Fortuna feiert am Samstag Premiere in der Schalker Arena
S04 kehrt mit einem 1:1 aus Istanbul zurück
Schon kurz nachdem der FC Schalke 04 bekanntgegeben hatte, dass Jens Keller der neue Trainer wird, stand der vorherige Coach der U 17 schon gehörig unter Druck. Als der Nachfolger von Huub Stevens dann auch noch in seinem ersten Pflichtspiel gegen den FSV Mainz 05 aus dem DFB-Pokal ausschied, hatte er den nicht vorhandenen Kredit auch schon verspielt. Auch der kuriose 5:4-Sieg am ersten Rückrunden-Spieltag gegen Hannover 96 ließ keine Ruhe in Gelsenkirchen einkehren.
Mehrfach in den vergangenen Wochen gab Manager Horst Heldt dem Trainer eine Jobgarantie. Auch nach der 0:4-Niederlage beim Deutschen Rekordmeister FC Bayern München betonte er erneut: „Es hat sich an der Aussage nichts geändert. Jens Keller wird bis zum Saisonende bei uns auf der Bank sitzen.“ Damit setzte sich auch Heldt selber mächtig unter Druck. Zuletzt gab es für die „Königsblauen“ zwei Unentschieden – zunächst in der Bundesliga bei bärenstarken Mainzern (2:2) und am Mittwoch bei Galatasaray Istanbul, wo die Schalker eine gute Leistung ablieferten und sich mit einem 1:1 eine gute Ausgangslage schaffen konnten.
Aber nicht nur das Trainer-Thema bestimmte in der Winterpause auf Schalke die Schlagzeilen. Auch die Transfergerüchte um Lewis Holtby spielten eine große Rolle. Erst gab der Mittelfeldspieler bekannt, dass er bei den Tottenham Hotspurs einen Vertrag ab Sommer unterschrieben hat. Dann einigten sich beide Clubs darauf, dass er schon im Winter auf die Insel wechselt. „Es war schon immer mein Traum, in der Premier League zu spielen“, betonte Holtby, dessen Vater aus England stammt. Bisher absolvierte der 22-Jährige drei Begegnungen für die „Spurs“, die sich momentan auf Platz vier der Tabelle befinden.
Außerdem verletzte sich der vom FC Barcelona ausgeliehene Ibrahim Afellay und fällt bis März aus. Daraufhin reagierte Heldt und verpflichtete Michel Bastos auf Leihbasis von Olympique Lyon. Der 29-Jährige hatte einen furiosen Einstand. Gegen die SpVgg Greuther Fürth bekam er kurz nach der Pause in halblinker Position den Ball und drosch das Leder mit einem fulminanten Schuss in die Maschen. Auch in Mainz konnte sich der Brasilianer mit seinen beiden Treffern auszeichnen. Nicht so viel Glück in seinen ersten Wochen hatte Raffael, den die Gelsenkirchener von Dynamo Kiew ausgeliehen haben. In besagter Partie gegen Fürth traf der ehemalige Berliner nur den Pfosten – es wäre das 2:1 für S04 gewesen.
Von den letzten elf Spielen gewannen die Schalker in der Bundesliga nur ein einziges. Dass es nicht so läuft wie zu Beginn der Spielzeit, liegt auch an der Ladehemmung von Top-Torjäger Klaas-Jan Huntelaar. Der Niederländer wartet nun seit dem 27. November 2012 auf einen Treffer in der höchsten deutschen Spielklasse. In der Saison 2011/12 traf der 29-Jährige in 51 Pflichtspielen 48 Mal – eine unglaublich gute Quote. Anfang dieses Jahres zog sich Huntelaar dann auch noch eine Augenverletzung zu – ein weiteres Sinnbild dafür, dass es bei ihm nicht läuft.
Doch das Leiden des Mittelstürmers ist nicht das einzige im Kader der Königsblauen. Abwehrchef Kyriakos Papadopoulos (Knie-OP), Atsuto Uchida (Muskelfaserriss), Christoph Moritz (Außenbandanriss im Knie) und Ciprian Marica (Knieverletzung) fielen zuletzt aus und kehren aller Voraussicht nach erst Ende Februar wieder zurück. Das gilt wohl auch für Chinedu Obasi, der sich nach einem Außenbandanriss im Sprunggelenk im Aufbautraining befindet.
Keine guten Erinnerungen werden die Schalker an das Hinspiel in der Düsseldorfer ESPRIT arena haben. Ein Fortune wird dafür umso lieber an die Begegnung des 6. Spieltags zurückdenken: Dani Schahin. Der Goalgetter der Rot-Weißen sorgte nach einer klaren und hochverdienten 2:0-Halbzeitführung der Knappen mit seinen beiden Treffern in Durchgang zwei dafür, dass das Stadion tobte. Kurz vor dem Ende hatte die Mannschaft von Chefcoach Norbert Meier sogar noch die Möglichkeit, das Spiel komplett zu drehen und den Siegtreffer zu erzielen. Das wäre vielleicht aber auch des Guten zu viel gewesen.
In der Vergangenheit waren für die Flingeraner die Ausflüge nach Gelsenkirchen nur selten von Erfolg gekrönt. Von den 25 Gastspielen auf Schalke konnten die Düsseldorfer lediglich drei gewinnen, 15 Spiele gingen verloren. Doch der letzte Sieg ist gar nicht so lange her: In der letzten Bundesliga-Saison 1996/97 siegte das von Rudi Wojtowicz trainierte Team im Parkstadion dank eines Treffers von Igor Dobrovolski mit 1:0. Gegen eine Wiederholung dieses Ergebnisses ist bei der Fortuna-Premiere in der VELTINS-Arena am Samstag um 18.30 Uhr nichts einzuwenden!