Fortuna Düsseldorf trauert um Gerd van Rijn
Ehemaliger Mannschaftsbetreuer verstarb im Alter von 73 Jahren
Fortuna Düsseldorf trauert um Gerard "Gerd" van Rijn. Der langjährige Mannschaftsbetreuer der Flingeraner verstarb am Sonntagmorgen im Alter von 73 Jahren.
In den Niederlanden geboren war van Rijn in den 1960ern in die Landeshauptstadt gekommen, wo sein Schwager beruflich tätig war. Nachdem er in einer Gärtnerei begonnen hatte, eröffnete er kurze Zeit später ein Blumengeschäft in der Bilker Germaniastraße. Die Umsätze ließen anfangs zu wünschen übrig, wie van Rijn später einmal zugab, als ihm die zündende Idee kam, wie er seinem jungen Gewerbe einen deutlichen Schub geben könnte.
Als Fan des Fußballclubs seiner Wahlheimat hielt er Rücksprache mit dem Vorstand, der sogleich grünes Licht gab für das "Blumenhaus Fortuna" - wodurch der frisch gebackene Bundesliga-Aufsteiger von 1966 zugleich der erste Club in Deutschland wurde, der mit einem eigenen Floristen an den Start ging. Die van Rijns waren 36 Jahre lang (bis Juli 2002) Anlaufpunkt für alle, die ihre rot-weiße Leidenschaft durch Florales zum Ausdruck bringen wollten. Und natürlich war van Rijn auch einer der Ersten in Düsseldorf, der Tickets für die Spiele der Fortuna im Vorverkauf anbot. Kaum verwunderlich, dass sein Laden nach mehr als drei Jahrzehnten einem kleinen Fortuna-Museum glich - mit Wimpeln, Eintrittskarten, Schals und anderen Devotionalien an den Wänden.
Ein Heimspiel am Flinger Broich hatte van Rijn, der mit Ursula, einer gebürtigen Düsseldorferin verheiratet war, seinerzeit mit dem Fortuna-Virus infiziert. Doch der Dauerkartenbesitzer sollte noch näher an den Verein heranrücken - nämlich ab 1984 als Mannschaftsbetreuer und somit als Nachfolger des legendären Karl Heidelberger. Drei Jahre, bis 1987, dem Jahr, als die Fortuna mehr oder weniger unerwartet in die 2. Bundesliga absteigen musste, sorgte sich van Rijn um Mensch und Material.
Doch auch nach seinem Ausscheiden hielt er der Fortuna die Treue - selbst als man den Gang in die Viertklassigkeit antreten musste. Damals wurde er, der mit so typischem Akzent und tiefer Stimme sprach, mit den Worten zitiert: "Ein Fan muss leiden können - es kann nur besser werden." Umso mehr erfreute es ihn, dass es in den letzten Jahren Stück für Stück aufwärts ging.
In Hochachtung vor seiner Persönlichkeit wird Fortuna Düsseldorf Gerd van Rijn als einem langjährigen treuen Weggefährten ein ehrendes Andenken bewahren. Das Mitgefühl des Vereins gilt seiner Frau Ursula, seiner Familie und seinen Freunden.