"Der Verein in meinem Herzen, der über allem steht"

Gemeinsame Vater-Sohn-Ehrung für ihre langjährige F95-Mitgliedschaft

Bei der Mitgliederversammlung 2024 wurden Thomas Becker (52) und sein Vater Detlef (80) für 25 bzw. 40 Jahre Mitgliedschaft bei der Fortuna geehrt. Vor dem 13. Spieltag, der im Rahmen von "Fortuna für alle" das Thema 'Generationsspieltag' trägt, erzählten die beiden gebürtigen Gerresheimer ihre Geschichte.

Wenn am Samstag um 13:00 Uhr das Freispiel gegen die SV 07 Elversberg angepfiffen wird, drücken Thomas und sein Vater Detlef ihrer Fortuna die Daumen. Früher haben sie die F95-Spiele zusammen im Stadion verfolgt. Als die Rot-Weißen noch am Flinger Broich gespielt haben, konnten die zwei Gerresheimer zu Fuß zu den Heimspielen laufen. Heute besitzt nur noch Thomas eine Dauerkarte und ist bei allen Heimspielen mit dabei, Detlef verfolgt die Spiele, vor allem altersbedingt, mittlerweile vor dem Fernseher.

Im Rahmen der Mitgliederversammlung 2024 wurde Detlef Becker für 40 Jahre Mitgliedschaft bei der Fortuna ausgezeichnet – dabei hätte diese für den 80-Jährigen deutlich länger ausfallen können. Zum ersten Kontakt mit den Flingeranern kam es schon in der frühen Kindheit: Im Alter von neun bis zwölf Jahren spielte er selbst in der Jugendmannschaft der Fortuna und wurde somit bereits als Kind Vereinsmitglied. Seine Mitgliedschaft bei den Rot-Weißen endete dann allerdings unfreiwillig: „Weil ich so schlecht in der Schule war, hatte mir meine Mutter angedroht, dass sie mich abmeldet. Das hat sie auch gemacht und ich habe Tränen vergossen“, erklärt er. Ganz vorbei war seine Karriere als Fußballer damit aber noch nicht: Er wechselte in die Jugendmannschaft des TuS Gerresheim, mit dem er den Kontrahenten aus Flingern einige Niederlagen zufügte, wie er selbst berichtet.

Seinen Sohn Thomas nahm Detlef im Alter von drei Jahren das erste Mal mit ins Stadion. Die Erinnerung an sein erstes Fortuna-Spiel gegen Borussia Dortmund sind dem 52-Jährigen heute noch sehr präsent: „Ich saß auf dem Schoß meines Vaters und habe die Spieler beobachtet. Dabei sind mir besonders die lauten Menschenmassen und die Feierstimmung in Erinnerung geblieben“, blickt er anlässlich seiner Ehrung zu 25 Jahren F95-Mitgliedschaft zurück.

Die Fortuna bedeutet Vater und Sohn vor allem Tradition, Gemeinschaft und Familie: „Bei allen wirtschaftlichen Notwendigkeiten, die die heutige Zeit für einen Fußballverein mit sich bringt, hat es die Fortuna immer geschafft, ein Familienclub zu sein, wo eben noch andere Werte gelebt werden“, lobt Thomas. Auch sein Vater hebt die Familienzugehörigkeit sowie das Wir-Gefühl bei den Rot-Weißen hervor und blickt auf seine Zeit als Jugendspieler zurück: „Wir Jugendspieler waren als Balljungen bei der Herren-Mannschaft mit dabei. Einmal durften wir dabei in der Halbzeit vor ca. 25.000 Zuschauern selbst spielen“, erzählt er von dem beeindruckenden Erlebnis.

Als Erwachsener wurde Detlef ein zweites Mal Mitglied bei der Fortuna – nun wurde seine Mitgliedschaft nicht unfreiwillig beendet. Neben der Unterstützung als Fan war er über zehn Jahre lang ehrenamtlich im damals noch existierenden Wahlgremium tätig und agierte drei Jahre als stellvertretender Vorsitzender des Beirates. "Die Fortuna ist einfach der Verein in meinem Herzen, der über allem steht", unterstricht er die besondere Beziehung zu seinem Verein.

Für die Zukunft erhoffen sich Thomas und Detlef sportlichen Erfolg: „Für mich ist das der Aufstieg in die 1. Bundesliga, damit die Fortuna zeigt, dass in Düsseldorf guter Fußball gespielt werden kann“, wünscht sich Detlef. Wichtiger ist ihnen aber der Erhalt des familiären Charakters: „Das ist mittlerweile schon ein besonderes Alleinstellungsmerkmal der Fortuna, dass wir keinen Investor haben, sondern immer noch mitgliedergeführt sind“, ergänzt Thomas. Und natürlich wünschen sich die beiden, weiterhin schöne Vater-Sohn-Momente mit ihrem Familienclub erleben zu dürfen.