Diego, Playmobil und neuer Rasen
Freitag zur ungewohnten Zeit ab 20.30 Uhr gegen die SpVgg Greuther Fürth
Die "Hand Gottes" lässt auch die Fortuna nicht unberührt. Gemeint ist nicht der himmlische Beistand, den Martin Harnik bei seinem atemberaubenden Siegtor gegen die Alemannia möglicherweise erfahren hat. Es geht vielmehr um Diego Armando Maradona und sein argentinisches Nationalteam, dessen Kräftemessen mit Jogis Jungs am heutigen Mittwoch ab 20.45 Uhr in München sich bis in die ESPRIT arena auswirkt. Denn da die Erste Bundesliga am Freitag noch pausieren darf, hat die DFL das Heimspiel der Fortuna gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth von 18 auf 20.30 Uhr verlegt.
Das dürfte die Fortuna-Fans eher freuen als die Schlachtenbummler aus Fürth. Nächtigen sie nicht im Hotel, fällt die Rückkehr in die rund 450 Kilometer entfernte Heimat reichlich spät aus. Die Heimat zweier Fürther Akteure ist übrigens Düsseldorf. Coach Mike Büskens und Top-Stürmer Sami Allagui (bislang zehn Saisontore) sind im Schatten des Rheinturms auf die Welt gekommen und haben selbst für die Fortuna gekickt.
Aktuell liegen sie mit ihrer "SpVgg" neun Punkte hinter den Flingeranern auf Platz acht und sind auf dem besten Weg, den Rekord als aktuell dienstältestes Team der Zweiten Bundesliga um ein weiteres Jahr auszubauen. Seit 1997 logieren die "Kleeblätter" ununterbrochen im deutschen Unterhaus und durch teils spektakulär verpasste Aufstiege eilt ihnen der Ruf als "Unaufsteigbare" voraus.
Werden Fortuna-Fans schon einmal dafür belächelt, dass sie mit Inbrunst die Meisterschaft von 1933 besingen, sorgt die Fürther Titelchronik ebenfalls für Stirnrunzeln. Zwar haben die Franken dreimal mehr Meisterschaften als die Rheinländer eingefahren, dafür liegen sie noch weiter zurück: Fürth ist Titelträger in den Jahren 1914, 1926 und 1929.
Das ist alles freilich kein Grund, die Männer aus dem Playmobilstadion auch nur annähernd auf die leichte Schulter zu nehmen. Mit Mike Büskens´ Amtsantritt im Winter haben sich die Grün-Weißen die zweitbeste Rückrunden-Bilanz der Liga erarbeitet und zwei Punkte mehr als die Landeshauptstädter gesammelt. Mit einem Heimsieg kann die Elf von Norbert Meier in dieser Bilanz wieder an den Fürthern vorbeiziehen und auch die denkwürdige 2:1-Hinspiel-Niederlage ausbügeln.
Der grüne Teppich für die Neuauflage der Begegnung wird im Übrigen gerade ausgerollt. Nach den beiden Mammut-Konzerten von Depeche Mode mit 100.000 begeisterten Besuchern hatte rund ein Drittel des Rasens in der ESPRIT arena ausgedient und wurde ersetzt. Seit Dienstag ziert frisches Grün aus heimischer Zucht den Inneraum und hat bis Freitag Zeit, anzuwachsen. Dann muss man auf dem neuen Geläuf nur noch Linien ziehen. Aber dabei könnte vielleicht auch Diego helfen.