Am Samstag gegen eine starke Heimmannschaft - Spiel in Emden findet statt
Wie schon vor dem letzten Auswärtsspiel gegen die Zweitvertretung des SV Werder Bremen war auch diesmal eine verlängerte Wartezeit bis zur Abfahrt des Busses vonnöten: Erst um 14 Uhr hatte eine Kommission in Emden die Platzverhältnisse inspiziert, um dann grünes Licht für die Abfahrt der Rot-Weißen in Richtung Norden zu geben. Am Samstag wird das Team um Kapitän Dirk Böcker also ab 14 Uhr im Embdena- (früher Dr. Helmut-Riedl-) Stadion gegen "Ostfrieslands Nr. 1" den sportlichen Wettkampf antreten.
Uwe Weidemann, Chefcoach der Fortunen, wird auch in dieser Begegnung auf einige Spieler verzichten müssen. So hat Erdal Eraslan die Reise an die Nordsee gar nicht erst angetreten, nachdem er in den vergangenen Tagen mehrfach in physiotherapeutischer Behandlung war und Spritzen zur Behandlung seiner Rückenmuskulatur erhielt. Oliver Barth, der gleichfalls über Rückenprobleme klagt und in der Landeshauptstadt geblieben ist, geht es nach eigenen Angaben schon wesentlich besser, nachdem er sich in München erneut in die Obhut von Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfarth begeben hatte. Bei ihm bleibt die weitere Entwicklung in den nächsten Tagen abzuwarten. Gerrit Bürk und Ben Abelski befinden sich indes weiterhin in der Rehabilitation.
Immerhin kann Hamza Cakir nach seiner Gelbsperre wieder eingesetzt werden und so ist Uwe Weidemann davon überzeugt, dass es ein interessantes Spiel werden wird, bei dem die Emder ihre Heimstärke unter Beweis stellen wollen. "Sie werden, wie auch in der Vergangenheit sehr kompakt und mannschaftlich geschlossen auftreten." Emden mache die Räume eng und ziehe sich gleichzeitig sehr schnell zurück. "Die Kickers haben zwar keine herausragenden Einzelspieler, aber mir gefällt dieser Aufsteiger auch deshalb, weil sie als Team auftreten." Hierbei strich der ehemalige Bundesliga-Profi heraus, dass die Hausherren "immer bis zur letzten Minute kämpfen und Fußball mit Herz und Leidenschaft spielen."
Man habe zwar im Hinspiel sportlich verloren, aber Weidemann unterstrich, dass seine Mannschaft sich seitdem auch weiter entwickelt habe. Tatsächlich gab es seit dieser Niederlage im September vergangenen Jahres keine weitere Schlappe mehr in der LTU arena. "Wir wollen unsere positive Tendenz - vier Spiele sind wir jetzt ungeschlagen - fortsetzen, was dort sicher nicht einfach wird." Der 43-Jährige hatte in der Vergangenheit den BSV Kickers verschiedentlich beobachten können und weiß daher um die Stärken dieser Mannschaft. "Wir werden in erster Linie den Kampf annehmen - es könnte also ein ähnliches Spiel wie gegen St. Pauli werden, wofür wir anschließend von vielen Seiten großes Lob erhalten haben." Andererseits dürfe sein Team nicht den gleichen Fehler begehen wie in den beiden vorangegangenen Partien und die erste Halbzeit "verschlafen", denn dann würde es "sehr eng" werden.
Angesprochen auf die nachträglich am grünen Tisch gewonnen drei Punkte sagte Weidemann, ihn interessiere nur die sportliche Seite und attestierte dies auch seinem Gegenüber: "Auch Marc Fascher dürfte ähnlich denken."
Kurz ließ der gebürtige Thüringer noch einmal das Spiel gegen Erfurt Revue passieren, um einen positiven Schluss zu ziehen: "Vor einem halben Jahr hätten wir wohl noch ein Spiel wie gegen Erfurt verloren. Das Quäntchen Glück ist zurückgekehrt und man muss eben auch an sich glauben, dass solch ein Spiel noch gedreht werden kann. Dann klappt es auch mit den drei Punkten."