22.06.2012 | Verein

Happy Birthday Campino!

Der Sänger der Toten Hosen feiert seinen 50. Geburtstag

An einem Tag wie diesem macht einer der wohl bekanntesten Fortuna-Fans ein halbes Jahrhundert voll. Campino, Sänger der Düsseldorfer Band Die Toten Hosen, wird 50 Jahre jung. Am 22. Juni 1962 wurde Andreas Frege in Düsseldorf geboren. Somit war die Liebe zu den 95ern quasi ein Geschenk der Natur und wurde ihm in die Wiege gelegt.

  • © Matias Corral

Aus seiner Verbundenheit zu seiner Heimatstadt sowie zu „seiner“ Fortuna hat er nie ein Geheimnis gemacht. Auf Konzerten, bei Stadionbesuchen, in Fernsehinterviews und bei vielen anderen Anlässen erklärt er gerne seine innige Beziehung zu den Rot-Weißen – nicht selten ausgestattet mit Schal oder Trikot - oder fachsimpelt einfach nur über den Fußball (England!) im Allgemeinen. Doch sind dies keineswegs die Lippenbekenntnisse eines „Promi-Fans“ wie es sie so oft gibt. Vielmehr haben sich er und seine „Toten Hosen“ bereits mehrfach für die Fortuna finanziell engagiert. Keine Frage: Das F95-Emblem liegt ihnen wirklich sehr am Herzen.

Campino und der Geburtstag der Band

Als Sänger der Band „ZK“ machte Andreas Frege seine ersten Versuche auf der Bühne. Doch unter seinem bürgerlichen Namen war er im Grunde genommen nur seiner Familie und den Lehrern bekannt. Längst hatte der Frontmann der Band Anfang der 1980er Jahre seinen Spitznamen Campino weg. Angeblich bekam er ihn nach einer Bonbonschlacht im Klassenzimmer, als er noch auf dem Humboldt-Gymnasium (Abi 83) war. Er hat fünf Geschwister, darunter den zwölf Jahre älteren Bruder John, durch den er auf den Punkrock in England aufmerksam wurde. Seine Mutter war gebürtige Engländerin und erzog ihre Kinder zweisprachig. Womit es beim Verstehen und Mitsingen der Texte sicherlich keine Probleme für ihn gab. Im Jahre 1982 gründete er mit seinen Freunden Andreas von Holst („Kuddel“), Michael Breitkopf („Breiti“), Klaus-Peter Trimpop („Trini“) und Walter November den „Club der Toten Hosen“. Schon bald starteten sie ihre erste Deutschland-Tournee. Somit feiert nicht nur Campino heute seinen 50. Geburtstag, sondern die vielleicht bekannteste Düsseldorfer Band in diesem Jahr auch ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum. Herzlichen Glückwunsch!

Eine musikalische Düsseldorfer Erfolgsgeschichte

Als Jungs von der „Opel-Gang“ waren sie damals in der Modestadt Düsseldorf und im Hofgarten gestartet. Das Ziel? Bis zum bitteren Ende! Unterwegs immer mit dabei: Eisgekühlter Bommerlunder. Doch „Unter falscher Flagge“ gab es für sie nur Sekt oder Selters. Ein Zwischenstopp bei der „Damenwahl“ war die Disco in Moskau sowie die Schwarzwaldklinik – mit dem Wort zum Sonntag und dem Altbierlied. Eine Hommage an Posträuber und andere alte Helden des Punkrocks schufen sie mit „Never mind the Hosen – here´s Die Roten Rosen“, um bei „Ein kleines bisschen Horrorschau“ mit dem Titel „Hier kommt Alex“ ihre erste inoffizielle Fortuna-Hymne zu kreieren. In dieser Zeit – Ende der 1980er – setzten sich Campino und die Toten Hosen erstmals für die Fortuna ein, die damals finanziell ins Schlingern geraten war. Auf ihrer Tournee gaben sie von jeder verkauften Eintrittskarte eine D-Mark an den Verein ab, wobei ein stattlicher Betrag von knapp 200.000 Mark (rund 100.000 Euro) zusammen kam. Nicht wenige Fortuna-Anhänger flachsten, dass damit das rechte Bein von Neuzugang Tony Baffoe bezahlt wurde.
Danach brachen sie 1990 nicht nur zur Fußball-Weltmeisterschaft nach Italien (Azzuro) auf, sondern auch zu ihrem „Kreuzzug ins Glück“, wobei sie vom bayerischen Kabarettisten Gerhard Polt unterstützt wurden. International wurden sie mit „Learning English Lesson One“ noch bekannter als sie es ohnehin schon längst waren. Politisch bis emotional – eben Alles aus Liebe - ging es bei „Kauf mich!“ zu, bei dem der aufrechte Deutsche Sascha sein Fett weg bekam. Ohnehin waren die Toten Hosen damals politisch engagiert und traten 1992 unter anderem beim „Heute die, morgen du“-Konzert auf.

Die längste Fan-Meile beim Karneval

Ausverkaufte Tourneen – national und international – hatten da längst bewiesen, dass sie eine musikalische Religion, halt das „Opium fürs Volk“ geworden waren. Dabei war klar: Nichts bleibt für die Ewigkeit, auch nicht für die zehn kleinen Jägermeister.
Spektakulär war sicherlich ihr Heimspiel ein paar Jahre später auf einem eigenem Wagen beim Rosenmontagszug 1996 unter dem Motto: „Wir beerdigen den guten Geschmack“. Tausende Fans – viele in Fortuna-Trikots - sangen und tanzten kilometerlang quer durch Düsseldorf um den bunten Wagen herum und schmetterten eine Hosen-Hymne nach der anderen lauthals mit!
Im Jahre 1998 traten die Roten Rosen noch einmal musikalisch in Erscheinung und warteten auf´s Christkind. Nur kurze Zeit später machte sich dann die Düsseldorfer Band endgültig „Unsterblich“ und stellte einer ganzen Nation die Frage nach dem Schön Sein. Eine zweite Fußball-Hymne entstand, die nun weit über die Düsseldorfer Stadtgrenzen hinaus bis nach „Bayern“ zum dortigen FC in München hören war.

Geld für die Jugend – Axel und Lumpi bleiben

Ab der Saison 2001/02 prangte für zwei Jahre das Totenkopflogo auf den (Kult-)Trikots der Fortuna. Gemeinsam mit einer Brauerei vom Niederrhein konnten der Fortuna so wichtige Gelder für den Nachwuchs überwiesen werden. Damalige Jugendspieler wie Axel Bellinghausen und Andreas Lambertz wurden gehalten. DTH waren da schon wieder beim „Auswärtsspiel“ und erkannten, dass kein Alkohol auch keine Lösung ist...
„Zurück zum Glück“ waren sie 2004 und dabei mächtig im Walkampf. Es wurde beschaulich - „In aller Stille“. Der Titel „Strom“ wurde zur heutigen Tor-Hymne bei den Heimspielen der Fortuna. Im Frühjahr 2012 bauten sie den „Ballast der Republik“. Seit einer kühlen Nacht im Mai ist „Tage wie diese“ der nächste Fortuna-Song und mittlerweile der musikalische Ohrwurm der Fußball-Europameisterschaft, ganz so „als wärs ein Rhythmus, als wärs ein Lied“...

Heute feiert Campino seinen 50. Geburtstag. Dazu gratuliert Dir der Verein Fortuna Düsseldorf ganz herzlich, wünscht alles Gute sowie Gesundheit für die Zukunft und noch viele schöne gemeinsame Erlebnisse!

 

Fotocredit: Matias Corral

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