Fortuna gibt sich salomonisch
Fünf Remis, drei Siege, zwei Pleiten
Ob es die Frühlingsvorboten waren, die die jungen 95er am vergangenen Wochenende in Geberlaune versetzte? Sicher ist: Die Nachwuchsteams präsentierten sich - unter anderem mit fünf Punkteteilungen - recht spendabel. So ermittelten die drei ältesten Jugendjahrgänge in ihren Partien ebenso keinen Sieger wie die U 13 und die U 14. Keine Blöße gaben sich indes U 9, U 11 und U 16; punktlos blieben leider die U 10 und die U 15.
Aber selbst auf Gewinnerseite trieb der eine oder andere Tropfen Wermut im Siegerkelch. Selbst ein deutliches 12:1 im Meisterschaftsspiel gegen Rot-Weiß Lintorf konnte Alexis Portselis, Trainer der U 9, nicht milde stimmen. Dem Coach war zuvor die fehlende Ordnung im Spiel seiner Mannschaft aufgefallen.
Beinahe phrasenschweinverdächtig mutete derweil die Vorstellung des nächstälteren Jahrgangs der Fortuna an, die den SSV Erkrath auf dessen Platzanlage an die Wand spielte, aber das Spielgerät einfach nicht im Kasten unterzubringen vermochte. Der Fußballgott hatte sich die Pointe offenbar sorgsam überlegt, denn er ließ den Gastgeber bei seiner einzigen gefährlichen Aktion den entscheidenden Siegtreffer erzielen - summa summarum eine sehr unglückliche Niederlage für die U 10.
Besser machte es die U 11, die beim wie erwartet Beton anrührenden FC Tannenhof nie die Geduld verlor und eisern ihr Spiel durchzog. Spätestens in Halbzeit zwei wurde die Messe dann konzentriert gelesen, 9:1 lautete das Endresultat aus Sicht der Jung-Fortunen.
Kornelius Knettel musste derweil mit ansehen, wie sich die Jungs seiner U 13 verzweifelt, aber am Ende vergebens als Mauerspechte versuchten. Gegen das Bollwerk ihres Urdenbacher Gegners war in diesem torlosen Remis kein Kraut gewachsen, und der Underdog entführte dank seiner überragenden Abwehrleistung gar nicht mal unverdient einen Punkt vom Flinger Broich.
Der nächstältere Jahrgang der U 14 dürfte am Ende mit seinem einfachen Punktgewinn ebenso unzufrieden gewesen sein. Coach Robert "Pico" Niestroj gab jedenfalls mächtig angesäuert zu Protokoll: "Wenn man sich die Chancen ansieht, hätte das Spiel gut und gerne 8:2 für uns ausgehen können!" Das tat es aber nicht, vielmehr gelang erst in der Schlusssekunde der 2:2-Ausgleich gegen die freche Aachener Alemannia, die zwischenzeitlich sogar mit 2:0 in Front gelegen hatte. Und das, obwohl Fortuna über weite Strecken deutlich den Ton angegeben hatte und reihenweise Einschussmöglichkeiten verzeichnete. Nach mehreren Alutreffern verkürzte Denis Sitter schließlich doch noch, ehe Mert Kocaman in der Nachspielzeit für Rot-Weiß egalisierte.
Von der Siegerstraße abgekommen ist an diesem Wochenende die in dieser Spielzeit so starke U 15 von Trainer Samir Sisic. Beim Auswärtsspiel in Köln blieb man tor- und punktlos und durfte sich nach dem Spiel nicht über das Ergebnis beschweren. Nach vielen guten Auftritten in der Vergangenheit wurden an diesem Spieltag die Aufgaben nicht wie erwartet umgesetzt, so dass starke Kölner mit 2:0 die Oberhand behielten. Bereits am nächsten Wochenende hat die heimstärkste Mannschaft der Liga aber die Möglichkeit, wieder in die Erfolgsspur zu kommen, wenn der Bonner SC am Flinger Broich vorstellig wird.
Fortuna U 15: Akar - Knoche (47. Pala), Yildiz, Müller, Salau - Ucar, Koronowski (60. Dogan), Mailath (36. Freitag), Krone - Srikanthan, Islikaye (56. Yeboah)
Tore: keine
Obgleich sie ebenfalls nicht den vollen Nachweis ihres Könnens erbrachte, nahm die U 16 alle drei Punkte aus ihrer Begegnung mit dem DSV 04 Lierenfeld mit. Nachdem sie zuletzt serienmäßig überragende Partien aus dem Ärmel schüttelte, hielten dieses Mal Unkonzentriertheiten und Überheblichkeiten Einzug in ihr Spiel. Das Resultat von 5:2 dürfte das einzig Positive gewesen sein, was aus der Partie mitgenommen werden kann - Gelegenheit zur Besserung bietet das kommende Gastspiel beim Fünftplatzierten BV 04.
Fortuna U 16: Metz - Schnelting (40. Schnelting), Remmert, Percoco, Härtel - Ruzic, Cigerli (40. Heinson), Kranz (40. Pitzer), Jusuf - Rüzgar (50. Kranz), Jakopova
Tore: 1:0 Rüzgar (10.), 2:0 Cigerli (20.), 3:2 Jakupova (60.), 4:2 Kranz (65.), 5:2 Ruzic (75.)
Für die U 17 reichte es an diesem Spieltag der Niederrheinliga nur zu einem einfachen Punktgewinn, wobei das Team sich über die mangelhafte Chancenverwertung ärgern muss. Der Führung nach einer halben Stunde folgte nicht etwa der frühzeitige Haken hinter der Partie, sondern der eiskalt gesetzte Ausgleich der SG Unterrath, die sich fortan mit Erfolg auf das Verteidigen des Punktes verlegte. Das 1:1 bildete schlussendlich das passende Ergebnis eines durchschnittlichen Spiels.
Fortuna U 17: Engelhardt - Olgar (78. Kirste), Nilgen, Husejinovski, Karpuz - De Meo, Bölükbas, Akca, Wahlfeldt (70. Tada) - Wronski (55. Lorefice), Fejzullahu
Tore: 1:0 Fejzullahu (30.)
Auch Christian Lasch dürfte an der Vorstellung seiner U 18 vor allem bekritteln, dass sie den Sack trotz 1:0-Führung und mehrerer "Hundertprozentiger" einfach nicht luftdicht zuschnürte. Felix Clever hatte nach 48 Minuten per sehenswertem Distanzschuss zum 1:0 eingelocht und der optischen Überlegenheit seiner Farben damit auch zahlenmäßigen Ausdruck verliehen - Rot-Weiß Essen durfte in der Schlussminute dennoch den 1:1-Ausgleich und den daraus resultierenden Punktgewinn bejubeln.
Fortuna U 18: Pleß - Schmitz, von Grambusch, Schneider, Sylla - Clever, Grigoriev, Tsingos, Seidel - Cavdar, Campagna (63. Afkir)
Tore: 1:0 Clever (48.)
Führung, dann Rückstand, ein später Ausgleich, ein aus dem Innenraum verwiesener Trainer, wechselnde Turban-Farben, viele Emotionen - ein Füllhorn an Unterhaltung goss die U 19 über den anwesenden Zuschauern bei ihrem Vergleich mit den Jahrgangskollegen von Arminia Bielefeld.
Mit dem ersten ernstzunehmenden Angriff ging das Suker-Team durch Tugrul Erat nach elf Minuten in Führung, obwohl die Ostwestfalen im gesamten ersten Durchgang wacher und präsenter wirkten. Vor dem Fortuna-Kasten wurden ihnen aber entweder der wieder einmal gut aufgelegte Björn Nowicki oder die eigenen Nerven zum Verhängnis. Fabio Fahrians weiß-roter Turban (nach einer Platzwunde am Kopf) war da beinahe schon das Einzige, was Fortunas Farben in Halbzeit Eins hochhielt - nichtsdestoweniger hatte die schmeichelhafte Führung auch zur Pause Bestand.
Drei Minuten im zweiten Durchgang waren dann absolviert, als Jacub Przybylko hervorragend frei gespielt wurde und abgebrüht zum verdienten Ausgleich für die Elf des ehemaligen Bundesliga-Kunstschützen Jörg Böhme einschoss. Wiederrum Przybylko legte bald per Handelfmeter zur Gästeführung nach. Die Entscheidung war derart zweifelhaft, dass die Partie in der Folge enorm ruppig wurde - sowohl auf dem Feld, wo es gelbe Kartons nur so hagelte, als auch an der Seitenlinie, die Sinisa Suker bald in Richtung Tribüne verlassen musste. Eine wütende Fortuna erhöhte nun den Druck und spielte gegen den unerbittlich vorrückenden Minutenzeiger an - schlussendlich erfolgreich, denn in der Schlussminute nutzte Markus Keppeler eine Unachtsamkeit in der Freischwimmer-Abwehr der Arminia und nagelte das Leder zum 2:2 unter die Latte. Dank der großen kämpferischen Moral hatten sich die Fortuna-A-Junioren den resultierenden Punkt denn auch redlich verdient.
Fortuna U 19: Nowicki - Younes, Ak, Fahrian, Cürten - Müller (31. Zabeli), Tumbul (74. Basatli), Leven, Kalkan (57. Keppeler) - Erat, Brisevac (78. Hofrath)
Tore: 1:0 Erat (11.), 2:2 Keppeler (90.)