"Abgerechnet wird immer erst zum Schluss"
Hertha-Trainer Otto Rehhagel vor dem Gastspiel in Düsseldorf
In seinem letzten Spiel als Cheftrainer von Hertha BSC kehrt Otto Rehhagel (73) am Dienstag zu dem Verein zurück, mit dem er seinen ersten großen Titel gewonnen hat. Die Fortuna führte der erfahrene Fußball-Lehrer 1980 zum Triumph im DFB-Pokal. Seitdem sind zahlreiche Trophäen hinzugekommen. So wurde „König Otto“ mit dem SV Werder Bremen je zweimal Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger. Den 1. FC Kaiserslautern führte er erst zum Aufstieg in die Bundesliga und dort anschließend als Neuling gleich zum Titel, eine bis heute einmalige Leistung. Die Krönung seiner Karriere war 2004 der Gewinn der Europameisterschaft in Portugal mit dem krassen Außenseiter Griechenland.
Rehhagels Auftrag in Berlin lautet Klassenverbleib. Nach dem 1:2 im Relegations-Hinspiel gegen die Rot-Weißen stehen die Berliner vor dem Rückspiel jedoch stark unter Druck. Otto Rehhagel, der in Bremen neun Jahre lang seinen heutigen Düsseldorfer Kollegen Norbert Meier trainiert hatte, gibt sich aber kämpferisch.
Wie fällt Ihr Fazit des Relegations-Hinspiels am vergangenen Donnerstag gegen die Fortuna aus?
„In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt, in der zweiten haben wir uns dann zu sehr vom Gegner beeindrucken lassen. Dazu haben individuelle Fehler zu den beiden Gegentoren geführt.“
Wie beurteilen Sie nach der Heimniederlage die Chancen auf den Verbleib in der 1. Liga?
„Wir haben zwei Spiele gegen die Fortuna, jetzt ist sozusagen Halbzeit. Die Fortuna hat in Berlin gewonnen, aber die Partie in Düsseldorf ist noch zu spielen. Unsere Chancen sind nach wie vor intakt. Abgerechnet wird immer erst am Schluss.“
Was wird am Dienstag in der ESPRIT arena entscheidend sein, um das nötige Ergebnis einzufahren?
„Einsatz, Wille, Präzision. Wir dürfen keine Fehler machen und müssen unser Spiel durchbringen.“
Wie ist die personelle Situation, wer kann nicht spielen?
„Wir haben keine Verletzten, alle sind fit.“
Sie waren selbst einmal Trainer in Düsseldorf. Welche Erinnerungen haben Sie an die Zeit in der Landeshauptstadt?
„Das war eine sehr schöne, auch sehr erfolgreiche Zeit. Ich erinnere mich gern daran zurück.“
Wie ist Ihr Verhältnis zu Norbert Meier, den Sie bei Werder Bremen einige Jahre trainiert haben?
„Norbert Meier war ein sehr guter Spieler, er macht auch seine Sache als Trainer jetzt sehr gut. Wir haben ein Verhältnis, das von gegenseitigem Respekt geprägt ist.“