19.01.2013 | 1. Mannschaft

Stefan Reuter soll die Wende bringen

FC Augsburg hat sich in der Winterpause noch einmal verstärkt

Als Weltmeister von 1990 ist man von Grund auf ein selbstbewusster Mensch. Das kann man auf jeden Fall über Stefan Reuter sagen, der seit der Winterpause neuer Manager vom FC Augsburg ist. Der 46-Jährige sagte nämlich im Trainingslager im türkischen Belek: „Wir packen den Klassenverbleib!“ Schon in der vergangenen Saison schaffte der FCA mit einer tollen Aufholjagd dieses Kunststück. Doch diesmal erscheint die Aufgabe als noch schwieriger.

Der FC Augsburg wird in den künftigen Geschichtsbüchern über Fortuna Düsseldorf stets Erwähnung befinden, schließlich war die Hinrunden-Begegnung gegen die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl das erste Bundesliga-Spiel des Traditionsvereins aus Flingern nach 15 Jahren Abstinenz. Damals hatte Dani Schahin seinen großen Auftritt, als er als Joker mit seinen beiden Treffern fast im Alleingang die Partie entschied. Zu diesem Zeitpunkt konnte noch niemand damit rechnen, dass der FCA im weiteren Verlauf der Hinserie nur noch einen einzigen Sieg einfahren würde. Lediglich das Heimspiel gegen den SV Werder Bremen konnten die Augsburg erfolgreich gestalten (3:1). Dank sechs Unentschieden haben sie nun nach dem ersten Halbjahr nur neun Zähler auf dem Konto, genauso wie Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth. Da der FCA jedoch bei gleicher Tordifferenz (-17) einen Treffer mehr erzielen konnte (12) steht er tabellarisch besser da als die Fürther.

Blickt man in der derzeitigen Bundesliga-Rangliste einen Platz höher, entdeckt man in Augsburger Reichweite die TSG Hoffenheim. Nur drei Zähler trennen beide Vereine, sodass der Relegationsplatz durchaus noch ein realistisches Ziel ist. Es klafft schließlich eine große Lücke bis zum VfL Wolfsburg, der zehn Zähler mehr auf dem Konto hat als die Weinzierl-Elf. Um den erneuten Klassenerhalt doch noch möglich zu machen, haben sich die Augsburger nicht nur mit Reuter als neuen Manager verstärkt, sondern auch auf dem Platz. Zum einen kam Rechtsverteidiger Michael Parkhurst vom dänischen Champions-League-Teilnehmer FC Nordsjaelland. Der Amerikaner mit irischem Pass absolvierte alle sechs Vorrundenspiele in der Königsklasse, zudem 16 Begegnungen in der dänischen Superligaen (3 Tore, 6 Vorlagen). Zum anderen wurde der Südkoreaner Dong-Won Ji vom AFC Sunderland ausgeliehen. Der 21-Jährige kam bisher nur in der U21 Premier League zum Einsatz, erzielte dort in vier Partien einen Treffer, bereitete zwei weitere vor. Ji soll nun helfen, die Torflaute zu beenden.

Das ist eigentlich auch die Aufgabe von Torsten Oehrl, der den Fortuna-Fans noch bestens bekannt sein müsste. Der baumlange Mittelstürmer wurde in der Saison 2009/2010 für ein halbes Jahr vom SV Werder Bremen ausgeliehen und wechselte schließlich zum FCA. Dort erzielte er in dieser Spielzeit bislang nur einen Treffer, hinzu kommt eine Vorlage. „Für mich wird es ein besonderes Spiel bei meinem ehemaligen Verein Fortuna Düsseldorf, bei dem ja mit Axel Bellinghausen und Nando Rafael auch noch zwei alte Bekannte spielen“, betont Oehrl. „Ich hatte keinen Kontakt zu den Jungs und werde mich wohl auch vor dem Spiel zurückhalten. Am liebsten würde ich nach dem Spiel mit Ihnen etwas frotzeln, wenn wir die drei Punkte aus Düsseldorf entführt haben.“ Erfolgreichster Torschütze war in der Hinrunde sein Sturmpartner Sascha Mölders, der in sieben Spielen immerhin vier Mal das Netz zappeln ließ. Nun müssen die Augsburger auch noch auf Aristide Bancé verzichten, der am Afrika-Cup teilnimmt.

Das sind jedoch nicht die einzigen Sorgen von Coach Weinzierl vor dem Gastspiel in Düsseldorf. Darüber hinaus fehlen verletzungsbedingt mit Sebastian Langkamp (Bänderanriss Sprunggelenk), Kapitän Paul Verhaegh (Innenbandriss), Andreas Ottl (Außenbandanriss), Giovanni Sio (Rotsperre) und Kevin Vogt (Gelbsperre) ganz wichtige Akteure. Dennoch werden die Augsburger topmotiviert in das erste Pflichtspiel des neuen Jahres gehen, um wie schon im letzten Jahr nach einer fantastischen Rückserie ein weiteres Jahr Bundesliga zu feiern. „Ich habe den Spielern gesagt, dass wir uns noch lange nicht aufgeben“, bringt Reuter eine gehörige Portion Optimismus mit. „Wir müssen aber alle an einem Strang ziehen und in eine Richtung laufen. Es darf sich niemand hängen lassen, denn das gefährdet den Erfolg des Teams.“

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