Meine Jungs freuen sich auf das Spiel

Uwe Weidemann vor der Partie gegen Osnabrück

Ein Spitzenspiel mit Spitzenkulisse: Dies verspricht die Begegnung zwischen Fortuna Düsseldorf und dem VfL Osnabrück zu werden. Anpfiff zwischen dem gastgebenden Tabellenvierten und dem Spitzenreiter aus Südniedersachsen ist um 14 Uhr in der LTU arena. 17.000 Karten waren bis zum Freitagnachmittag verkauft.

"Es wird ein heißer Tanz - ein offener Schlagabtausch!" Uwe Weidemann, oberster Übungsleiter bei den Fortunen, macht keinen Hehl daraus, dass sich sein Team auf Einiges gefasst machen kann. Dennoch ist er, der einmal mehr die altbekannten Tugenden verlangt, sicher, dass die Fortuna den Platz siegreich verlassen wird, wenn Geduld und Konzentration in Einklang stehen. "Sollten wir dann in Führung gehen, müssen wir auch mal das Tempo rausnehmen."
Immerhin können die Hausherren zu Recht darauf bauen, dass sie sowohl in der Rückserie der Vorsaison, als auch in der Hinrunde zu einem der heimstärksten Teams gehörten.
Die Stimmung unter Woche war im Übrigen weiterhin gut, auch wenn man sehr wohl merkte, dass die Anspannung steigt. Waren es bislang Testspiele, die die Rot-Weißen zu absolvieren hatten, kommt nun die Pflicht und die Erwartungshaltung, nicht zuletzt der Fans, die am Samstag in großer Zahl erwartet werden, zu punkten. "Die Jungs freuen sich auf die Partie. Und ein Sieg wäre natürlich für Kopf sehr wichtig." Von einem Schlüsselspiel mag Weidemann dennoch nicht sprechen. Vielmehr stünde Fortuna ein "Gesamtpaket von fünf bis sechs Spielen bevor", nach dem man weiterschauen könne. Um sogleich zu relativieren, dass alle 16 Spiele Punktspiele seien, die es zu gewinnen gelte. "Wenn wir das rüberbingen, was wir uns in den vergangenen Wochen hart erarbeitet haben, dann bin ich zuversichtlich, dass wir die drei Punkte hier behalten."
Denn Osnabrück ist trotz der momentanen Spitzenposition nicht unverwundbar. Das konnte man zumindest im Hinspiel sehen, als sich Fortuna insbesondere in den zweiten 45 Minuten sehr starke zeigte und die Hausherren in der eigenen Hälfte regelrecht einschnürten. Doch so lobenswert die damalige Überlegenheit war - punktlos musste man die Bremer Brücke doch verlassen, denn dem VfL reichte an jenem Augustabend ein einziges Tor.
Seine Aufstellung preisgeben wollte Weidemann noch nicht. Doch ließ er durchblicken, dass "wie in der Torwartfrage noch manch anderer erstaunt sein wird." Der Coach hatte bekanntlich am Mittwoch seine Entscheidung bekannt gegeben, für den seit 15 Monaten als erste Nummer 1 gesetzten Pat Deuß den erst 21-Jährigen Kenneth Kronholm zwischen die Pfosten zu schicken. "Es geht doch nicht um den Einzelnen, sondern um Fortuna." Daher darf man auf die Aufstellung gespannt sein.
Wobei der Coach momentan in der glücklichen Lage ist, fast aus dem Vollen schöpfen zu können. Fast, denn ob Jens Langeneke und Markus Anfang spielen können, bleibt weiterhin offen. "Jens ist zwar schmerzfrei, man darf aber nicht vergessen, dass er nun 14 Tage nicht mittrainiert hat." Und bei Markus Anfang sind die Rückenbeschwerden immer noch nicht ganz abgeklungen, so dass hier eine Entscheidung erst am Spieltag zu erwarten sein wird. "Es wäre bitter, wenn beide nicht spielen könnten." So wie etwa Tim Kruse, der zwar gute Fortschritte in der Reha macht, aber nach seinem Innenbandriss frühestens Mitte März wieder eine Übungseinheit absolvieren wird.
Es bleibt abzuwarten, ob Fortuna es gelingt, endlich einmal den Debüt-Fluch abzulegen. Denn auch der spielfreie Tag am darauf folgenden Wochenende könnte bei einem Misserfolg zumindest optisch einen erheblichen Rutsch in die Tabellenmitte nach sich ziehen. Weidemann: "Wir denken nicht über eine Niederlage nach. Wir wollen unser Spiel machen. Alles andere wird man sehen."