07.03.2008 | 1. Mannschaft

Der HSV ist stärker als manche meinen

Chefcoach Norbert Meier vor der Partie bei HSV II

Lang, lang ist’s her, dass Fortuna Düsseldorf gegen den Hamburger SV gespielt hat - und als die Ersten Mannschaften beider Vereine noch im direkten Vergleich gegeneinander antraten. Genau gesagt war dies beim bis heute letzten Bundesligaspiel der Flingeraner, das mit einem 1:1 endete. Danach ging es für die Landeshauptstädter in die Zweite Bundesliga. Den Rest der Geschichte kennt man und so trifft man sich seit geraumer Zeit wieder, wenn auch in der Regionalliga: Hanseaten hier, Rheinländer dort, doch wenigstens die Spielstätte hat Erstliga-Niveau, wenn am Sonntag Schiedsrichter Florian Steuer aus Menden die Partie um 14 Uhr im ehemaligen Volksparkstadion anpfeifen wird.

 Auf dem Papier sieht es einfach aus: Hamburg steht relativ abgeschlagen im Tabellenkeller, die Fortunen hingegen haben ihre Ambitionen, vorne mitspielen zu wollen, mit zwei Heimsiegen in diesem Jahr unterstrichen. Doch Chefcoach Norbert Meier warnt: "Der HSV hat sehr gute Spieler. Wir werden sehr aufpassen müssen."

Dabei sieht die bisherige Bilanz gegen die Reserve der "Rothosen" aus Düsseldorfer Sicht nicht einmal schlecht aus. In den vergangenen Jahren stets eine der besser platzierten Zeitvertretungen in der Liga scheint die Qualifikation in dieser Saison für die Hamburger eine große Hürde zu werden. Dennoch kein Grund, den Gegner zu unterschätzen. "Man darf den HSV nicht an dem Spiel gegen Rot-Weiß Oberhausen messen", betont Norbert Meier, der den 5:1-Sieg der Ruhrstädter gegen die Nordlichter live verfolgt hatte. "Am Sonntag wird es keinen Acker wie im Niederrheinstadion geben, sondern einen Blitzeblankrasen in der Arena - und sie werden sich rehabilitieren wollen", so die Einschätzung des obersten Übungsleiters der Fortunen, der die Gefährlichkeit des HSV nicht zuletzt durch "sehr gute Einzelspieler" begründet sieht, die in häufig veränderter Aufstellung antreten. Das typische Schicksal einer Reservemannschaft eben, die, wenn Not am Mann ist, die Profis unterstützen muss.
Keine leichte Aufgabe für Ex-Profi Carsten Bäron, der nach seinem Karriereende ins Trainerfach gewechselt ist und sein Team gewiss ausreichend zu motivieren weiß. Denn gegen Fortuna geht es um eine der letzten Chancen, die Klasse zu halten. Schließlich wird der Hamburger SV, angesichts der Neuregelung der Dritten Ligen, mindestens eine Zweivertretung überrunden müssen, um auch in der kommenden Saison dabei zu sein. Da nur vier Profi-Filialen in dieser neuen, zusammengelegten Klasse zugelassen sein werden, müsste man zumindest Borussia Dortmund II überholen. Die aber haben derzeit zwölf Punkte Vorsprung.

Sein Team müsse sich optimal organisieren und konzentriert an die Aufgabe gehen. "Jedes Spiel ist wichtig, jedes ein Endspiel", und zwar "nicht nur um oben dabei zu bleiben, sondern um überhaupt unter die ersten zehn zu kommen." Diese Aussage ist in der Tat nicht von der Hand zu weisen, denn Fortuna hat gerade einmal fünf Punkte Vorsprung auf einen Nichtabstiegsplatz. Dadurch, dass die anderen Teams bereits am Samstag ihre Spiele absolvierten, tritt das Team um Kapitän Henri Heeren am Sonntag als Tabellenfünfter an. Eine Verschlechterung in der Platzierung ist nicht möglich, eher eine Verbesserung. Doch sämtliches statistisches Geplänkel täuscht nicht darüber hinweg, wie eng die Mannschaften in dieser Liga zusammen stehen. "Wir müssen auf unser Spiel schauen, alles andere ist nachrangig". Und auch in puncto Chancenverwertung erwartet der Chef an der Seitenlinie mehr Impulse und vor allem Erfolgserlebnisse: "Wenn man hochkarätige Chancen hat, muss man diese auch nutzen. Denn in Hamburg wird man gewiss keine zehn Chancen bekommen, um zu treffen."
Immerhin kann Norbert Meier aus dem Vollen schöpfen, denn der gesamte Kader stand ihm zur Verfügung. Auch Marco Christ, der nach seiner langen Verletzung und seinen Folgen auch wieder am Mannschaftstraining teilnehmen kann. Doch der gebürtige Franke soll in Ruhe an die Mannschaft herangeführt werden - "die Saison ist schließlich noch lang!" so Meier.
Die Zwote der Fortuna sollte vom reichlich besetzten Kader der Ersten profitieren - und trat daher beim 2:2 in der Oberliga-Partie gegen den VfB Homberg am Samstagnachmittag mit Ken Asaeda, Adrian Spier, Marek Klimczok, Bekim Kastrati, Sebastian Heidinger und Ivan Pusic an.
Nachdem die Erste Mannschaft am Samstagvormittag noch eine Trainingseinheit absolviert hatte, ging es mit dem Mannschaftsbus und dem langjährigen Fahrer Jens Minhorst in Richtung Norden, wo das Team am späten Nachmittag sicher im Hotel ankam.

bundesliga.de

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