19.10.2011 | 1. Mannschaft

"Noch ein schwieriger und steiniger Weg"

Aufstiegs-Trainer Peter Vollmann will mit F.C. Hansa drei Vereine hinter sich lassen

Peter Vollmann (53), Trainer des kommenden Gastes F.C. Hansa Rostock, ist kein Freund lauter Töne. Der erfahrene Fußballlehrer, der vor seinem Engagement an der Ostsee unter anderem bereits bei der SG Wattenscheid 09, bei Preußen Münster, Eintracht Trier, Fortuna Köln, Eintracht Braunschweig und Holstein Kiel gearbeitet hat, formuliert in Interviews eher "defensiv" und tritt gerne auf die Euphorie-Bremse. In dieser Woche war es nicht anders.

Trotz des ersehnten ersten Saisonsieges des Neulings (2:0 gegen den TSV 1860 München) stellte Vollmann unermüdlich klar: "Es ist und bleibt eine schwere Aufgabe, unser Ziel Klassenerhalt zu erreichen." Dass seine Mannschaft in der 2. Liga bestehen kann, hat sie in dieser Saison schon mehrfach unter Beweis gestellt, nur die Punkte-Ausbeute ließ - vor allem wegen der eklatanten Abschlussschwäche - zu wünschen übrig. Vor dem Auftritt in Düsseldorf sprachen wir mit Rostocks Trainer Vollmann, der die Hanseaten im Frühjahr zur Vize-Meisterschaft in der 3. Liga und damit zum Aufstieg geführt hatte.

Wie groß waren die Steine, die Ihnen nach dem ersten Saisonsieg vom Herzen gefallen sind?

Vollmann: "Es war schon eine große Erleichterung zu spüren. Schließlich waren wir auch in den ersten zehn Punktspielen schon mehrfach ganz nah dran, den Platz als Sieger zu verlassen. Drei- bis viermal waren wir vor allem daran gescheitert, dass wir unsere Chancen nicht konsequent genutzt haben. Gegen 1860 hat es endlich geklappt. Ich sage aber auch ganz klar: Wir haben damit noch gar nichts erreicht, der Sieg war nur der erste Schritt in die richtige Richtung. Also gibt es auch keinen Grund für Euphorie."

Als Neuling hat der FC Hansa den Klassenerhalt als Ziel ausgegeben. Wie sehen Sie die Chancen?

Vollmann: "Dass wir in der 2. Bundesliga konkurrenzfähig sind, hat die Mannschaft schon mehrfach gezeigt. Trotzdem wird es für uns noch ein ganz schwieriger und steiniger Weg, drei Vereine hinter uns zu lassen. Doch das wussten wir von Beginn an."

Gegen die "Löwen" fielen beide Treffer nach Standardsituationen. War das einstudiert?

Vollmann: "Nachdem wir zuvor nur wenig Kapital aus ruhenden Bällen geschlagen hatten, war das schon erfreulich. Da hat sich die Trainingsarbeit ausgezahlt."

Nach seiner langen Verletzungspause war Ihr prominentester Neuzugang Marek Mintal vor dem München-Spiel wieder ins Training eingestiegen, gehörte aber noch nicht zum Aufgebot. Ist das "Phantom" jetzt in Düsseldorf dabei?


Vollmann: "Die Chancen stehen nach einer weiteren Trainingswoche nicht schlecht. Wenn er fit ist, dann ist er für unsere Mannschaft mit seiner Erfahrung und Torgefährlichkeit ohne Zweifel ein großer Gewinn. Allerdings weist Marek noch Rückstand auf, so dass wir auf keinen Fall ein Risiko eingehen werden, zumal die Jungs zuletzt gegen 1860 München einen guten Eindruck hinterlassen haben."

Die Fortuna ist in der 2. Liga seit 18 Punktspielen ungeschlagen, hat in der heimischen Arena seit mehr als einem Jahr nicht mehr verloren. Wie beurteilen Sie die Aussichten, diese beiden Serien zu brechen?

Vollmann: "Die Fortuna ist gegen uns haushoher Favorit, da verrate ich sicher kein Geheimnis. Die eindrucksvolle Heimstärke, die die Düsseldorfer in den vergangenen Jahren entwickelt haben, kommt schließlich nicht von ungefähr und lässt sich auch nicht vom Tisch wischen. Trotzdem haben wir auch in diesem Spiel eine Mini-Chance, für eine Überraschung zu sorgen. Dafür muss bei uns aber schon alles stimmen."

Was zeichnet die Fortuna aus Ihrer Sicht vor allem aus?

Vollmann: "Nach ihrer Erfolgsserie der vergangenen Monate sind die Düsseldorfer total selbstbewusst, treten überall mit breiter Brust an. Das hat die Mannschaft meines Kollegen Norbert Meier zuletzt auch wieder am Montag beim Sieg auf St. Pauli gezeigt. Die Fortuna ist glänzend besetzt und auch deshalb ein Favorit auf den Bundesliga-Aufstieg."

Gibt es personelle Probleme beim FC Hansa?

Vollmann: "Sebastian Pelzer und Dominic Peitz waren nach dem Spiel gegen 1860 München angeschlagen. Ich hoffe jedoch, dass sie uns zur Verfügung stehen."

Herr Vollmann, wir danken Ihnen für das Gespräch.


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