Die Jugendmannschaften gratulieren: Helmut Pöstges wird 66!
Mit 66 Jahren fängt das Leben für Fortuna an!
Wenn der Leiter der Jugendabteilung, Helmut Pöstges, am heutigen Donnerstag seinen 66. Geburtstag feiert, findet dies im üblichen Rahmen statt: Ruhig und unspektakulär. Dies passt, denn Pöstges mag keinen Rummel um seine Person. "Es geht immer um die Sache, es geht um den Verein" hört man ihn immer wieder sagen und er lebt dieses Motto als Vorbild für andere. Dabei hätte gerade er, der für seine Verdienste um die Jugendabteilung der Fortuna das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten hat, allen Grund, Danksagungen vieler entgegen zu nehmen.
Pöstges, seit 1965 im Verein ehrenamtlich tätig, hat Hunderte von Jugendlichen den Umgang mit dem runden Leder beigebracht - vom Kleinsten bis zu den Ältesten, schließlich trainierte er in den in den vergangenen vier Jahrzehnten sämtliche Junioren-Mannschaften der Fortuna. Und steht auch heute noch auf dem Platz, als seit langen Jahren erfolgreicher Teamchef der U-18-Jugendlichen. Im neu geschaffenen Nachwuchs-Leistungszentrum kümmert er sich nicht nur um den kompletten Spielbetrieb, sondern ist mit seiner Erfahrung derjenige, der "den Laden zusammenhält". Keine Frage: Sein Wort hat Gewicht - und es bedurfte enormen Fleißes und Ehrgeizes, denn als Pöstges vor mehr als vierzig Jahren seine ersten Übungseinheiten abhielt, gab es gerade einmal zwei Coaches für alle Jugendmannschaften. Entsprechend bescheiden sahen die Organisation und die Ausrüstung aus.
Helmut Pöstges machte sich alsbald daran, in zähen Verhandlungen sowohl die Verantwortlichen des Vereins als auch einige Sponsoren davon zu überzeugen, wie wichtig die Nachwuchsförderung für die Fortuna ist. Denn für Pöstges ist die Arbeit mit der Jugend nicht nur aus sportlicher Sicht eine Herausforderung, sondern in erster Linie eine Frage des Herzens - eine Frage der menschlichen und charakterlichen Entwicklung junger Menschen. "Den Jugendlichen müssen wir Werte vermitteln - was in unserer heutigen Gesellschaft manchmal viel zu kurz gerät." Und so kann es passieren, dass Pöstges sich ebenso als sportlicher Vorgesetzter, wie auch als Vaterfigur manchem Jugendlichen widmet. So ist es schon fast die Regel, dass er versucht, den jungen Spielern bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle tatkräftig zu helfen oder ganz einfach nur für einen seiner "Jungs" da zu sein, um seine langjährige Lebenserfahrung zur Verfügung zu stellen. Insofern ist es auch nicht verwunderlich, dass gerade diese menschlichen Aspekte, die sich in der täglichen Arbeit aller Jugendtrainer widerspiegeln, zu einer der größten Stärken der Fortuna-Jugendarbeit auch im neuen Nachwuchs-Leistungszentrum gewachsen sind und dem ein oder anderen Spieler eine zweite Familie geschenkt haben.
Das Credo von Helmut Pöstges war immer die Botschaft aus Saint-Exuperys "Der kleine Prinz": Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. Diese kleine Wahrheit, die in unserer heutigen Welt oft in den Hintergrund gerät, dient ihm als Leitbild, anderen Menschen zu begegnen und sich für sie verantwortlich zu fühlen, denn weiter heißt es im "Kleinen Prinzen": Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast. Für ihn ist die Jugendarbeit im Verein eben "mehr" als nur Fußball. Als Teamchef der U-18-Junioren-Mannschaft stellt er seit vielen Jahren beispielsweise eine einmalige Weihnachtsfeier und eine großartige Sport-, Kultur- und Erlebnisreise nach Mallorca auf die Beine, bei der es eben nicht nur um den Sport an sich geht, sondern um Kultur, Erlebnis und Freude - eben nicht um die materiellen Dinge und Geschenke, sondern um die wirklich wesentlichen Dinge im Leben, die sich im Herzen einprägen und noch viele Jahre später von ehemaligen Spielern berichtet und erinnert werden, wie z.B. von Mike Büskens.
Es ist sein Lebenswerk, in das er sehr viel investiert hat, aber dafür auch umso mehr gewonnen hat, denn nur das Geheimnis des "Kleinen Prinzen" versteht es, andere zu beschenken und dabei selbst reich zu werden.
Und so gratulieren alle - und ganz besonders "seine" Jugend.