"Das wird mit Larifari nicht möglich sein"
Chefcoach Norbert Meier vor dem Auswärtsspiel beim Karlsruher SC
Die Spielzeit 2010/2011 biegt auf die Zielgerade ein, und die Düsseldorfer Fortuna schippert in ruhigem Fahrwasser. Für einen Gewinnertypen wie Norbert Meier ist sportliche Planungssicherheit aber noch lange kein Grund, sich auf dem Erreichten auszuruhen. Kurz vor der Abfahrt zum abstiegsbedrohten Karlsruher SC bat der oberste Übungsleiter die Vertreter der Medien noch einmal in die Presseräume der airberlin world - und sprach über den Gegner, den Weg zum Sieg und die Personallage.
"Es geht jetzt gegen einen Gegner, der schon unter Druck steht", weiß Meier genau um die Abstiegssorgen der Badener. Wie man sich rund um den Wildpark derzeit fühlt, kann der Fortuna-Trainer gut nachvollziehen: "Die werden sich befreien wollen aus dem Strudel, aus dem wir ja Gott sei Dank rechtzeitig wieder herausgeraten sind!"
Dementsprechend müsse man sich auf einen warmen Empfang im Karlsruher Stadion einstellen. Nicht nur die Zuschauerkulisse vermag den Coach dabei zu beeindrucken. Meier lobt die Elf von Rainer Scharinger auch als eine "sehr gut Fußball spielende Mannschaft", die mitunter die statistisch höchste Passsicherheit und die meisten gespielten Pässe aufweise - auch wenn sie die letzten beiden Spiele verloren habe, darunter die Sechs-Punkte-Partie bei RWO. Gerade weil der Gegner mit dem Rücken zur Wand steht, gelte für seine Mannschaft als höchstes Gebot, voll konzentriert zu sein. Andernfalls werde man "wohl kaum in den Genuss kommen, da etwas mitzunehmen. Das wird mit Larifari nicht möglich sein." Eine gewisse Galligkeit sei daher gegen den KSC erforderlich, und wichtig werde sein, "wie wir das Spiel offen halten und unsere Dinge selbst zu inszenieren". Rot-Weiß Oberhausen sei tabellarisch zwar vergleichbar, aber der KSC "spielerisch sicher anspruchsvoller".
Personell hatte Meier derweil einige Hiobsbotschaften im Gepäck. Neben dem gelbgesperrten Christian Weber fällt auch dessen naheliegender Vertreter Kai Schwertfeger mit einem hartnäckigen Infekt aus, womöglich sogar noch für die Partie gegen Alemannia Aachen. Zusätzlich meldeten sich am Donnerstag Adam Bodzek und Ranisav Jovanovic mit grippalen Beschwerden ab, so dass sich der Mannschaftsbus mit lediglich 17 Spielern an Bord auf den Weg in Richtung Autobahn machen musste. Meier nutzte die Gelegenheit, um ein Lob an sein Funktionsteam zu verteilen: "Es ist ein sehr glücklicher Umstand für uns - und vor allem das Verdienst des Teams um das Team! -, dass wir weitgehend verletzungsfrei durch diese Saison gekommen sind." Hinsichtlich der angestrebten Fortsetzung der Arbeitsverhältnisse mit Ken Ilsø und Sascha Rösler konnte der Cheftrainer keine Neuigkeiten vermelden, berichtete aber, sie seien "ein Thema bei der Vorstandssitzung gewesen". Auch im Saisonendspurt bleibt es also spannend rund um die Fortuna.