"Die Unterschiede sind nicht so groß"
Cheftrainer Norbert Meier vor dem Pflichtspielauftakt der Fortuna im DFB-Pokal
Die Pokaltradition der Fortuna ist groß - und erfolgreich. Doch Triumphe der Vergangenheit gehören ebendieser an und können im alljährlichen Spektakel "David gegen Goliath" schnell verflogen sein. Manch ein höher klassiger Verein wird es vermutlich auch an diesem Wochenende, wenn in vielen großen deutschen Stadien und auf kleineren Fußballplätzen in der Provinz die 1. Hauptrunde im DFB-Pokal ausgespielt wird, schmerzlich am eigenen Leib erfahren. Die Rot-Weißen werden dabei hoffentlich nicht zu den Teams gehören, die von dem vermeintlichen Außenseiter TuS Koblenz am Sonntag ab 14.30 Uhr in die Knie gezwungen werden.
"Wir müssen hellwach sein, damit wir kein böses Erwachen erleben", gab Meier vorab die Marschroute für seine Mannschaft aus. Schließlich sei "Koblenz insofern im Vorteil, weil sie bereits vier Meisterschaftsspiele in der 3. Liga gemacht haben." Dies allerdings mit eher durchwachsenem Erfolg. Die Bilanz: 1 Sieg, 2 Unentschieden, 1 Niederlage bei 3:4 Toren. Trainer Petrik Sander musste nach dem Zweitliga-Abstieg in der Sommerpause einen fast vollständigen Neuaufbau vornehmen. Bis auf Torhüter Dieter Paucken verließen sämtliche Leistungsträger den Verein. Nicht ganz so drastisch fiel dieser Schnitt bekanntlich bei der Fortuna aus. Dennoch muss Meier weiterhin auf die verletzten Stammkräfte Andreas Lambertz und Oliver Fink verzichten. Auch Nachwuchsstürmer Marco Königs fällt mit einem Muskelfaserriss im Oberschenkel aus.
Somit stellt sich der Kader fast von alleine zusammen. Lediglich ein Spieler wird voraussichtlich nach dem Abschlusstraining am Samstag (14.30 Uhr) nicht in den Bus steigen, um die Fahrt nach Höhr-Grenzhausen anzutreten. Dort wird sich die Fortuna - einige Kilometer außerhalb von Koblenz - einen Tag vor dem Pokalspiel einquartieren, um dann am Sonntag ins etwa 16 Kilometer entfernte "Stadion Oberwerth" zu fahren. Grund sind die Feierlichkeiten am Samstagabend beim Spektakel "Rhein in Flammen" in dieser Region. Diesem Trubel wollen die Rot-Weißen unbedingt entgehen, um sich ungestört auf die Pokalauseinandersetzung vorzubereiten. So oder so hat der Fußball-Lehrer seine Anfangsformation schon längst im Kopf: "Alle Entscheidungen sind getroffen. Ich muss sie nur noch den Akteuren mitteilen." Damit scheint vorerst auch die Torhüterfrage entschieden zu sein, wobei Meier klar stellt: "Beide haben ihre Vorzüge - jeder auf seine eigene Art und Weise. Von daher haben auch beide ihre Berechtigung zu spielen."
Weit über 4.000 Düsseldorfer werden die Mannschaft begleiten, um sie auf dem Weg in die 2. Hauptrunde zu unterstützen. Für all diejenigen, kein Ticket mehr bekommen, gibt es die Alternative sich Ausschnitte der Pokalbegegnung zeitversetzt im Fernsehen anzuschauen. Ab 17.10 Uhr zeigt das ZDF in der "Sportreportage" Zusammenfassungen von mehreren Partien, darunter auch das Gastspiel der Flingeraner in Koblenz. In der vergangenen Saison gab es in der 2. Bundesliga zwischen beiden Vereinen zwei Duelle, die jeweils mit einem 1:0-Sieg für den Gastgeber endeten. Zeit, dass sich was dreht...