Ex-Fortune Harnik ist beim VfB Stuttgart eine feste Größe
Am Samstag geht es in die Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena
Wenn die Fortuna am Samstag um 15.30 Uhr beim VfB Stuttgart in der Mercedes-Benz-Arena antritt, ist es für einen Kicker ein besonderes Spiel. In der Saison 2009/2010 kickte Martin Harnik im Trikot der Fortuna und schaffte mit 13 Treffern in 30 Spielen seinen persönlichen Durchbruch.
Da der Angreifer nur vom SV Werder Bremen ausgeliehen war, mussten die Fortuna-Verantwortlichen ihn ziehen lassen. Der Österreicher wurde vom VfB verpflichtet und geht dort nun in seine dritte Saison. Dass er aber auch dem Traditionsverein aus Flingern durchaus noch verbunden ist, zeigte sein Besuch in der Fortuna-Kabine nach dem Relegations-Rückspiel gegen Hertha BSC Berlin. Zusammen mit Claus Costa sorgte er für Getränke-Nachschub für seine ehemaligen Kollegen und feierte den Düsseldorfer Aufstieg in die Bundesliga. Während Harnik in der ersten Spielzeit im VfB-Dress noch häufig als Joker eingesetzt wurde und dabei in 32 Einsätzen neun Mal traf, explodierte er im letzten Jahr. Mit 17 Toren und sechs Vorlagen hatte Harnik großen Anteil daran, dass sein Team in dieser Saison international dabei ist.
In der 1. Runde des DFB-Pokals taten sich die Stuttgarter eine halbe Stunde lang schwer, dann traf Vedad Ibisevic beim SV Falkensee-Finkenkrug zur Führung. Gleich zwei Mal konnte sich Harnik in die Torschützenliste eintragen. Die beiden weiteren Treffer erzielten Tunay Torun, der im Sommer von Hertha BSC Berlin ins Schwabenland wechselte, und der Japaner Shinji Okazaki. Somit stand für die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia am Ende ein ungefährdeter 5:0-Erfolg zu Buche. In der 2. Runde treffen die Rot-Weißen nun auf den Zweitligisten FC St. Pauli.
Auch im internationalen Wettbewerb waren die Stuttgarter erfolgreich und konnten sich für die Europa-League qualifizieren. Im Hinspiel setzten sie sich mit 2:0 gegen Dynamo Moskau durch. Ein Doppelpack von Ibisevic in den letzten 20 Minuten sorgte für viel Jubel in der Mercedes-Benz-Arena. Auf Seiten der Russen spielten mit Zvjezdan Misimovic und Kevin Kuranyi zwei alte Bekannte aus der Bundesliga. Im Rückspiel in Moskau reichte dem VfB ein 1:1, um in die Europa-League einzuziehen.
In der Bundesliga ging der Start jedoch in die Hose: Im ersten Heimspiel der Saison unterlag das Team um Kapitän Serdar Tasci mit 0:1. Dabei hatte Ibisevic zwei Minuten vor dem Ende beim Stand von 0:0 eine doppelte Riesenchance. Zunächst scheiterte er vom Elfmeterpunkt aus an Wolfsburgs Keeper Diego Benaglio, dann setzte er den Nachschuss neben das leere Tor. Stattdessen klingelte es auf der anderen Seite: Der Wolfsburger Neuzugang Bas Dost, der in der vergangenen Spielzeit beim SC Heerenveen Torschützenkönig der niederländischen Eredivisie wurde, nickte in der Schlussminute eine Flanke zum Sieg der Wölfe ein. Am zweiten Spieltag gingen die Stuttgarter beim FC Bayern München mit 1:6 unter. Den Stuttgarter Führungstreffer in der Allianz-Arena hatte übrigens Harnik erzielt.
Nur zwei externe Neuzugänge haben die Stuttgarter in diesem Sommer verpflichtet: Zum einen wurde Tim Hoogland vom FC Schalke 04 ausgeliehen. Der Rechtsverteidiger konnte sich auch einen Stammplatz sichern – so scheint es zumindest in den ersten Wochen der Saison. Außerdem kam Tunay Torun von der Hertha. Der 22-Jährige soll für Belebung im offensiven Mittelfeld sorgen. Der in Nürnberg stark aufspielende Daniel Didavi kehrte nach abgelaufener Leihfrist zum VfB zurück. Intern beförderte der Sportliche Leiter Fredi Bobic Raphael Holzhauser, André Weis, Antonio Rüdiger und Kevin Stöger aus der eigenen Reserve zur Profi-Mannschaft.
Im Sommer erwirtschafteten die Schwaben ein klares Transferplus, denn für Julian Schieber, der für rund 5,5 Millionen Euro zum Deutschen Meister Borussia Dortmund wechselte, und Timo Gebhardt, der zum 1.FC Nürnberg ging, wurden zusammen rund 6,5 Millionen Euro eingenommen. Hinzu kommen die drei ablösefreien Verluste Khalid Boularouz (Sporting Lissabon), Matthieu Delpierre (TSG Hoffenheim) und Stefano Celozzi (Eintracht Frankfurt).