"Kommen mit geradem Blick und breiter Brust zur Fortuna"

OFC-Trainer Boysen vor dem Spiel in der LTU arena am Mittwochabend

Für die Premieren-Saison in der 3. Liga hat sich der nächste Gegner der Fortuna, Kickers Offenbach, der sich am Mittwoch um 19.00 Uhr in der LTU arena vorstellt, vergleichsweise bescheidene Ziele gesetzt. Im ersten Jahr nach dem Zweitliga-Abstieg soll sich die neu zusammengestellte Mannschaft von Trainer Hans-Jürgen Boysen zunächst in der neuen Spielklasse etablieren. "Im nächsten Jahr wollen wir dann wieder an die 2. Bundesliga anklopfen", gibt OFC-Manager Andreas Möller das Ziel aus.

 

Aber schon in dieser Saison zeigen die jungen Offenbacher gute Ansätze, blieben zuletzt immerhin fünf Mal in Folge ohne Niederlage. Auswärts reichte es aber noch nicht zu einem "Dreier". Wir sprachen vor dem Spiel mit Offenbachs Trainer Hans-Jürgen Boysen.

 

Am letzten Spieltag feierte Ihre Mannschaft im Duell "Kickers gegen Kickers" ein 4:0 gegen das Schlusslicht aus Stuttgart. Ein rundum gelungener Auftritt?
Boysen: Eben nicht. Das Ergebnis stimmte, aber mit der Leistung war ich gar nicht zufrieden. Vor allem in der ersten Hälfte haben wir nicht den Fußball gezeigt, den meine Jungs spielen können. Deshalb hielt sich die Freude bei mir in Grenzen. Die vier prima heraus gespielten Treffer haben mich dann aber doch ein wenig versöhnt.

 

Der Aufwärtstrend des OFC ist deutlich sichtbar. Seit fünf Spieltagen sind Ihre Kickers ungeschlagen. Hat sich die neu zusammengestellte Mannschaft jetzt gefunden?
Boysen: Der Findungsprozess ist noch nicht abgeschlossen. Das kann bei 21 neuen Gesichtern auch nicht sein. Ich sehe, dass die Jungs Fortschritte machen. Das ist sehr positiv. Wenn wir dabei auch noch ordentlich punkten, ist das noch besser.

 

Am Mittwochabend tritt Ihre Mannschaft bei Fortuna Düsseldorf an. Wie schätzen Sie die Mannschaft von Norbert Meier ein?
Boysen: Das 4:0 der Fortuna beim VfB Stuttgart II lässt noch einmal aufhorchen. Die Fortuna verfügt über einen Top-Kader und gehört neben Berlin und Paderborn zu den heißesten Anwärtern auf den Aufstieg. Wir werden nach den letzten Erfolg jedoch selbstbewusst mit geradem Blick und breiter Brust in Düsseldorf antreten.

 

Auswärts ist Ihre Mannschaft aber noch ohne Sieg. Was muss sich noch ändern, dass der OFC auch mal einen "Dreier" mit zum Bieberer Berg nimmt?
Boysen: Man sollte unsere Auswärtsbilanz nicht nur an den Punkten festmachen. Wir haben in Aalen und Paderborn gute Leistungen gebracht. Das sollte weiteres Selbstvertrauen geben. Das Manko ist oft, dass die Chancen nicht konsequent genutzt werden. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir bald einen Sieg in der Fremde einfahren werden.

 

Schon in der letzten Saison war Robert Wulnikowski bei den Sportfreunden Siegen einer der besten Torhüter der Regionalliga. Auch in dieser Saison zeigte er starke Leistungen und ist schon Erfolgs-Garant des OFC...
Boysen: Robert ist eine Kanone. Er ist der Top-Torhüter der Liga. Jeder Verein sollte froh, solch einen Torhüter in seinen Reihen zu haben. Er hat ein enorm hohes Niveau und zeigt das im Spiel und auch im Training.

 

Welcher Spieler wird in Düsseldorf nicht zur Verfügung stehen?
Boysen: Zum Glück sind alle Spieler einsatzfähig. Das ist sehr wichtig, weil dadurch auch der Konkurrenzkampf im Training und damit die Qualität der Mannschaft erhöht wird." (MSPW/tk)

Die Paarungen des 12. Spieltages am 28./29. Oktober:
SC Paderborn 07 - Wuppertaler SV Borussia
FC Carl Zeiss Jena - SV Wacker Burghausen
FC Erzgebirge Aue - Rot-Weiß Erfurt
Stuttgarter Kickers - 1. FC Union Berlin (alle Di., 19.00 Uhr)

SV Werder Bremen II - SG Dynamo Dresden
VfR Aalen - Eintracht Braunschweig
SSV Jahn Regensburg - Kickers Emden
SV Sandhausen - FC Bayern München II
SpVgg Unterhaching - VfB Stuttgart II
Fortuna Düsseldorf - Kickers Offenbach (alle Mi., 19.00 Uhr)