"Wir haben unsere Hausaufgaben in der Winterpause gemacht!"
VfL-Trainer Claus-Dieter Wollitz vor dem Spiel in Düsseldorf
In der LTU arena steigt am kommenden Samstag mit dem Duell der Fortuna gegen den VfL Osnabrück die Wiederaufnahme der Meisterschaftssaison. Ein echtes Top-Spiel, denn der VfL hat als Tabellenführer der Regionalliga Nord überwintert, liegt aber gerade einmal drei Punkte vor den Rot-Weißen. Als Trainer hat Claus-Dieter Wollitz, nachdem er mit den Lila-Weißen in der letzten Saison nur auf dem zehnten Platz gelandet war, die Osnabrücker wieder flott gemacht.
In seiner aktiven Karriere kam der ehemalige Mittelfeldspieler, der auf Grund seiner technischen Fähigkeiten auch "Pele" genannt wird, auf 64 Erstliga- sowie auf 315 Zweitliga-Einsätze für Schalke 04, den VfL Osnabrück, Hertha BSC Berlin, den VfL Wolfsburg, den 1. FC Kaiserslautern, KFC Uerdingen 05, den 1. FC Köln und Bayer 04 Leverkusen. Seine Profi-Erfahrung will er nun nutzen, um die Süd-Niedersachsen zurück in den Profi-Fußball zu führen. Wir sprachen vor dem Restrunden-Auftakt in der LTU arena mit Coach Wollitz.
Zum Restrundenauftakt tritt Ihre Mannschaft in Düsseldorf gleich zu einem echten Spitzen-Spiel an. Da geht es gleich von Null auf 100, oder?
Wollitz: "Das wird ein Knallerspiel zum Auftakt. Fortuna Düsseldorf zählte für mich schon vor Saisonbeginn neben Dynamo Dresden und dem FC St. Pauli zu den Top-Favoriten. In der Hinrunde hat die Fortuna dies eindrucksvoll bestätigt und eine große Euphorie ausgelöst. Alle sind von Aufstiegs-Hoffnungen gepackt."
Sie wurden bei mehreren Testspielen der Fortuna gesehen, etwa beim Winter-Cup in der LTU arena sowie gegen Wehen und in Kassel. Wie ist Ihr Eindruck von der Mannschaft Ihres Kollegen Uwe Weidemann?
Wollitz: "Wir haben natürlich unsere Hausaufgaben gemacht. Da gehört es auch dazu, dass ich mir einige Spiele des Gegners anschaue. Die Fortuna ist jedenfalls eine harmonische Truppe, die sehr zielstrebig auftritt. Dazu kommt die Euphorie, so dass die Fortuna für uns ein ganz dicker Brocken ist."
Diese Tugenden kann man aber sicher auch auf Ihre Mannschaft übertragen! Was wird im Aufstiegskampf entscheidend sein?
Wollitz: "Es wird am Ende derjenige aufsteigen, der in jedem Spiel bereit ist, an seine Grenzen zu gehen und sich nicht mit Nebensächlichkeiten beschäftigt. Außerdem sind die Rückendeckung im Umfeld sowie auch ein Quäntchen Glück entscheidend. In meinen Augen können noch alle Mannschaften bis Rang zwölf ein Wort um die Aufstiegsplätze mitreden."
Sie sind aber so selbstbewusst, dass Sie die Tabellenführung bis zum Schluss verteidigen wollen, oder?
Wollitz: "Es gibt für keine Mannschaft in dieser Liga eine Garantie für den Aufstieg. Keine Mannschaft hat die Qualität, alle anderen Teams so zu dominieren, dass sie einen Durchmarsch schaffen könnte. Wir wollen konstant weiter spielen. Dann wird man sehen, was am Ende dabei herauskommt."
Der VfL Osnabrück führt die Tabelle mit zwei Punkten vor dem Wuppertaler SV Borussia und Rot-Weiß Erfurt an. Außerdem hat Ihr Team ein Spiel weniger ausgetragen als die Aufstiegs-Konkurrenten. Klarer Vorteil Osnabrück, oder?
Wollitz: "Für das heutige Spiel vielleicht, weil wir die Partie in Ruhe angehen können. Selbst ein Punkt würde uns mehr bringen als der Fortuna, die etwas mehr unter Druck steht, dieses Spiel gewinnen zu müssen. Es kommt darauf an, wer mit dem eigenen Druck besser umgeht."
In den letzten Duellen hatte Ihre Mannschaft meist die Nase vorn, verlor keines der letzten fünf Duelle. Die Fortuna holte dabei nur einen Punkt!
Wollitz: "Da kann ich nur hoffen, dass die Statistik auch nach dem Spiel noch Bestand hat."
Noch ein Wort zu Ihrem Winter-Neuzugang Nico Frommer von der SpVgg Unterhaching. Was erwarten Sie sich von ihm?
Wollitz: "Nico war lange verletzt und sucht seinen Rhythmus. Er ist aber auf einem sehr guten Weg und hat schon angedeutet, dass er die erhoffte Verstärkung im Angriff werden kann. Menschlich passt er jedenfalls hervorragend ins Team." (MSPW/tk)
Die Paarungen am 21. Spieltag am 10./11. Februar:
FC Rot-Weiß Erfurt - Rot-Weiß Ahlen
1. FC Magdeburg - Holstein Kiel
Wuppertaler SV Borussia - Hamburger SV II
Borussia Dortmund II - FC St. Pauli
VfB Lübeck - Kickers Emden
Hertha BSC Berlin II - SV Wilhelmshaven
Fortuna Düsseldorf - VfL Osnabrück (alle Sa. 14.00 Uhr)
Dynamo Dresden - Borussia Mönchengladbach II
SV Werder Bremen II - Bayer 04 Leverkusen II (beide So. 14.00 Uhr)
spielfrei: 1. FC Union Berlin