21.01.2003 |

Namen und Notizen aus der Oberliga Nordrhein

Aktuelle Meldungen aus der Oberliga Nordrhein vom 21.01.2003

Auch nach Einreichen des Insolvenzantrages soll der Spielbetrieb bei Fortuna Köln vorläufig aufrecht erhalten werden. So wollen die Domstädter auch an diesem Sonntag, 26. Januar, (14.30 Uhr) zum Nachholspiel beim Bonner SC antreten. Zur gleichen Zeit wird mit dem Heimspiel des 1. FC Bocholt gegen Borussia Freialdenhoven auch noch eine weitere "Hängepartie" der Oberliga Nordrhein angepfiffen. Der reguläre Restrundenstart steigt am 1./2. Februar.


 



 


In den nächsten Wochen sollen bei Schwarz-Weiß Essen die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Der ETB wird sich um eine Vertragsverlängerung mit Trainer Frank Benatelli bemühen.


 



 


Der Geschäftsführer des Bonner SC, Fritz Bäuml, hat sich vorgenommen, den Verein bis Ende 2003 zu sanieren. Erster Erfolg: Die Schulden bei der Berufsgenossenschaft konnten nach überarbeiteter Rechnung von Bäuml auf 24.000 Euro reduziert werden. Diese Summe kann der BSC in acht Monatsraten abstottern.


 



 


Nach seinem überaus erfolgreichen Zwei-Monats-Intermezzo als Cheftrainer beim MSV Duisburg bereitet Trainer Bernard Dietz jetzt wieder die Oberliga-Amateure der "Zebras" auf den Meisterschafts-Endspurt vor. "Mein Co-Trainer Pietro Callea hat mich vor Weihnachten ja ausgezeichnet vertreten. Trotzdem ist es angenehm, dass ich der Mannschaft jetzt wieder voll und ganz zu Verfügung stehe", ist "Enatz" Dietz schon wieder zu hundert Prozent bei der Sache. Seine Nachfolge bei den MSV-Profis hat derweil Norbert Meier angetreten, bis vor eineinhalb Jahren in der Oberliga Nordrhein Amateur-Trainer bei Borussia Mönchengladbach.


 



 


Perfekt ist beim Bonner SC die Verpflichtung von Ayhan Tumani. Der 31-jährige Mittelfeldspieler, zuletzt beim Oberliga-Konkurrenten SSVg. Velbert unter Vertrag, hat sich bis zum 30. Juni 2003 an den BSC gebunden. Tumani, der schon für Arminia Bielefeld in der Bundesliga und für Hannover 96 in der 2. Bundesliga gespielt hatte, kommt blösefrei und ist sofort spielberechtigt. Dagegen ist das Kapitel BSC für Neuzugang Francis Etouké (früher Rheydter SV) bereits wieder beendet. Der Angreifer, der seinen Winter-Urlaub bis zum 11. Januar eigenmächtig verlängert hatte, erhielt die fristlose Kündigung.


 



 


Locker mit 5:0 setzte sich der 1. FC Bocholt in der fünften Runde des Kreispokals gegen den Bezirksligisten TuB Bocholt durch. Das Weiterkommen sicherten die Brüder Harald und Lars Katemann, Stefan Jansen, Marcus Hasecke und Sascha Brouwer mit ihren Treffern. In zwei Testspielen kam die Mannschaft von Trainer Franz-Josef Tenhagen gegen den Bezirksligisten Borussia Bocholt zu einem 10:0-Sieg und gegen Verbandsligist VfL Rhede zu einem 1:1-Remis (Torschütze: Lars Katemann).


 



 


Nachdem Fortuna Köln beim zuständigen Amtsgericht Insolvenzantrag gestellt hat, wird der Verein im weiteren Verlauf des Verfahrens von Dr. Christoph Niering beraten, der beim ersten Insolvenzverfahren der Kölner vor zwei Jahren als Insolvenzverwalter tätig war. Dr. Nierung wurde vom Amtsgericht Köln als Sachverständiger bestellt. Sollen die Eröffnung des Insolvenzverfahrens und damit der Zwangsabstieg verhindern werden, muss jetzt schnell ein neuer Sponsor gefunden werden. Der Wiener Geschäftsmann Wolfgang Rauball, der zwischenzeitlich Hilfe zugesagt hatte, ist jetzt offenbar doch nicht bereit, der Fortuna aus der Finanz-Patsche zu helfen.


 



 


Die beiden nächsten Heimspiele des 1. FC Union Solingen gegen die Amateure des MSV Duisburg (Sonntag, 9. Februar) und Borussia Freialdenhoven (Sonntag, 23. Februar) werden im kleinen Ulrich Haberland-Stadion in Leverkusen ausgetragen, weil die Solinger nach dem Abbruch ihrer Heimpartie gegen den SCB Viktoria Köln (Spielwertung: 0:2) durch die Spruchkammer des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletik-Verbandes zu einer Platzsperre für zwei Oberliga-Spiele verurteilt worden waren.


 



 


Markus Kranz und Sascha Gebhard vom Insolvenz-Club Fortuna Köln haben sich bereits dem ambitionierten Verbandsligisten FC Junkersdorf angeschlossen. Torjäger Marcel Podszus wechselt zu den Oberliga-Amateuren von Borussia Mönchengladbach. Mit André van der Zander, Jörn Heineke und Sascha Jagusch werden gleich drei Fortuna-Spieler vom Liga-Konkurrenten Bonner SC umworben. Außerdem absolvierten bereits die beiden erst 20-jährigen Kölner Abwehrspieler Mirko Casper und Thomas Hübener (früher beide Bayer 04 Leverkusen A) ein Probetraining beim BSC.


 



 


Gino Lettieri hat in seiner jungen Trainer-Karriere schon viel erlebt. Ob bei Bayern Hof oder beim FC Augsburg: Immer heuerte der 35-Jährige bei Clubs an, die vor dem wirtschaftlichen und strukturellen Kollaps standen. Zwei Aufgaben, die er mit Erfolg meisterte. Lettieri schien also der richtige Trainer für das Problemfeld Bonner SC zu sein. Doch selbst der gewiefte Profi stößt bisweilen an seine Grenzen. "Was ich seit Juli hier erlebt habe, ist das totale Chaos. Ich bin einiges gewohnt, aber Bonn setzt allem die Krone auf", erklärte der Trainer: "Es liegt gar nicht so sehr am Umfeld, das Hauptproblem steckt innerhalb des Vereins. Hier gibt es kein Zusammengehörigkeitsgefühl, man kommt sich vor wie in einem Selbstbedienungsladen", hat der Trainer erkannt. Sein Entschluss, das Kapitel BSC in der Winterpause zu beenden, stand zu 95 Prozent fest, zumal es Angebote aus Chemnitz und Ulm gab. "Ich fühle mich aber den Spielern verpflichtet, die ich nach Bonn geholt habe", erklärt Lettieri. Bis zum Ende dieser Saison will sich der mit einem Drei-Jahres-Vertrag ausgestattete Trainer deshalb das Spiel noch anschauen: "Dann müssen Strukturen gesetzt sein. Vor allem in der Geschäftsführung muss ein Strich gezogen werden, der einen Neuanfang nach sich zieht."


 



 


Den Gewinn des Niederrhein-Pokals und damit den Einzug in die nächste DFB-Pokal-Hauptrunde hat sich die SSVg. Velbert für die zweite Serie ganz weit oben auf die Fahnen geschrieben. "Unser Halbfinale gegen die Amateure des MSV Duisburg am 1. März wird unser wichtigstes Saisonspiel", stellt Spielertrainer Marek Lesniak schon mal klar. Ganz abgehakt hat der Ex-Profi aber trotz acht Punkten Rückstand auch den Titelkampf noch nicht: "Jetzt vom Aufstieg zu träumen, wäre sicher vermessen. Doch wenn wir nach der Winterpause einen guten Start hinlegen sollten, dann können wir die Konkurrenz vielleicht noch ein wenig ärgern."


 



 


Im Jahr 2004 feiert der Bonner SC seinen 100. Geburtstag. Nicht zuletzt deshalb haben sich die Verantwortlichen fest vorgenommen, für die nächste Saison einen schlagkräftigen Kader zusammenzustellen, der zumindest um den Regionalliga-Aufstieg mitspielen kann.


 



 


Gleich neun Punkte sind dem 1. FC Union Solingen während der Oberliga-Hinserie am "grünen Tisch" abhanden gekommen. Der 2:0-Sieg gegen den Rheydter SV wurde nach dem Oberliga-Rückzug des "Spö" aus der Wertung genommen. Außerdem wurden beide Duelle mit dem SCB Viktoria Köln mit 2:0 für die Domstädter gewertet, weil der 1. FC Union beim Hinspiel nur drei deutsche U24-Akteure auf dem Spielbericht aufgeführt hatte und weil das Rückspiel abgebrochen worden war, nachdem Solinger Zuschauer den Schiedsrichter bedroht hatten. Trotz dieser Rückschläge lässt sich Union-Trainer Bernd Klotz nicht entmutigen: "Neun Punkte zu verlieren, ist ohne Zweifel eine ganz schwierige Situation. Aber wir haben die Kraft, um uns dagegen aufzubäumen und den Klassenerhalt möglichst frühzeitig zu sichern. Dafür wollen wir gleich in den ersten Punktspielen nach der Winterpause den Grundstein legen."


 



 


Der 1. FC Union Solingen hat Stürmer Dennis Zellmann (21) vom Oberliga-Konkurrenten Borussia Mönchengladbach A für ein Jahr verpflichtet. MSPW


 

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