Fortunas Rückkehr ins Rheinstadion - Knappe 0:1 Niederlage

Welch eine Parallele! Auf den Tag genau zwei Jahre nach dem letzten Spiel in der "alten Schüssel", als man gegen RW Essen ein 1:1 erspielte, kehrte Fortunas Erste Mannschaft an ihre alte Wirkungsstätte zurück - zwar auf die Nebenkampfbahn, aber immerhin schon im Schatten der immer deutlichere Formen annehmenden Multifunktionsarena. Viele Zuschauer staunten nicht schlecht über den Baufortschritt und philosophierten schon vor Anpfiff - der wie gegen RWE seinerzeit auch um 15.00 h war - über den Neubau, der einmal Fortunas sportliche Heimat werden könnte.

Noch ist 2004, doch Fortuna vermochte sich erneut über weite Passagen mehr als beachtlich gegen eine höherklassige Mannschaft, nämlich den Regionalligisten 1. FC Köln, zu präsentieren.

Während in den ersten Spielminuten das Kräftemessen vollkommen ausgeglichen war, vermochten sich die Kicker aus der Domstadt im weiteren Verlauf etwas größere Spielanteile zu verschaffen, was jedoch lange Zeit nicht von Erfolg gekrönt war. Für Verblüffung sorgte außerdem ein an diesem Tag im Sturm operierender Axel Bellinghausen. Cheftrainer Massimo Morales: "Ich wollte einmal schauen, wie Axel in dieser Position spielt. Das hatten wir über die Woche bereits so abgesprochen." Während die Abteilung Attacke jedoch nur wenige Akzente setzen konnte, stand die Abwehr der Flingeraner sehr sicher und hatte mit Patrick Deuß einen sicheren Rückhalt: Bereits nach einer knappen Viertelstunde konnte er den Schuss eines Kölner Angreifers aus zwei Metern parieren. Ouejdide hätte die Fortuna sogar in Führung bringen können, als er in der 36. Minute, von Bellinghausen bedient, den Ball über das Tor schoss. Wenig später war es dann umgekehrt Niestroj, der bei einem erneuten Angriff der in schwarz spielenden Gäste den Ball von Linie kratzte. Fast schien es, man würde sich torlos in die Halbzeitpause verabschieden, als in der 44. Minute Kölns Celikovic maßgerechte in den Düsseldorfer Strafraum flankte und Kennedy per Kopf zum 0:1 einnickte. Kurz darauf ertönte der Pausenpfiff von Schiedsrichter Muhr, der in dieser überaus fairen Partie nur selten eingreifen musste.

Die zweite Halbzeit war weniger ereignisreich und zeichnete sich vor allem durch "Wechselspiele" auf beiden Seiten aus. So kamen bis auf Aboubacar Sankharé, der am Vortag beim Training eine leichte muskuläre Blessur davon getragen hatte, alle Spieler zum Einsatz: Entsprechend frenetisch bejubelten die ca. 350 Zuschauer den Einsatz von Frank Mayer, der sich erstmals nach seiner Verletzung im November in seiner gewohnten Rolle als Stürmer einzufinden versuchte und, neben deutlich sichtbarem Einsatzwillen, bereits etliche positive Ansätze zeigte. So war Mayer auch Auslöser eines beherzten Angriffs, der durch ein Tor von San Matsumoto gekrönt wurde, dem der Schiedsrichter jedoch die Anerkennung verweigerte, weil der Linienrichter Mayer zuvor im Abseits gesehen hatte. In der 62. Minute bediente der ebenfalls sehr ehrgeizig spielende Andreas Lambertz Robert Niestroj mit einer mustergültigen Flanke passen, aber "Pico" platzierte den Ball nur knapp neben den Kasten des gegnerischen Keepers Sokolov.

Nach dem Spiel zeigte sich Massimo Morales insgesamt zufrieden. Ihm war es, verständlicherweise, nicht primär um das Ergebnis gegangen, sondern um "einen Test, wie es um die Kondition, die Spannung und die Konzentration der Spieler bestellt ist. Die spielerischen Elemente waren heute zweitrangig, denn wir müssen am Sonntag gewinnen."

Fortuna Düsseldorf:

Deuß (46. Koch); Lorenzon, Fregene (86. Eyüboglu), Böcker (62. Bürk), Schön (78. Sesterhenn), Zeyer (46. Abda), Hust (78. Marzok), Niestroj (86. Kizilaslan), Ouejdide (46. Mayer), Tytartchuk (62. Matsumoto), Bellinghausen (46. Lambertz)

1. FC Köln:

Sokolov; Nessou, Kiskanc, D. Ndjeng (66. Chitsulo), Polak (82. Nickenig), Schäfer, M. Ndjeng (82. Zeh), Niedrig, Kennedy, Celikovic (82. Ciolek), Lejan (66. Ende)

Schiedsrichter: Muhr (Düsseldorf)

Zuschauer: 350

Tore: 0:1 Kennedy (44.)