10.08.2007 | 1. Mannschaft

Bricht Fortuna eine weitere Negativserie?

Uwe Weidemann vor dem Spiel in Wuppertal

Samstagnachmittag 14 Uhr - Schauplatz Stadion Zoo in Wuppertal. Gleich das zweite Derby innerhalb kürzester Zeit der noch jungen Saison 2007/2008 steht an, wenn der WSV Borussia die Fortuna aus Düsseldorf empfängt. Werden die Flingeraner bei dieser Gelegenheit eine weitere Negativserie brechen können, nämlich die Bergischen zum ersten Mal seit 32 Jahren in der momentan in Umbau befindlichen Sportstätte mit Blick auf die Schwebebahn zu besiegen? Wenn man den Äußerungen des Wuppertaler Trainers Jerat Glauben schenkte, könnten sich die Landeshauptstädter die Reise in die Nachbarschaft sparen.

Die Statistik beeindruckt - zumindest auf den ersten Blick: Die Rot-Weißen haben mehr als drei Jahrzehnte keinen Sieg mehr in der Heimatstadt des ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau verbuchen können. Die Aussage relativiert sich aber recht schnell, wenn man berücksichtigt, dass beide Clubs etwa ein Vierteljahrhundert sportlich nicht miteinander in Berührung kamen - nämlich von 1975 bis 1992 und von 1993 bis 2002. Dennoch ist der Optimismus bei den Gastgebern groß. So ließ Coach Wolfgang Jerat wissen, dass - eine in seinen Augen bessere Spielqualität als zuletzt beim 1:0-Sieg gegen Rot-Weiß Oberhausen vorausgesetzt - man Düsseldorf "wegzuhauen" gedenke. Eine Aussage, die seinem Kollegen Uwe Weidemann in bekannt diplomatischer Art keinen direkten Kommentar oder Einspruch abrang, sondern allenfalls einen respektvollen Unterton: "Der WSV hat sicherlich eine gute Mannschaft und ist optimal in die neue Saison gestartet - sowohl in Meisterschaft als auch im Pokal. Sie dürften eine Menge Selbstvertrauen getankt haben", ist sich der Chefcoach der Flingeraner sicher, der den Nachbarn im Vorfeld zweifach inspiziert hatte. "Ich habe einige Erkenntnisse gewinnen können." Und seine Strategie ist denkbar einfach: "Wenn wir es, wie in unseren beiden Spiele zuvor, verstehen, kompakt zu stehen und wenig zuzulassen, dann bin ich mir sicher, dass wir erfolgreich sein werden." Mit "wenig zulassen" sprach der oberste Übungsleiter der Rot-Weißen vor allem auf 180 Minuten ohne Gegentor an, was auf eine gewisse Qualität in der Defensivabteilung schließen lässt. Die wird auch diesmal ohne Henri Heeren auskommen müssen, der weiterhin mit leichten muskulären Problemen zu kämpfen hat und nur leichtes Lauftraining absolvierte, statt "fußballspezifischer Übungen". Ganz nach Weidemann-Art, wird Heeren eher ein Spiel geschont, als zu früh ins Rennen geschickt. Denn die Gefahr einer Folgeverletzung ist in der Tat nicht zu unterschätzen. Ähnlich sieht es bei Bekim Kastrati aus. "Der Junge ist wahnsinnig ehrgeizig. Klar will der spielen." Doch Vorsicht ist auch bei dem Albaner die erste Pflicht, der nach fast einem Jahr nunmehr an den (Spät-)Folgen seines Kreuzbandrisses laboriert. "Er ist gesund, aber noch nicht richtig fit." Will heißen, dass man bei dem Stürmer keinerlei Risiko eingehen möchte.
Weidemann rechnet mit einer Wuppertaler Mannschaft, die die Initiative ergreifen und nach vorne spielen will. "Dieses Spiel wird sich auch für die Zuschauer ganz anders als gegen RWE darstellen." Am Samstag sei vielmehr damit zu rechnen, dass der WSV durch seine Spielweise Räume bieten wird. "Wir müssen nur mehr Mut entwickeln, unsere Stürmer auch dann anzuspielen, wenn sie eng gedeckt werden." Die Essener hingegen seien mit einer sehr destruktiven Spielweise aufgetreten und hätten besagte Räume sehr eng gemacht. "Wir haben auf eine stehende Mannschaft gespielt. Da war es sehr schwer, zum Erfolg zu kommen." Wobei sicherlich ab einem gewissen Zeitpunkt auch die Spielweise der Fortuna verhaltener geworden sei, damit man nicht in einen Konter läuft und einen Gegentreffer kassiert. Insgesamt, das unterstrich Weidemann, sei er aber mit dem Resultat zufrieden gewesen. "Wenn mir jemand vor dem ersten Spiel gesagt hätte, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt vier Punkte haben, wäre ich nicht unzufrieden gewesen", resümierte der Coach.
Zum gerne zitierten Luxusproblem dürfte die personelle Ausstattung der Verteidigung werden. Denn nachdem Robert Palikuca nach seiner guten Partie in Berlin gesperrt worden war, brachte Jens Langeneke, der für ihn gegen Essen einsprang, ebenfalls eine mehr als ordentliche Leistung. Wer von den beiden gegen Wuppertal spielen wird, wollte der ehemalige Profi nicht preisgeben. "Einer der beiden muss leider Platz nehmen. Aber das positive Auftreten von Jens hat doch unterstrichen, dass unser Konzept aufzugehen scheint, dass jeder seine Chance bekommt und er sich jederzeit für die Startformation anbieten kann - über gute Leistungen im Training."

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