Fortuna gewinnt beim SV Lohausen mit 8:1
Fortuna Düsseldorf war am vergangenen Mittwoch zu Gast im Düsseldorfer Norden - nicht ohne Grund, denn der SV Lohausen feiert in diesem Jahr seinen 85. Geburtstag und als krönenden Abschluss hatte man den Regionalligisten aus Flingern an den Neusser Weg eingeladen.
A-Kreisligist SV Lohausen, der in der Abschlusstabelle im Sommer den 4. Platz belegte, spielt nach umfangreichen Umbauarbeiten im vergangenen Jahr auf modernem Kunstrasen. Das Areal am Neusser Weg, das auch einen Beachvolleyball-Platz, eine Bouleanlage und ein Kleinfeld-Naturrasenplatz umfasst, besticht durch sein gepflegtes Aussehen und gilt als eine der schönsten Platzlagen Düsseldorfs. Gute Gastgeber waren die Lohausener, wie bei derartigen Spielen oftmals zu erleben, ohnehin: Zum einen bedankte sich Präsident Dr. Rainer Wienhöver ausdrücklich bei Chefcoach Uwe Weidemann für das Kommen der Fortunen. Zum anderen fühlten sich die über 600 Fußballanhänger, die zu dieser Partie angereist waren, recht schnell wohl auf diesem ungewohnten Terrain: Getränke und sehr schmackhafte Bratwürstchen vom Grill zu äußerst moderaten Preisen waren ein angenehmer Kontrast zum eher durchwachsenen Herbstwetter. Aber nicht nur abseits des Grüns war der SV Lohausen, deren ältester Akteur, Manfred Marx, immerhin schon 39 Lenze verlebt hat, ein freundlicher Hausherr.
Bereits nach fünf Minuten gingen die Flingeraner durch den an diesem Tag glänzend aufgelegten Ermin Melunovic mit 1:0 in Führung. Mit vier weiteren Treffern bis zum Halbzeitpfiff (wobei der Stadionsprecher beim 5:1 irrtümlicherweise von einem Eigentor sprach) hatte Melunovic die Fortuna-Tore zum Halbzeitstand von 5:1 im Alleingang erzielt und somit einen Hattrick verbuchen können. Fortuna verzichtete, überwiegend verletzungsbedingt, an diesem Abend auf den Einsatz der Spieler Pino Canale, Marcus Feinbier, Henri Heeren, Andreas Lambertz und Marcel Podszus. Langweilig wurde ihnen nicht, denn sie wurden immer wieder in die Pflicht genommen, Autogramme zu geben.
Im Tor stand erstmals seit seiner Rückkehr aus Solingen Dennis Prostka, der, wenn er geprüft wurde, ein guter Rückhalt war. Gegen den einzigen Gegentreffer in dieser Begegnung war er indes machtlos: Denn nach einem angeblichen Foul von Erdal Eraslan im 16-Meter-Raum wandelte SVL-Torhüter und Kapitän Bernd Westerhüs auf Jörg Butts Spuren und versenkte die Kugel platziert im Gehäuse der ganz in Blau spielenden Fortunen zum zwischenzeitlichen 2:1-Anschlusstreffer.
Nach dem Seitenwechsel, bei dem einzig Dogan und Prostka auf dem Platz geblieben waren, behielt Fortuna erwartungsgemäß die Oberhand. Es dauerte jedoch bis zur 82. Minute, ehe Kenan Doric den Torreigen erneut eröffnete, worauf Ede Yotla (85.) und auch Hassan Nounouh (90.) nicht nachstehen wollte.
Nach dem Spiel zeigte sich Uwe Weidemann bedingt zufrieden: "In der zweiten Halbzeit habe ich wieder einmal zu viele Eigenmächtigkeiten gesehen. Viele waren da wohl eindeutig übermotiviert. Wir hätten viel mehr Druck über die Außenbahnen entwickeln müssen." In Hinblick auf das Meisterschaftsspiel am kommenden Samstag gegen Kickers Emden hofft der oberste Übungsleiter allerdings auf ein kleines Wunder, da seit heute auch Lukas Marzok auf der Verletztenliste steht. "Ich hoffe immer noch, dass bis Freitag der eine oder andere zurückkehren wird. Ansonsten wird es sehr eng auf der linken Seite."
Der Erlös des Spiels kommt im Übrigen der Neugestaltung der Kinderspielfläche innerhalb der Sportanlage zugute -eine weitere optische Aufwertung des Geländes, die sich sicherlich gut einfügen wird.
Lohausener SV: Westerhüs; Rabe (46. Westenberg), Bonn, Arnold, Piotr (69. Mattukat), Möllenkamp, Haljiti (60. Ehberg), Montalto (46. Fischer), Marx (46. Kaamouzi), Brockhoff, van Haren
Fortuna Düsseldorf:
1. Halbzeit: Prostka; Eraslan, Scharpenberg, Steegmann, Pusic, Böcker, Kruse, Dogan, Wolf, Melunovic, Kizilaslan
2. Halbzeit: Prostka; Dogan, Barth, Atulahi, Nouhnou, Doric, Lesniak, Cebe, Cakir, Gökbayrak, Yotla
Zuschauer: 621
Schiedsrichter: Frank Jellonek (Düsseldorf)
Tore: 1:0 Melunovic (5.), 2:0 Melunovic (25.), 1:2 Westerhüs (30./FE), 1:3 Melunovic (34.), 1:4 Melunovic (36.), 1:5 Eigentor (40.), 1:6 Doric (82.), 1:7 Yotla (85.), 1:8 Nouhnou (90.)