22.09.2006 | 1. Mannschaft

Vor dem Spiel in Lübeck: Fortuna hat die Chance auf einen Big Point

Zu einer der weiteren Auswärtsfahrten hat sich das Regionalliga-Team von Fortuna Düsseldorf begeben. Nach etwas mehr als sechs Stunden erreichte der Mannschaftsbus die alte Hansestadt Lübeck, wo am Freitagabend an der Lohmühle der VfB Gastgeber sein wird. Ein Spiel, bei dem es laut Chefcoach Uwe Weidemann erneut um einen "Big Point" gehen wird.

Da die Mannschaft bereits am Donnerstagmorgen Düsseldorf gen Norden verlassen hatte, lud Weidemann zum turnusgemäßen Gespräch mit den Medienvertretern einen Tag früher als gewohnt ein. Er betonte dabei in der Nachbetrachtung des Meisterschaftsspiels gegen die Zweitvertretung von Borussia Dortmund, dass das Spiel unter beträchtlichem Druck gewonnen worden sei und erst das 2:0 die Vorentscheidung gebracht habe, die einem Befreiungsschlag gleichgekommen sei und mit einem nicht unerheblichen Anteil von Dortmunder Seite zu schönen Spielzügen und weiteren Toren geführt habe.
Weidemann ist sicher, dass für diese Partie für das Selbstvertrauen seiner Spieler hilfreich für gewesen sein dürfte. Um sogleich klarzustellen: "In den Gesprächen, die die Jungs untereinander, aber auch mit mir geführt haben, ist allen hoffentlich klar, dass es nie wieder eine 1. Halbzeit wie in Emden geben darf." Um zu ergänzen: "Man kann sicherlich verlieren, aber es darf kein Einstellungsproblem sein!"
Sein Team habe am Freitag die erneute Chance zum "Big Point". Sicher sei Lübeck stärker als beispielsweise Emden, aber auch in diesem Spiel würden die immer wieder von ihm postulierten Tugenden gefragt sein. Er geht davon aus, dass seine Schutzbefohlenen nun wissen, über welche Stärken sie verfügen und wie sie sie auch gleichzeitig zur Anwendung bringen. "Wenn wir es schaffen, vom ersten Moment an hellwach zu sein, dann können wir auch gegen jeden bestehen."
Den positiven Schwung des letzten Match mitnehmen nach Lübeck, wo die Fortuna unter dem aktuellen Chefcoach bereits zweimal 1:0 spielte: Einmal zugunsten der Landeshauptstädter, was im Mai 2005 dem vorzeitigen Klassenerhalt gleichkam und eine vermeidbare Niederlage vor Jahresfrist, die erst in der Nachspielzeit zustande kam.
Auf die Frage, wie die Mannschaft auf neuerliche nervliche Belastungen reagieren werde, sagte der 43-Jährige: "Wir werden die ganze Saison über Druck haben. In der letzte Saison hatten wir vielleicht auch deshalb einen positiven Lauf, weil wir recht befreit aufspielen konnten." In dieser Spielzeit sei jedoch, verständlicherweise, eine andere Erwartungshaltung gegeben. "Das kann man Druck nennen, aber da müssen die Spieler, vor allem die Jüngeren, lernen mit umzugehen."
Vielmehr monierte Weidemann, dass man angesichts des dicht gestellten Tabellenbildes immer noch den verlorenen Punkten aus bestimmten Partien hinterherlaufe. "Also müssen wir auch mal auswärts einen Dreier holen - und sieht man mal von der Partie in Emden ab, haben wir bislang einen recht ordentlichen Eindruck auf fremden Plätzen hinterlassen."
Auch an diesem Spieltag wird es eine Veränderung im Kader gegenüber Samstag geben. Tim Kruses Knieverletzung scheint folgenreicher zu sein, als ursprünglich abzusehen, so dass er die Fahrt an die Förde gar nicht erst angetreten hat. Umso erfreulicher, dass Jörg Albertz, dem der Trainer für die letzten Einsätze einen sehr guten Lauf attestierte, wieder dabei sein kann. Er wird, wenn er ins Spiel kommt, mit einer Manschette an der lädierten linken Hand spielen.
Claus Costa hat mit einer leichten Erkältung zu kämpfen und bleibt deshalb in heimischen Gefilden. Erfreulich auch, dass bei der Erstellung eines so genannten "großen Blutbildes" bei Andreas Lambertz keinen negativen Befund ergab. Bei ihm hatte der oberste Übungsleiter eine Untersuchung vorsorglich angeordnet, nachdem "Lumpi" gegen Dortmund nach 70 Minuten mit Wadenkrämpfen den Platz verlassen musste und über allgemeine Müdigkeit klagte.
Nach der Ankunft absolvierte das Team um Kapitän Marcus Feinbier ab 17 Uhr eine Trainingseinheit. Auch Freitagvormittag wird Uwe Weidemann seine Schutzbefohlenen zu einer weiteren Übungseinheit zusammenrufen, bevor abends ab 19.30 Uhr um Meisterschaftspunkte gekämpft wird.

 

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