Fortuna trauert um Kurt „La Jana“ Borkenhagen
Der ehemalige Spieler verstarb im Alter von 92 Jahren
Fortuna Düsseldorf trauert um ihren ehemaligen Spieler Kurt Borkenhagen. Der gebürtige Düsseldorfer verstarb im Alter von 92 Jahren. Borkenhagen absolvierte in der Nachkriegszeit 147 Spiele in der Oberliga West, die damals die höchste Spielklasse in Deutschland war, und 29 Partien in der 2. Liga West.
Erst im Alter von 27 Jahren bestritt Borkenhagen seine ersten Spiele in der Oberliga West. Am 14. September 1947 wurde der Spielbetrieb nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt stand er im Aufgebot von Fortuna Düsseldorf. Borkenhagen spielte in dieser Zeit nicht nur mit seinem jüngeren Bruder Alfred zusammen, sondern auch unter anderem mit den Düsseldorfer Legenden Paul Janes, Toni Turek und Matthias Mauritz.
Am 5. Oktober 1952 absolvierte Borkenhagen sein einziges Länderspiel gegen Frankreich. Die von Bundestrainer Sepp Herberger aufgestellte Mannschaft verlor in Paris mit 1:3. Dennoch gehörte diese Partie zu den Highlights in der Karriere des kopfballstarken Verteidigers. Davor war er mehrfach auf regionaler Ebene nominiert worden - für die Nordrhein-Westfalen-Auswahl, die Niederrhein-Auswahl und Westdeutsche Auswahl. Und ganz nebenbei war er 1946/1947 auch noch Bergisch-Märkischer Fußballmeister geworden.
Trotz einer mannigfaltigen Anzahl an Partien für die Fortuna, es sind wohl mindestens 176 Einsätze gewesen, bleibt ein ganz bestimmtes Spiel in besonderer Erinnerung. Da musste er nämlich als Ersatztorwart einspringen, weil der etatmäßige Schlussmann ausgefallen war und man damals keine Auswechslung vornehmen durft". Und ihm gelang das Kunststück, gegen Schwarz-Weiß Essen alle Bälle, die auf das Fortuna-Tor kamen, zu halten. Seine aktive Zeit sollte 1957 bei der Fortuna in der Altherrenmannschaft enden, wo er zuletzt noch als Spielertrainer fungiert hatte.
"La Jana" - so nannte man ihn und zog damit einen Vergleich mit einer weltberühmten Tänzerin, die wie keine Zweite in den Dreißigern des letzten Jahrhunderts Muse und Sex-Appeal verband. Dabei war dies keineswegs als Verballhornung Borkenhagens gemeint, sondern von Hochachtung begleitet. Sein Markenzeichen: Ein unnachahmlicher Laufstil, mit dem er auf dem Feld den Ball führte und Attacken des Gegners geschickt auszuweichen wusste, indem er die Hände von sich streckte. Noch Jahrzehnte später sagte Borkenhagen, dass dies seiner Anatomie geschuldet war: "Denn ich war wohl der dünnste Spieler aller Zeiten. Ich hatte nur Arme und Beine."
Nach seiner aktiven Zeit arbeitete Borkenhagen als Ingenieur für Heizung und sanitäre Installation. Auch wenn er bereits 1984 pensioniert wurde, war er noch bis vor wenigen Jahren selbständig.
Die Gedanken aller Fortunen sind bei dem Verstorbenen, und tiefes Mitgefühl gilt seinen Verwandten.