06.05.2013 | 1. Mannschaft

„Bin fest davon überzeugt, dass Fortuna den Klassenerhalt schafft“

Interview mit Neuzugang Heinrich Schmidtgal

Heinrich Schmidtgal ist der erste Neuzugang für die kommende Saison. Der Linksfuß kommt vom Bundesliga-Konkurrenten SpVgg Greuther Fürth und unterschrieb ligaunabhängig einen Zweijahres-Vertrag bei den Rot-Weißen. Der Deutsch-Kasache ist fest davon überzeugt, dass die Fortuna auch in der kommenden Saison in der Beletage des deutschen Fußballs mitmischen wird. Im Interview erzählt Schmidtgal über seinen Werdegang von der Ober- bis in die Bundesliga, sein Länderspiel-Tor gegen Deutschland und seine Zukunftspläne in Düsseldorf.

Obwohl man noch nicht weiß, in welcher Liga die Fortuna in der nächsten Saison spielt, hast Du Dich entschieden, hierher zu wechseln. Warum?
Ich hatte sehr gute Gespräche mit den Verantwortlichen, die mich ligaunabhängig von ihrem Konzept überzeugt haben. Man hat sich sehr um mich bemüht, obwohl ich keine einfache Rückrunde mit einigen Verletzungsproblemen hinter mir habe.

Glaubst Du, die Fortuna packt den Klassenerhalt?
Ich bin fest davon überzeugt, weil das Restprogramm für die Fortuna spricht. Ich war gegen Borussia Dortmund in der ESPRIT arena und das Spiel war ein Sinnbild der letzten Wochen: Die Jungs belohnen sich für ihre Leistung nicht. Sicherlich muss gegen Nürnberg ein Dreier her, aber dann ist alles drin.

Dein aktueller Verein Greuther Fürth wird absteigen. Wie deprimierend war die Saison?

Natürlich hat sich der ganze Verein nach dem überragenden Zweitliga-Jahr die Saison anders vorgestellt. Wir haben vor der Saison auf großartige Neuverpflichtungen verzichtet. Die Verantwortlichen haben der Aufstiegs-Mannschaft zugetraut, auch in der Bundesliga bestehen zu können. Aber es lief für uns sehr schlecht. Wir haben häufiger enge Partien verloren, in denen wir mit dem Gegner auf Augenhöhe waren. Das hat sich dann auch in der Tabelle widergespiegelt.

Wenn man so will, hast Du in den letzten Jahren den gleichen Aufstieg wie Fortunas Kapitän Andreas „Lumpi“ Lambertz mitgemacht – nur mit verschiedenen Vereinen. Wie ist es, von der Oberliga bis zu Bundesliga durchzumarschieren?

Ich habe meine ganze fußballerische Ausbildung bei einem recht kleinen Verein, dem SC Verl, verbracht. Dort habe ich auch noch vier Jahre lang im Seniorenbereich gespielt. Dann habe ich beim VfL Bochum einen Profivertrag unterschrieben und hatte große Ambitionen. Ich habe zwar bei den Profis mittrainiert, aber ausschließlich in der Reserve gespielt. Das war schon eine harte Zeit, weil ich unter Marcel Koller keine Chance erhalten habe. Nach zwei Jahren bin ich dann nach Oberhausen gegangen, wo es klasse lief. Leider sind wir in der zweiten Saison abgestiegen und ich habe mich zu einem Wechsel nach Fürth entschieden. Man kann schon sagen, dass ich mich erst relativ spät entwickelt habe, aber das ist im Fußball eben manchmal so.

Du wurdest bestimmt schon 100 Mal darauf angesprochen: Was für ein Gefühl war es, ausgerechnet gegen Deutschland Dein erstes Länderspieltor zu machen?
Das war natürlich etwas ganz Besonderes für mich. Alleine schon, weil ich die deutsche und die kasachische Staatsbürgerschaft habe. Zudem war es auch noch direkt vor der Haustür, weil ich nur zehn Kilometer vom Stadion in Nürnberg entfernt wohne. Die ganze Familie und einige Freunde waren im Stadion, ich musste insgesamt 30 Karten besorgen. Als ich dann getroffen habe, war es schon ein Hammergefühl. Auch wenn es nur das 1:3 war, war es dennoch ein großer Moment für Kasachstan.

Wie sehen Deine Zukunftspläne hier in Düsseldorf aus?
Ich werde mich als erstes auf Wohnungssuche begeben. (lacht) Sportlich hoffe ich natürlich, dass die Fortuna die Klasse hält. Aber ich habe mich dazu entschieden, wenn es soweit kommen sollte, auch mit Fortuna in die zweite Liga zu gehen. Aber daran verschwende ich eigentlich keinen Gedanken. Die Atmosphäre in der Arena während des Dortmund-Spiels hat mich schon beeindruckt. Ich freue mich schon darauf, selbst hier aufzulaufen.

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