18.02.2010 | Verein

Herzlichen Glückwunsch Peter Meyer!

Fortuna gratuliert ihrem ehemaligen Stürmer zum 70. Geburtstag

In der Torschützenliste der Fortuna gebührt ihm ein besonderer Platz. Das liegt nicht einzig und allein an der Tatsache, dass er der Rekordtorschütze der Rot-Weißen mit 119 Toren in 174 Spielen ist. Schließlich war der "Pitter", wie der gebürtige Düsseldorfer von jedermann in rheinischer Mundart gerufen wurde, maßgeblich am ersten Bundesliga-Sieg in der Vereinsgeschichte der Fortuna beteiligt. Denn der damals 26-jährige Stürmer traf kurz vor Spielende nach einem Sololauf zum 2:1-Erfolg beim aktuellen Europapokalgewinner Borussia Dortmund - eine ziemliche Sensation seinerzeit. Dies war am 1. Spieltag (20. August 1966) der Saison 1966/67. Gut 44 Jahre später, am heutigen Donnerstag, feierte Peter Meyer seinen 70. Geburtstag - und Fortuna gratuliert ihm natürlich herzlichst.

In jener Saison unter Trainer Kuno Klötzer gelangen Meyer acht Treffer in 25 Spielen. Er war somit zweitbester Torschütze bei der Fortuna hinter Waldemar "Waldi" Gerhardt. Nach dem Bundesliga-Abstieg verließ er den Verein, weil die Funktionäre seiner Eskapaden überdrüssig waren und deshalb die Vertragsverhandlungen in die Länge zogen. Daraufhin kehrte er der Fortuna verärgert den Rücken und wechselte an den Niederrhein zu Borussia Mönchengladbach.

Auf dem Bökelberg kam er noch einmal an der Seite von Regisseur Günter Netzer groß heraus. Denn in der folgenden Saison brachte er es auf die "Gerd-Müller-Quote" von 19 Toren in nur 18 Spielen. Ein schwerer Trainingsunfall im Januar 1968, bei dem er sich einen komplizierten Schien- und Wadenbeinbruch zuzog, sorgte für ein frühes Karriereende. Wobei er sich durchaus noch als Deutscher Meister 1970 bezeichnen darf, kam er in dieser Spielzeit doch wenigstens zu einem Kurzeinsatz über eine Halbzeit, bis er wegen zu großer Schmerzen in der Pause ausgewechselt wurde. Wenige Wochen zuvor bestritt Meyer am 17. Dezember 1967 immerhin sein einziges Länderspiel - ausgerechnet beim wenig ruhmvollen 0:0-Unentschieden im EM-Qualifikationsspiel in Albanien, was der deutschen Nationalmannschaft die Teilnahme an der EM 1968 in Italien kostete.


Der gebürtige Düsseldorfer Meyer erlernte das Fußball-ABC bei Wersten 04 und der TuRU. Im Alter von 20 Jahren kam der junge Mittelstürmer zur Fortuna und spielte zunächst bei den Amateuren. Ab der Saison 1961/62 wurde er Vertragsspieler und konnte sich in den darauf folgenden Jahren stets unter den besten Torschützen in der Regionalliga West platzieren. Parallel zu seinem eigenen sportlichen Aufstieg und dem der Fortuna sorgte das "Enfant terrible" in jenen Jahren abseits des Fußballplatzes für Aufsehen. Denn nicht nur sein Spielstil war unkonventionell und schwer auszurechnen, auch sein Lebenswandel zu jener Zeit kann durchaus als unsolide und fast schon exzentrisch bezeichnet werden.

"Ich war überall mit der Nase dabei, wo was los war", bekannte er später. Nach dem verlorenen Pokalendspiel 1962 ritt er mit einem weißen Schimmel durch die Stadt, vier Jahre später nach dem geglückten Bundesliga-Aufstieg der Fortuna ließ er sich den Kopf kahl scheren. Der lebensfrohe und feierlustige Rheinländer hatte daneben das Image eines Kettenrauchers, der dem Genuss eines Glas Bier wenig abgeneigt war. "Ich rauchte damals 20 bis 40 Zigaretten am Tag und ging auch gerne mal einen Trinken", gab er rückblickend zu. Nicht von ungefähr setzte der damalige Fortuna-Präsident Bruno Recht einen Privatdetektiv auf ihn an, um die nächtelangen Altstadt-Touren des Stürmers an der "längsten Theke der Welt" zu überwachen. Der Legende nach war der "Agent" jedoch selbst ein viel zu großer Fortuna-Fan und machte schon bald mit Meyer gemeinsame Sache. So stand man zu zweit am Tresen...!


Nach Beendigung seiner Karriere wurde es nicht nur ruhiger um Peter Meyer, sondern er selbst schien mehr die Ernsthaftigkeit des Lebens verinnerlicht zu haben. Er eröffnete in Oberbilk einen Reparaturfirma für Fahrzeug-Kupplungen. Eine Profession, mit der er das Unternehmen zu einem Spezialbetrieb machte, weil er für ziemlich jedes Auto, egal welchen Alters, Hilfe anbieten kann.


Am heutigen 18. Februar feiert Peter Meyer seinen 70.Geburtstag und dazu gratuliert ihm die Fortuna natürlich ganz herzlich - mit den besten Wünschen für viele weitere Jahre in Glück und Gesundheit.


Fotos: Horstmüller
Startseite - Peter Meyer in Aktion.
Text - Peter Meyer im Duell mit Gerd Müller beim allerersten Bundesliga-Heimspiel (27.08.1966) der Fortuna gegen den FC Bayern München (0:0)

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