„Es war filmreif, was wir hier hingelegt haben“
MIXED ZONE: Die Stimmen zum Spiel gegen Kaiserslautern
Was für ein unglaublicher Samstagabend in der Merkur Spiel-Arena! Mit 4:3 setzte sich die Fortuna, trotz 0:3-Rückstands, gegen den 1. FC Kaiserslautern durch. Nach der Partie versuchten die Protagonisten, das Gesehene einzuordnen. Hier kommen die Stimmen:
Daniel Thioune, Cheftrainer: „Die Einordnung des Spiels ist schwierig für mich. Wir haben die Gäste in der ersten Halbzeit eingeladen, Tore zu erzielen. Wir hatten unsere Aktien bei allen Gegentoren drin. Nach dem 0:3 habe ich die Mannschaft zu mir geholt und in leere Gesichter geblickt. Ich habe ihnen gesagt, dass wir im Kopf nochmal bei 0:0 starten sollten. Dann kam der Anschlusstreffer und das Stadion war wieder da. Die Mannschaft hat weiter Gas gegeben. Wir haben in der Pause nochmal umgestellt und es hat funktioniert. Die Räume wurden optimal bespielt, ‚Zimbo‘ hat den schnellen Anschlusstreffer gemacht und wir haben das Spiel gedreht. Ich freue mich maßlos über diesen Sieg und bin unfassbar stolz auf die Reaktion der Mannschaft. Wir hatten das Team der Stunde zu Gast, das hier 3:0 führt und schlagen es trotzdem. Wir haben die Veranstaltung in der zweiten Halbzeit gerockt, würde ich sagen.“
Dirk Schuster, Trainer 1. FC Kaiserslautern: „Es war ein wilder Ritt, ein intensives Spiel mit komischen Toren. Von unserer Seite ging es gut los, wir waren 3:0 vorne, haben die Fortuna aber davor schon nicht ins Spiel kommen lassen, eng am Mann gearbeitet und kaum große Chancen zugelassen. Nach einem Freistoß wurden wir trotzdem mit einem Anschlusstreffer bestraft. Zur Pause war uns klar, dass hier noch viel passieren kann. Wir wollten weiter sauber defensiv arbeiten und diszipliniert verteidigen. Es ist aber mit dem schnellen Gegentor genau das eingetreten, was wir vermeiden wollten. Innerhalb von zwanzig Minuten – wir hatten keinen Zugriff mehr – stand es dann 3:4. Das war teilweise etwas abenteuerlich, wie wir es verteidigt haben. Hinten raus haben wir dann versucht, mit Powerplay noch Chancen zu kreieren, aber haben es dann nicht mehr zustande gebracht, etwas mitzunehmen. Du kannst nicht in jedem Spiel drei, vier Tore schießen, um etwas mitzunehmen. Es sind zu viele Gegentore. Die Glückwünsche gehen an Daniel und seine Mannschaft zum Sieg. Wir werden sicher ein zwei Tage brauchen, um die Niederlage zu verdauen, weil sie sehr bitter ist.“
Florian Kastenmeier: „Es war auf jeden Fall filmreif, was wir hier hingelegt haben. Wir schießen gefühlt zwei Eigentore, liegen 0:2 zurück und kriegen direkt danach das 0:3, und das bei dieser Kulisse. Auf welche Art und Weise wir dann aber zurückgekommen sind, war einfach überragend. Ich bin sehr, sehr stolz auf die Mannschaft. Ein großes Lob gilt auch dem Trainer, er hat in der Halbzeit die richtigen Worte gefunden. Ich glaube, dieser Abend geht ein bisschen in die Geschichte ein – nicht nur weil es das erste Freispiel im Rahmen von ‚Fortuna für alle‘ war. Wir haben heute drei Punkte geholt und ein 0:3 gedreht. Ich glaube, dieser Sieg gibt der Mannschaft sehr viel Selbstvertrauen.“
Jamil Siebert: „Die erste Halbzeit müssen wir abhaken, den zweiten Durchgang nehmen wir so mit. Wir haben heute gewonnen, der Rest ist egal. Wir sind in der Halbzeit ruhig geblieben und wussten, dass, wenn wir hier ein Tor schießen, wir wieder voll im Spiel sein werden. Genau das haben wir getan. Nach dem 2:3 war der Glaube dann voll da und die Überzeugung, dass hier noch viel mehr drin ist. Letztlich haben wir das Spiel gedreht. Ich glaube, das ist Fußball und dafür spielen und lieben wir diesen Sport.“
Emmanuel Iyoha: „Es klingt absurd, aber so ein ähnliches Szenario ist der Trainer mit uns vor dem Spiel durchgegangen. Klar, man nimmt sich immer viel vor und will ein Spiel so souverän wie möglich runterspielen. Aber das kann man sich nun mal nicht immer aussuchen. Wir wussten, was passieren kann, wenn wir in Rückstand geraten. Es war wichtig, dass wir bei uns bleiben und unser Spiel spielen. Wie wir letzten Endes zurückgekommen sind, ist unglaublich. So etwas hast du nicht oft, glaube ich.“