Das erste Duell zweier Aufsteiger
Am Dienstag reist die Fortuna nach Fürth
1995 schlossen sich der frühere Deutsche Meister SpVgg Fürth und der TSV Vestenbergsgreuth zusammen – die SpVgg Greuther Fürth entstand und bekam 15 Jahre später den Spitznamen „die Unaufsteigbaren“ verpasst. Seit April diesen Jahres gehört dieser Begriff der Vergangenheit an, denn Ex-Fortune und Trainer Mike Büskens führte die Bayern in die höchste deutsche Spielklasse. Ein Erfolg nach einem langen Anlauf, denn in den vorherigen zehn Spielzeiten sind die Fürther ein Mal auf Platz vier und gleich sechs Mal auf dem fünften Rang gelandet. Regelmäßig ging den Grün-Weißen auf der Zielgeraden die Luft aus.
Erstmals in der Vereinsgeschichte gelang nun der Sprung in die Beletage des deutschen Fußballs. Als bestes Team in der 2. Liga bekam der ehemalige Club des Düsseldorfer Angreifers Dani Schahin am letzten Spieltag in Rostock die Meisterschale überreicht. Großen Anteil an der starken Saison, die das „Kleeblatt“ zeigte, hatte Olivier Occean. Der bullige Mittelstürmer aus Kanada erzielte 17 Treffer und war damit erfolgreichster Torschütze. Doch der 30-Jährige verließ den Verein und schloss sich Mit-Aufsteiger Eintracht Frankfurt an. Zudem ging Schahin bekanntlich zur Fortuna und Kingsley Onuegbu wurde an den SV Sandhausen ausgeliehen.
Diese große Lücke soll durch fünf Neuzugänge im Angriff gefüllt werden. Dafür wurde Edu vom FC Schalke 04 ausgeliehen, Franck Ohandza kam vom thailändischen Erstliga-Club Buriram United, Djibi Fall wurde vom KSC Lokeren aus Belgien verpflichtet, Tobias Mikkelsen vom dänischen Überraschungs-Meister FC Nordsjaelland geholt und Ilir Azemi aus der eigenen Reserve hochgezogen. In den ersten Liga-Spielen bekam Fall in der Spitze Fall den Vortritt, Youngster Azemi wurde jeweils als Joker eingesetzt. In der Partie beim FSV Mainz 05, die die Fürther mit 1:0 gewinnen konnten, verletzte sich Fall jedoch an der Schulter und fällt voraussichtlich bis zum Winter aus.
Aber nicht nur in der Abteilung Attacke gab es Veränderungen, auch auf anderen Positionen. Angefangen beim Sportlichen Leiter: Rachid Azzouzi, der mit Fürth den Aufstieg schaffte, wurde Sportdirektor beim FC St. Pauli. Für ihn übernahm Martin Meichelbeck das Amt bei den Fürthern. Auch Büskens wartete lange, bis er einen neuen Vertrag unterzeichnete, aber der Aufstiegstrainer blieb der Spielvereinigung dann doch erhalten.
Zwischen den Pfosten ist der 25-jährige Max Grün die unumstrittene Nummer eins. Als Ersatzleute wurden Wolfgang Hesl von Dynamo Dresden und der Kameruner Issa Ndoye vom ukrainischen Verein Volyn Lutsk verpflichtet. In der Defensive sollen drei Talente herangeführt werden: Lasse Sobiech wurde von Borussia Dortmund ausgeliehen, Michael Hefele (SpVgg Unterhaching) und Abdul Rahman Baba (Dreamz FC, Ghana) wollen in der Bundesliga Fuß fassen. Gleiches gilt auch für Mittelfeldakteur Thomas Pledl, der von der U 19 von 1860 München an den Ronhof wechselte. Teuerster Neuzugang war für fast eine Million Euro Zoltan Stieber. Der offensive Mittelfeldspieler konnte sich nach seinem Wechsel von Alemannia Aachen beim FSV Mainz am Bruchweg nicht durchsetzen und nimmt nun in Fürth den nächsten Anlauf. Das versucht auch Thanos Petsos, der von Bayer Leverkusen ins Fränkische zog.
Den ersten Bundesliga-Sieg in der Vereinsgeschichte gab es gleich am 2. Spieltag. In Mainz siegte die Büskens-Elf mit 1:0 durch einen Heber von Felix Klaus nach 67 Minuten. Nach dem Highlight zum Auftakt gegen den FC Bayern München (0:3) setzten die Fürther direkt ein Ausrufezeichen und unterstrichen ihre Ambitionen, mehr als nur eine Saison im Oberhaus mitmischen zu wollen. Nach einer 0:2-Niederlage am dritten Spieltag folgte am Samstag ein 1:1 in Wolfsburg.
Die Partie am Dienstag, 25. September, um 20 Uhr ist gleichzeitig das erste Duell zweier Aufsteiger in dieser Saison. Erst vor fünf Monaten gab es an gleicher Stelle das letzte Aufeinandertreffen beider Clubs. Damals waren die Hausherren in der heimischen Trolli Arena im ersten Durchgang klar die bessere Mannschaft und gingen durch einen Treffer von Christopher Nöthe in Führung. Nach dem Wechsel zirkelte Ken Ilsø für die Fortuna einen herrlichen Freistoß ins Fürther Gehäuse und wahrte damit alle Chancen auf die Relegation. Der Rest der Düsseldorfer Story ist bekannt...