"Unterstützt uns auch gegen Bremen II!"
Kapitän Henri Heeren hofft auf gute Kulisse am Samstag
Am Mittwochnachmittag, vor der Trainingseinheit im Arena Sportpark, stellten sich mit Henri Heeren und Michael Melka zwei Akteure des Regionalliga-Kaders gemeinsam mit Wolf Werner dem Gespräch. Der einhellige Tenor des Trios: Am Samstag wartet eine schwere Aufgabe auf die Flingeraner und eine weitere Serie kann gebrochen werden, weshalb die Unterstützung durch die Fans als 12. Mann wieder einmal sehr wichtig sein wird.
Denn: "Werder ist nicht runderneuert wie wir, sondern eingespielt und muss nur zwei Neulinge integrieren", wusste Wolf Werner, Geschäftsführer Sport der Fortunen, zu berichten. Elf Jahre lang war er Nachwuchsmanager beim SV Werder und ist somit Kenner der Szene. Und weiß um den besonderen Ehrgeiz der Werder-Nachwuchskicker, die sich immer wieder aufs Neue für höhere Aufgaben empfehlen wollen - mit beachtlichem Erfolg. "Alleine in der vergangenen Saison haben vier Nachwuchsspieler einen Profivertrag erhalten." Dies macht gewiss einen Teil der Stärke aus, die diese Truppe seit geraumer Zeit auszeichnet. "Ein vernünftiges Spiel" will Werner von den Fortunen sehen und natürlich den ersten Heimsieg in einem Spiel, das eine gewisse Klasse zu versprechen scheint: "Man darf nicht vergessen, dass die Bremer einige Spieler in ihren Reihen haben, die schon als Jugendnationalspieler ihre Erfahrungen gesammelt haben." Angesprochen auf die Qualität der Rot-Weißen ist sich der Manager aber ebenso sicher, dass "wir inzwischen ebenfalls ein gestandenes Team haben."
Ob Henri Heeren, der Mannschaftsführer der Fortunen, dabei sein kann, steht bislang noch nicht fest. "Ich bin momentan noch in der Reha und habe kaum mehr Probleme. Meine Leistung würde ich bei ca. 80 bis 85 % einschätzen." Dies kann sich in den kommenden Tagen natürlich noch verbessern, doch weiß der Niederländer selbst, dass ein verfrühter Wiedereinstieg Folgeverletzungen nach sich ziehen kann. "Ich möchte in dieser Hinsicht kein Risiko eingehen. Denn damit wäre auch der Mannschaft wenig gedient." Dass er trotz des Ausfalls lebhaft an den Ereignissen teilnimmt, liegt alleine schon darin begründet, dass er nicht nur bei Spielen mitfiebert, sondern auch regelmäßig bei den Trainings dabei ist. Dabei ergebe sich immer wieder die Gelegenheit, mit dem einen oder anderen direkt auf bestimmte Situationen zu sprechen zu kommen. "Die Stimmung ist momentan natürlich sehr gut, aber jetzt darf niemand anfangen zu träumen oder abzuheben und euphorisch zu werden. Denn wir haben erst einen ganz kleinen Schritt in die richtige Richtung getan." Natürlich sei es das oberste Bestreben seiner Kollegen, die (Negativ-)Serie gegen Bremen zu knacken - und auch im kommenden Spiel wieder "wie ein Team aufzutreten, bei dem jeder für jeden einsteht." Dies hätten die Fans bereits in den zurückliegenden drei Spielen positiv bemerkt und entsprechend honoriert, wie nicht nur Heeren, sondern auch Michael Melka, Mann der Stunde nach zwei gehaltenen Strafstößen, richtig feststellte: "Die Unterstützung durch unsere Anhänger und die Identifikation mit dem Verein ist riesig." Der Schlussmann konstatierte in seiner nüchtern-sachlichen Art, dass nach den "drei Spielen gegen Traditionsvereine nun drei aufeinanderfolgende Partien gegen Zweitvertretungen folgen, die nicht nur spielerisch eine hohe Qualität aufweisen." So bedürfe es für die Fortunen auch eines hohen Maßes an Selbstmotivation, wenn man nunmehr nicht mehr vor einer Kulisse von 27.000 Zuschauern spiele, sondern die Besucherzahl auch einmal im unteren Tausenderbereich angesiedelt sei.
Angesprochen auf sein Verhältnis zu Michael Ratajczak, der momentanen Nummer 2 in der Torhüter-Rangliste, sagte Melka, dass man "ein ganz normales Verhältnis" zueinander habe. Mehr aber auch nicht, denn "Torhüter, die die besten Freunde sind, können sich nicht gegenseitig überholen. Da entsteht nicht der notwendige Druck, mit dem beide in der Lage sind, Höchstleistung abzurufen." Dennoch wusste Melka auch kritische Worte für die momentane Spielanlage zu finden. So müsse sich die Mannschaft weniger hinsichtlich ihres Zweikampfverhaltens und Offensivdrangs verbessern, sondern an der Ballbesitz-Quote. "Da müssen wir den Gegner viel mehr laufen lassen - auch um eigene Kräfte zu sparen."
Zu guter Letzt wussten alle drei nochmals darauf hinzuweisen, dass die Fortuna am Samstag wieder jede Unterstützung braucht. Wolf Werner: "Die Fans sind gefordert gegen einen vielleicht auf den ersten Blick weniger attraktiven Gegner, wie Bremen II in die LTU arena zu kommen. Ich bin mir sicher, dass wir alle eine sehr interessante Begegnung erwarten dürfen." Denn auch schon in der vergangenen Spielzeit hatte die Mannschaft von Thomas Wolter kräftig gewirbelt und die Mannen aus Düsseldorf phasenweise schwindelig gespielt. "Genau in dieser Hinsicht werden wir diesmal Paroli bieten", ist Werner sich sicher.