25.05.2011 | 1. Mannschaft

Zwischen Bestürzung, Hoffnung und Erleichterung

Daten und Fakten zur Saison 2010/11 - die Fortuna-Statistik

In diesen Tagen fallen die letzten Entscheidungen auf der nationalen und internationalen Fußball-Bühne. Währenddessen haben sich die Zweitliga-Profis - nach einer kurzen Mannschaftstour letzte Woche auf die Baleareninsel Mallorca - längst in ihren verdienten Sommerurlaub verabschiedet. Die vierwöchige Pause dient nun jedem Einzelnen auf seine Art und Weise (und nach individuellem Trainingsplan) zur Regeneration nach einer anstrengen und vor allem turbulenten Saison. Blick wir einmal statistisch auf die letzten zehn Monate zurück...

Am Ende war es doch noch ein versöhnlicher Ausgang einer Spielzeit, die ähnlich einer Achterbahnfahrt verlief. So standen gleich zu Beginn die Zeichen auf Talfahrt mit der längsten Negativserie der Saison nach sechs Niederlagen in Folge. Davor musste noch das Pokal-Aus beim Drittligisten TuS Koblenz (0:1) hingenommen werden. Die Bestürzung bei allen Beteiligten rund um die Fortuna war dementsprechend groß. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt...Und so wurde die Spielzeit nach einer kontinuierlich ansteigenden Formkurve im weiteren Saisonverlauf sogar mit sieben ungeschlagenen Begegnungen in Serie beendet. Die Erleichterung auf den Rängen war spürbar zum Greifen. Eine positive Erkenntnis und die längste Erfolgssträhne, die die Rot-Weißen mit in die kommende Saison nehmen werden.

 

Die Macht am Rhein, Teil 2

 

An erster Stelle bei einer Rückbetrachtung steht sicherlich die (erneut) überragende Heimbilanz. Mit 40 Punkten und 34:9 Toren haben die Rot-Weißen zu Hause die beste Bilanz aller Zweitligisten. Im Vorjahr waren es sogar 43 Zähler. Dazu gelangen vom 8. bis zum 24. Spieltag gleich 9 Heimsiege in Serie! Ohnehin können sich die Auftritte vor heimischer Kulisse in der Trainer-Ära von Norbert Meier sehen lassen. Seit seinem Amtsantritt am 1. Januar 2008 gab es in den insgesamt 61 Begegnungen in Düsseldorf eine deutliche positive Ausbeute: 43 - 11 - 7 und 110:34 Tore!
Auswärts wollte es dagegen lediglich in den letzten drei ungeschlagenen Spielen bei fünf Punkten etwas besser klappen. Denn im gesamten Saisonverlauf blieb dies (leider erneut wie im Vorjahr) eine Schwäche der Fortuna: 3 - 4 - 10 und 15:30 Tore ergaben 13 Punkte (Vorjahr: 16 Pkt.).

 

Ein großer Dank an alle Fortuna-Fans!

 

Insgesamt kamen 357.910 Zuschauer in die ESPRIT arena sowie zum Saisonausklang in die Ausweicharena, die airberlin world. Dies entspricht einem Schnitt von 21.054 Besuchern (Vorjahr: 28.007). In der 2. Bundesliga liegt die Fortuna damit auf dem zweiten Platz hinter Hertha BSC Berlin. Der Erstliga-Aufsteiger konnte in der Bundeshauptstadt immerhin im Schnitt über 46.000 Anhänger im Olympiastadion begrüßen, welches einen neuen Rekord für diese Liga bedeutet. Der Zuschauerrekord in Düsseldorf wurde in dieser Spielzeit am 10. Spieltag im Derby gegen den MSV Duisburg (1:0) mit 31.400 Besuchern erreicht. In der Vorsaison waren im gleichen Duell 48.250 Zuschauer in der ESPRIT arena.

Einen neuen Besucherrekord gab es auch beim 5. Stadtwerke Düsseldorf Wintercup am 9. Januar. Bei besten Bedingungen trotz des eiskalten und schneereichen Winters draußen schauten sich 23.136 Zuschauer in der ESPRIT arena unter geschlossenem Hallendach die vier Spiele mit den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, dem FC St. Pauli und dem 1. FC Kaiserslautern an. Zum Auftakt mussten sich die Düsseldorfer dem Bundesliga-Aufsteiger aus Hamburg nach einer torlosen Begegnung ebenso im Elfmeterschiessen geschlagen geben (4:5) wie im Spiel um Platz 3 dem Team aus der Pfalz (2:4). Turniersieger wurde bereits zum dritten Mal bei diesem Vorbereitungsturnier Borussia Mönchengladbach durch zwei Erfolge über Lautern (2:0) und Pauli (5:3 n. E.).

 

Zwei Halbserien mit unterschiedlicher Ausbeute

 

Die Hinrunde beendete das Team von Chefcoach Norbert Meier auf dem 11. Platz mit einer Bilanz von 7 - 1 - 9 bei 14:18 Toren (= 22 Punkte). Die Rückrunde war dagegen deutlich erfreulicher. Denn mit 9 Siegen sowie jeweils 4 Unentschieden und Niederlagen bei 35:21 Treffern (31 Punkte) kamen die Flingeraner auf dem vierten Platz hinter dem Spitzen-Trio Hertha BSC, Bochum und Augsburg ins Ziel. Nicht nur in dieser Hinsicht verlief die Spielzeit zuvor deutlich ruhiger (Hinrunde: 30 / Rückrunde: 29).

 

Abwehr und Angriff

 

Die meisten Tore erzielte die Fortuna beim 6:0-Heimsieg gegen den FSV Frankfurt. Die meisten Gegentreffer gab es bei der 2:5-Niederlage in Augsburg. Die Abwehr stellte in diesem Jahr bei 39 Gegentoren (Vorjahr: 31) die achtbeste Defensive der Liga. Immerhin stand in 12 der 34 Saisonspiele am Ende "die Null". Im Vorjahr waren es 15 Partien. Vom 14. bis zum 18. Spieltag blieb die Fortuna exakt fünf Stunden, also 450 Minuten ohne Gegentor (Vorjahr: 324 Minuten). Kurios war am Rande die Tatsache, dass die Flingeraner vom 8. bis zum 18. Spieltag keinen Gegentreffer in der ersten Halbzeit kassierten! Nur 269 Minuten lang blieb das Team von Chefcoach Norbert Meier vom 25. bis zum 28. Spieltag ohne eigenen Torerfolg (Vorjahr: 403 Minuten).

 

Tore und Torvorlagen - Karten und Kondition

 

Insgesamt kamen 24 Spieler zum Einsatz (Vorjahr: 25). Bester Torschütze war Jens Langeneke mit 8 Treffern (Im Vorjahr traf Martin Harnik 13x). Dahinter folgen gleichauf Maximilian Beister und Ken Ilsø mit je 7 Toren. Bester Vorlagengeber war Sascha Rösler mit acht Assists. Dahinter folgen Beister und Patrick Zoundi mit jeweils sechs Vorlagen. Von den zehn Elfmetern, der der Fortuna zugesprochen wurden, konnten neun verwandelt werden. Abwehrchef Langeneke (der auch den einzigen Strafstoß verschoss) war sieben Mal erfolgreich - zweimal traf Rösler.

Auch die Statistik der Gelben Karten führt Langeneke an. Gleich 9x verwarnte ihn ein Schiedsrichter, in einer Partie gleich zwei Mal. In Oberhausen sah der 34-Jährige Gelb-Rot. In der "Sünderdatei" folgen Oliver Fink (7) und Winterneuzugang Adam Bodzek (6). Eine der wohl schnellsten Hinausstellungen widerfuhr Thomas Bröker im Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin (1:2). Nur 13 Minuten nach seiner Einwechslung in der Schlussphase sah der Angreifer zum zweiten Mal gelb. Kapitän Andreas Lambertz wurde in der abgelaufenen Spielzeit sogar zweimal des Feldes verwiesen. Im Heimspiel gegen 1860 München (1:2) wurde er wegen einer Notbremse vom Platz gestellt; im Auswärtsspiel bei Hertha BSC Berlin (2:4) sah er zweimal gelb.

Der Dauer(b)renner mit der längsten Einsatzzeit war Linksverteidiger Johannes van den Bergh mit insgesamt 2914 Minuten (48 Stunden und 34 Minuten). Es folgen Langeneke (2832 Minuten) und Fink (2765 Minuten).

 

Serien und Platzierungen

 

Genau einmal konnten die Rot-Weißen nach einem Rückstand eine Partie am Ende noch siegreich gestalten. Dies gelang nach einem 0:1-Rückstand im Auswärtsspiel bei RW Oberhausen (2:1). In drei Begegnungen reichte es am Ende noch zu einer Punkteteilung (1:1 bei 1860 München - 2:2 in Karlsruhe nach 0:2-Rückstand und 1:1 in Fürth).

Der Saisonabschluss mit dem siebten Rang war zugleich die beste Platzierung für die Mannschaft von Cheftrainer Norbert Meier und damit eine Punktlandung. Wer weiß, was passiert wäre wenn der Saisonstart nicht gewesen wäre oder die Spielzeit länger gedauert hätte oder oder oder ... Gleich an drei Spieltagen (5-7) hatten die Rheinländer die unrühmliche "Rote Laterne" inne.

In der Ewigen Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga kletterte die Fortuna vom 37. Rang auf Platz 35 (von insgesamt 119 Vereinen) und überholte in ihrer achten Zweitliga-Spielzeit Eintracht Trier und Blau-Weiß 90 Berlin. Die Bilanz nach 292 Spielen: 116 - 75 - 101 und 428:373 Tore.

 

Fotos: Christof Wolff

bundesliga.de

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