„Ein ganz tolles Gefühl“
Dani Schahin zu Gast im Aktuellen Sportstudio
Als Dani Schahin am Freitag in den Flieger Richtung München stieg, um mit seinem Team das Auswärtsspiel beim FC Augsburg anzugehen, hat er sicher nicht damit gerechnet, dass er einen Tag später mit zwei Treffern zum Matchwinner werden würde. Schon gar nicht konnte er voraussehen, dass die Nacht danach noch länger wird als für seine Kollegen, weil er ins Aktuelle Sportstudio eingeladen wird.
„Ich habe die Frage, wie ich mich fühle, heute schon oft beantworten müssen: Es ist einfach ein ganz tolles Gefühl“, strahlte Schahin bis über beide Ohren, als er die Fragen von Moderator Michael Steinbrecher beantwortete. „Ich freue mich für die Mannschaft, dass wir drei Punkte geholt haben, aber natürlich auch über meine Tore. Es ist ein schöner Tag, den ich genieße.“
Der Angreifer schrieb mit seinem Doppelpack Clubgeschichte. Schließlich ist er der erste Bundesliga-Torschütze seit Igor Dobrovolski, der vor 15 Jahren gegen den Hamburger SV letztmals getroffen hatte. „Natürlich war mir das im ersten Moment nicht so klar“, grinste Schahin. „Ich bin natürlich stolz, dass ich mich in diese Liste eingetragen habe, aber die Freude überwiegt natürlich.“
Natürlich wurde der 23-Jährige auch auf seine beiden wunderschönen Tore angesprochen. Schahin über seinen ersten Streich: „Einen Abschlag von Fabian Giefer habe ich mit dem Kopf verlängert, Robbie Kruse leitet den Ball weiter, der tickte dann schön vor mir auf und ich habe gedacht, den haust du rein.“ Und über seinen zweiten Treffer: „Die Flanke kam wieder von Robbie, der Verteidiger kam nicht richtig ran, dann habe ich mir den Ball vorgelegt und aus der Drehung voll drauf gehalten.“
Um später Matchwinner zu werden, holte er sich auch die Unterstützung von ganz oben. Denn vor seiner Einwechslung betete der Stürmer an der Seitenlinie. „Das mache ich schon seit der Kindheit so und habe das beibehalten“, erklärte Schahin. „Ich wünsche mir dann immer besonders, dass meine Knochen heil bleiben. Und in Augsburg sind sogar zwei Tore dazugekommen.“
Steinbrecher wollte nicht nur mehr über den Fußballer Schahin erfahren, sondern auch über den Menschen. So sprach er Fortunas Goalgetter auf seine Eltern an. „Meine Mutter ist Ukrainerin, mein Vater Palästinenser aus Libanon. Meine Eltern haben sich in Donezk kennengelernt, weil man Vater dort studiert hat“, erzählte er. „Ich bin daher mit mehreren Kulturen aufgewachsen, spreche ich einige Sprachen. Zuhause wird auch alles gemischt gesprochen: Russisch, Deutsch, Arabisch.“
War es für den Neuzugang aus Fürth der schönste Tag seiner Fußballer-Karriere? Seine Antwort: „Ich hatte auch in Dresden einige schöne Tage. Wir sind damals aufgestiegen, das war für mich ein besonderes Gefühl. Aber sicherlich gehört der Tag zu den besonderen Erlebnissen. Bei seinem Bundesliga-Debüt zwei Tore zu schießen, ist ein tolles Gefühl.“
Bevor es an die berühmte Torwand im Aktuellen Sportstudio ging, wurde Schahin noch auf die DFB-Pokalauslosung angesprochen. „Borussia Mönchengladbach ist ein schweres Los, aber wir werden uns nicht verstecken“, betonte der ehemalige U19- und U20-Nationalspieler. Ein sympathischer Auftritt von Schahin, an dem auch seine fehlende Treffsicherheit an der Torwand nichts änderte. Drei Versuchen unten, drei oben – kein Treffer. Ihm wird es egal sein, schließlich hatte er an diesem Tag schon zwei Mal getroffen und der Fortuna damit die ersten drei Punkte in idieser Saison beschert.