um 20.30 Uhr das Hinspiel der Relegation zwischen der heimischen Hertha und der Fortuna im Berliner Olympiastadion angepfiffen. Dann werden nur in der Arena über 70.000 Zuschauer ihren Teams die Daumen drücken. Vor dem ersten von zwei Duellen Bundes- gegen Landeshauptstädter hob Chefcoach Norbert Meier das bisher Erreichte hervor.
Bevor Meier auf die kommenden Entscheidungsspiele gegen die „alte Dame“ von der Spree einging, lobte er seine Akteure für das bisher Erreichte: „Von unserer Mannschaft ist am Sonntag eine Menge Ballast abgefallen. Wir haben uns vor der Saison als Ziel gesetzt, besser abzuschneiden als in der vergangenen Spielzeit. Das haben wir bei weitem übertroffen. Nach der phänomenalen Hinrunde haben wir viele Wünsche und Hoffnungen geweckt.“ Diese beschrieb der Trainer so: „Es ist ein Gefühl entstanden, dass das Team nicht gewinnen möge, sondern gewinnen muss. Das war eine schwere Belastung für die Jungs, die sich immer wieder aus schwierigen Situationen befreien konnten.“
Hierzu gehörte auch, dass die Rot-Weißen vor allem in der Rückrunde nach Gegentreffern immer wieder hinterherlaufen mussten. „Die Mannschaft hat sich niemals hängen lassen. Wir haben nur vier Partien verloren, obwohl wir 16 Mal in Rückstand geraten sind“, betonte Meier. „Wir sind also immer in der Lage, ein Spiel zu drehen. Auch am Sonntag haben wir uns von dem frühen 0:1 toll erholt.“ Aber nicht nur auf die in dieser Saison gespielten Partien blickte Meier zurück: „Wir spielen derzeit mit nahezu der gleichen Truppe, die in der letzten Saison mit sechs Niederlagen gestartet ist. Damals haben wir uns schon früh retten können. Deshalb ist die Anerkennung dafür viel zu gering ausgefallen.“
Nun geht es aber gegen Hertha BSC Berlin um den Aufstieg ins Oberhaus. „Hertha geht als Bundesligist natürlich als Favorit in die beiden Begegnungen. Die Berliner haben am letzten Spieltag noch die Kurve bekommen und dadurch neues Selbstvertrauen schöpfen können“, sieht der 53-Jährige die Rollen klar verteilt. „Personell ist die Hertha sicherlich sehr gut besetzt, aber wir werden unsere Möglichkeiten bekommen. Das hängt aber auch immer davon ab, wie der Gegner uns lässt.“
Schon in den vergangenen Tagen wurde in den Medien viel über das Aufeinandertreffen von Meier und seinem Gegenüber Otto Rehhagel, der den heutigen Düsseldorfer Coach vor einiger Zeit bei Werder Bremen unter seinen Fittichen hatte. „Viele Leute haben sich gewünscht, dass es das Duell Düsseldorf gegen Köln gibt, weil zwischen Beiden eine Menge Rivalität herrscht“, sagte Meier. „Jetzt sprechen einige von Norbert Meier gegen Otto Rehhagel. Aber keiner von uns steht auf dem Platz. Ich habe mich sehr für ihn gefreut, als er mit Griechenland Europameister geworden ist, weil einem das nicht jedes Wochenende gelingt. Aber es ist doch jetzt ein großer Zufall, dass Otto Trainer in Berlin ist und nun auf seinen ehemaligen Spieler Meier trifft.“
Die personelle Lage hat sich bei der Fortuna nicht groß verändert, wie Meier erklärte: „Jens Langeneke ist wieder an Bord, auch bei Maxi Beister wird es von Tag zu Tag besser. Wir rechnen durchaus noch mit einem Einsatz von Johannes van den Bergh.“ Er fügte jedoch hinzu: „Wir müssen die nächsten Tage abwarten. Dann sehen wir, was wir für Möglichkeiten haben.“