01.12.2006 | 1. Mannschaft

Müssen bis an die Schmerzgrenze gehen!

Uwe Weidemann vor dem Spiel gegen Gladbach II

Es geht auf die Zielgerade für das Jahr 2006. Und Uwe Weidemann, seines Zeichens Chefcoach der Fortuna, macht keinen Hehl daraus, dass die Akteure und der Trainerstab den in gut acht Tagen beginnenden Weihnachtsurlaub sehnsüchtig erwarten. Doch zuvor gilt es, zwei wichtige Hürden zu nehmen - beide Male auswärts, nämlich am Samstag gegen die Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach und eine Woche später bei RW Ahlen.

Im Pokal ausgeschieden nach 120 Minuten und Elfmeterschießen: Schlimmer hätte es eigentlich kaum kommen können in Anbetracht des bisherigen Saison-Pensums und der weiterhin beträchtlichen Anzahl angeschlagener oder verletzter Spieler. Eingedenk dieser Tatsache hatte Uwe Weidemann in den vergangenen Tagen viel Wert auf Regeneration gelegt. Denn dass es konditionell stimmt, hatten die Rot-Weißen in den vergangenen Wochen mehrfach bewiesen. Gegen Borussia Mönchengladbach II steht nun die nächste Herausforderung an, die aufgrund des kräftezehrenden Spiels am Dienstag an die Schmerzgrenze gehen dürfte. Doch auch wenn es auf dem Papier wieder einmal wie eine klare Sache aussieht, glaubt der oberste Übungsleiter nicht, dass seine Kicker den Gegner auf die leichte Schulter nehmen werden. "Meine Mannschaft wird sehr konzentriert an die Aufgabe herangehen, weil ihnen allen die Tragweite des Spielausgangs bewusst ist." Fortuna ist sicherlich in der Favoritenrolle - denn der schlechteste Angriff der Liga trifft auf eine der besten Abwehrreihen dieser Saison. "Aber genau das kann es uns um so schwerer machen. Ich würde zum jetzigen Zeitpunkt lieber ein Spiel gegen eine Mannschaft aus dem vorderen Drittel bestreiten."
Doch dies ist nun einmal die unbeeinflussbare Vorgabe des Spielplans, wie auch der 43-Jährige einsieht, der am Freitagmittag noch mit dem Sportphysiotherapiezentrum Restle gesprochen und sich nach dem aktuellen Stand der Dinge erkundigt hatte. Demnach wird Andreas Lambertz auch gegen die Niederrheiner nicht auflaufen, da die Muskulatur im Oberschenkel weiterhin leicht verhärtet ist und die Gefahr einer Folgeverletzung gegeben wäre, "was für ihn, aber auch die Mannschaft eine Katastrophe wäre." Ebenso ausfallen wird Jörg Albertz, dessen Zeh weiterhin massive Probleme bereitet und es somit unverantwortlich wäre, ihn neuerdings mit betäubtem Gliedmaß ins Rennen zu schicken. Für ihn besteht zumindest die Hoffnung auf einen Einsatz bei RW Ahlen - was hingegen bei Kapitän Marcus Feinbier trotz inzwischen achtwöchiger Zwangspause ausgeschlossen ist. Er wird definitiv erst nach der Winterpause wieder zum Einsatz kommen. Lediglich Hamza Cakir könnte in der nächsten Woche wieder zur Mannschaft stoßen.
Demnach sind die einzigen Lichtblicke momentan Robert Palikuca und Oliver Barth, die unter der Woche schmerz- und beschwerdefrei an den Übungen teilgenommen haben. Spieler, auf die Weidemann sicherlich auch deshalb gerne zurückgreifen wird angesichts der Tatsache, dass nurmehr 16 Spieler seines Stammkaders zur Verfügung stehen. Denn für Erdal Eraslan ist, bedingt durch einen Muskelfaserriss, das Jahr 2006 sportlich ebenfalls abgehakt.
Frische Kräfte wird es folglich aus der Reserve der Fortuna geben, die ihrerseits am Sonntag um 14.15 Uhr FSV Kettwig im Paul Janes-Stadion empfängt. Dort wird Emino Meram erstmals von Anfang an zum Einsatz kommen und "so lange wie möglich spielen", so Weidemann weiter, der im Borussia-Park einmal mehr die wichtigen Tugenden, die gegen Amateurmannschaften so dringlich gefragt sind, abgerufen sehen möchte: "Wir müssen ihnen gleich mit Anpfiff den Spaß am Spiel zu nehmen versuchen, sie nicht ins Spiel kommen lassen und aggressiv zu Werke zu gehen."
Die Tatsache, dass die Fortuna in den letzten vier Spielen nur ein einziges Gegentor kassiert hat - und den auch noch durch einen Strafstoß - lässt den ehemaligen Profi verhalten optimistisch dreinblicken. "Wenn wir kein Gegentor gegen Gladbach zulassen, erfüllt sich der Wunsch, die Hinserie ungeschlagen zu beenden."
Danach wird es bekanntlich nur noch ein Spiel in diesem Jahr geben - nämlich im münsterländischen Ahlen - bevor es für Trainer, Spieler und Funktionsteam in den wohl verdienten Urlaub geht. "Es wird sehr, sehr wichtig, Kraft zu tanken und einmal die Seele baumeln zu lassen." Zeit sollte ausreichend zur Verfügung stehen, denn man wird sich neuerdings im Arena-Sportpark erst am 8. Januar treffen.
Eine andere Sache, die sich unter der Woche abgespielt und für etwas Aufsehen gesorgt hatte, scheint indessen geklärt zu sein. Denn Marc Seemann, Schiedsrichter der Pokalpartie am Dienstag, hat sich zwischenzeitlich bei Markus Anfang gemeldet und die beiden haben ein Gespräch "unter Männern geführt. Die Sache ist damit vorbehaltlos ausgeräumt. Ich ziehe den Hut vor dem Unparteiischen - dass er sich gemeldet hat, ist ein Zeichen von Größe." Auch das soll es in dem mitunter rauen Fußballalltag geben.

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