Viele Gäste beim Neujahrsempfang 2006
Mittlerweile einer Tradition folgend hatte Fortuna Düsseldorf am Sonntag zum alljährlichen Neujahrsempfang in die Maschinenhalle nach Flingern eingeladen: Zum vierten Mal trafen sich Sponsoren und Freunde des Vereins an diesem Ort, um in großer Runde das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und einen Ausblick auf die kommenden 365 Tage zu werfen.
Durch das Programm führte WDR-Moderator Peter Rueben, der als ersten Gast Oberbürgermeister Joachim Erwin, seines Zeichens Aufsichtsratsvorsitzender der Rot-Weißen, auf der Bühne begrüßte. Joachim Erwin stellte fest, dass man es in den vergangenen zwölf Monaten gemeinsam bewerkstelligt habe, einen soliden Baugrund zu schaffen, indem durch Vorstand und Aufsichtsrat etliche Trümmer der Vergangenheit beseitigt worden seien. Zwar seien in den vergangenen Monaten einige Störfeuer festzustellen gewesen, bei denen sich Dritte auf Kosten des Vereins zu profilieren versucht haben, doch drückte der Oberbürgermeister gleichzeitig die Hoffnung aus, "in mittlerer Zukunft eine Fortuna ohne Querelen zu erleben mit einem Publikum, das gerne zur Fortuna kommt." Hierzu sei eine sorgfältige Planung nötig, damit der Verein wieder ganz nach oben kommen werde. Auf die Frage, welches sein schönstes Erlebnis der jüngsten Vergangenheit gewesen sei, antwortete Joachim Erwin: "Als wir so richtig schön gewonnen haben, nachdem es zu Saisonbeginn nicht so gut lief. Und als alle zusammen gestanden haben und man darauf vertraute, sich am eigenem Schopf aus dem Sumpf ziehen zu können - und dann tatsächliche eine Serie des Erfolgs zustande kam."
Nachdem sich die ca. 200 geladenen Gäste bei Getränken und an einem ausgewählten Buffet, arrangiert durch die Fortuna-Sponsoren Broich Premium Catering und die Privatbrauerei Frankenheim, gestärkt hatten, stellte sich Peter Frymuth, Vorstandsvorsitzender der Fortuna, den Fragen von Peter Rueben. Er bestätigte, dass es keine leichte Aufgabe gewesen sei, als er sein Amt im Verein übernommen habe: "Die letzten 12 Monate waren eine spannende Zeit und ähnlich wie im Sport: Wir waren als Team in Aufsichtsrat und Vorstand gefragt, vor allem als Querelen von außen an uns herantragen wurden. Wichtig war, dass wir uns nicht auseinander dividieren ließen." Mit Nachruck bestätigte Peter Frymuth, dass auch nach dem schlechten Saisonstart eine Trainerfrage nie zur Debatte gestanden habe: "Denn wir hatten erkannt, dass die Chemie zwischen der Mannschaft und dem Trainer, wie auch dem Trainer und dem Vorstand stimmte. So gab es keinerlei Ansatzpunkte, ein Bauernopfer zu suchen." In Hinblick auf eine weitere positive Entwicklung sei es notwendig, für die neue Spielzeit die richtigen Spieler als Verstärkung zu finden. Hieran werde man mit Akribie und Fleiß arbeiten.
Als letzte Interviewgäste standen Finanzchef Werner Sesterhenn und der Sportliche Vorstand, Thomas Allofs, Rede und Antwort. Angesprochen auf das Trainingslager in der Türkei, aus dem die Mannschaft zwei Tagen zuvor zurück gekehrt war und das er zeitweise begleitet hatte, zog Thomas Allofs eine positive Bilanz: "Auch wenn es ein Wermutstropfen war, dass nur 17 Akteure in vollem Umfang an den Übungseinheiten teilnehmen konnten, überwogen die Vorteile: Wir hatten ein sehr gutes Hotel mit hochwertiger Verpflegung, eine exzellente Platzanlage und das Wetter stimmte ebenfalls. Der Aufenthalt in Belek war rundum gelungen." Die Vorbereitung laufe insgesamt zufrieden stellend, zumal noch ein paar Tage bis zum ersten Meisterschaftsspiel des Jahres 2006 Zeit seien. "Die Voraussetzungen sind gut, auch wenn der eine oder andere noch einen Trainingsrückstand wird aufholen müssen." Nach dieser sportlichen Einschätzung war Werner Sesterhenn im Bereich Finanzen gefordert. Dieser bedankte sich ausdrücklich bei den vielen Sponsoren, die dem Verein teilweise schon seit vielen Jahren die Treue halten und bedauerte gleichzeitig, dass "der schlechte Start uns leider den Zuschauerschnitt etwas verdorben hat - sonst hätten wir heute etwas mehr in der Kasse." Auf die Frage nach einer weiteren Konsolidierung der Finanzierung durch einen großen neuen Sponsor sagte Werner Sesterhenn, er sei zuversichtlich, dass die solide Art, den Verein zu führen, sicherlich positiv aufgenommen würde. "Wir würden uns natürlich riesig freuen, wenn einer käme, der uns finanziell spürbar unter die Arme greift. Aber wir wollen die Kirche erst mal im Dorf lassen - und wir werden entsprechende Erfolgmeldungen genau dann verkünden, wenn das Fell des Bären erlegt ist."
Beide Vorstände kamen zum Abschluss des Interviews zu dem Schluss, dass man der Zukunft insgesamt positiv entgegen sehe, auch wenn das Thema Aufstieg in dieser Saison sicherlich noch kein Thema sei. Thomas Allofs: "Das Auftaktspiel bei Rot-Weiss Essen wird sicherlich ein harter Brocken. Doch auch bei der Heimpartie gegen den 1. FC Köln am 11.2. wird die Mannschaft sicher besonders motiviert auftreten - alleine wegen der Art, wie Hinspiel verloren gegangen war." Man solle jedoch bei aller Euphorie, die momentan zu beobachten sei, realistisch bleiben. Denn: "Es wird sehr stark von den finanziellen Möglichkeiten abhängen, wann wir wieder im bezahlten Fußball spielen werden."
Eine besondere Erwähnung fand im Übrigen IDR-Chef und Aufsichtratsmitglied Dr. Heinrich Pröpper: Er feierte an diesem Tag seinen 56. Geburtstag und erhielt als Geschenk das neue Fortuna-Buch "Alles andere ist nur Fußball" von Michael Bolten und Fortuna-Archivar Marco Langer.
Unter anderem gesichtet wurden Petra Albrecht (WDR-Moderatorin) , Benno Beiroth (ehem. Amateurobmann und Präsidiumsmitglied), Dieter Bierbaum (ehemaliger Stadionsprecher), Helmut Bosse (Ratsherr der Stadt Düsseldorf), Peter Förster (ehem. Präsident), Hilmar Guckert (Geschäftsführer DüsseldorfCongress), Michael Hahn (Aufsichtsratsmitglied), Dr. Dirk Kall (BBDO Consulting und Aufsichtsratsmitglied), Petra Kammerevert (Ratsfrau der Stadt Düsseldorf), Theo Kels (ehem. Leiter des Sportamtes), Manfred Kirschenstein (Chef der Philipshalle), Marcel Kronenberg ((Aufsichtsratsmitglied), Rainer Lehmann (WFLV), Monika Lehmhaus (Ratsfrau der Stadt Düsseldorf), Heinz Lucas (Erfolgstrainer der Fortuna in den Siebzigern), Matthes Mauritz (ehem. Fortuna-Nationalspieler), Hans Georg Noack (Ehrenpräsident), Rainer Pennekamp (Stadtwerke Düsseldorf), Wolfgang Scheffler (Ratsherr der Stadt Düsseldorf), Frank Schön (Kapitän und Mitglied der Aufstiegsmannschaft 2004), Udo Skalnik (Leiter des Sportamts der Stadt Düsseldorf), Dirk-Peter Sültenfuß (Ratsherr der Stadt Düsseldorf), Regine Thum (Ratsfrau der Stadt Düsseldorf), Wolfgang Vieten (Aufsichtsratsmitglied) und Gerd Zewe (Pokalheld von 1979)