Für ein großes Ziel muss man alles geben!
Uwe Weidemann vor dem Spiel gegen Dynamo
Was die andauernden Ausfälle im Team der Regionalliga-Mannschaft angeht, steht das Spieljahr 2006/2007 für Fortuna unter keinem besonders guten Stern - zumindest bislang. Waren bis Freitagmittag drei Ausfälle zu beklagen, erhöhte sich zum Abend die Zahl noch auf fünf. Mittelfeldmotor Markus Anfang und Abwehrspezialist Jens Langeneke müssen am Samstag passen, wenn die Fortuna den 1. FC Dynamo Dresden ab 14 Uhr in der LTU arena empfängt.
Beim turnusgemäßen Pressegespräch vor dem Meisterschaftsspiel war die Welt für Uwe Weidemann noch einigermaßen in Ordnung. Natürlich waren bei der Unterredung mit den Vertretern der Medien auch die Ereignisse, die sich in den vergangenen Tagen beim Gegner als auch zwei anderen Vereinen abgespielt hatten, eine zumindest kurze Erwähnung wert: "Wir konnten in dieser Woche einiges lesen über Dresden und anderswo. Wir heißen dies nicht gut." Um sogleich klarzustellen, "dass uns das nicht weiter zu interessieren hat." Vielmehr werden die Rot-Weißen sich einmal mehr ganz auf ihr Spiel zu konzentrieren haben, das allerdings wieder einmal nicht in der üblichen Formation bestritten werden kann. Denn neben dem Langzeitverletzten Tim Kruse hatten sich bekanntlich unter der Woche auch noch Erdal Eraslan mit einer Rippenprellung und Henri Heeren mit einem Muskelfaserriss im Adduktorenbereich aus dem Trainingsbetrieb abgemeldet. Damit nicht genug: Am späten Freitagnachmittag sollten sich mit Markus Anfang und Jens Langeneke zwei weitere Stammspieler mit grippalem Infekt abmelden müssen. "Es ist ein Seuche", kommentierte der oberste Übungsleiter die Serie an Ausfällen, die sich wie ein roter Faden durch die ganze Saison zieht. Dabei hat es ihn selbst erwischt und erkältungsgeplagt verstieg er sich sogar in Galgenhumor: "Ich hoffe doch, dass die Jungs morgen nicht so spielen, wie der Trainer sich heute fühlt."
Weidemann ist überzeugt davon, dass Dynamo sich in der LTU arena als eine kompakte Truppe präsentieren wird, die zeigen will, dass sie guten Fußball spielen kann. Auch um die Fans zu besänftigen. Das macht die Aufgabe für Fortuna nicht unbedingt leichter. "Es wird ein ganz schweres Spiel, denn sie haben unter Norbert Meier bislang auswärts noch nicht gewonnnen" Das soll auch am Samstag so bleiben, denn dann bietet sich die Chance sich im oberen Tabellenbereich festsetzen zu können. "Und genau das ist unser Ziel!"
Hoffentlich haben die Flingeraner aus dem Unentschieden des vergangenen Wochenendes ihre richtigen Schlüsse gezogen. Unter der Woche habe man das Spiel jedenfalls glasklar analysiert und keinerlei Ausflüchte gesucht. "Wir sind alle der Meinung, dass in Erfurt mehr drin war." Verärgerung war dem 43-Jährigen immer noch anzumerken - insbesondere darüber, dass man nach dem 1:0-Führungstreffer möglicherweise zu früh an einen Sieg im Steigerwald-Stadion geglaubt hatte. "Wir müssen 90 Minuten konzentriert spielen. Sonst klappt es nicht!" Wenn man ein großes Ziel habe, dann müsse man auch alles dafür tun. "Da reichen 80% nicht aus."
Verständlich, dass die Mannschaft um Kapitän Marcus Feinbier, der für das Ergebnis in Thüringen ebenfalls deutliche Worte gefunden hatte, die Scharte auswetzen möchte.
So ist Weidemann nach den Übungseinheiten, die in den vergangenen Tagen bestritten wurden, überzeugt, "dass wir von der Disziplin auf dem Platz morgen eine gute Partie spielen werden. Die Jungs brennen auf das Spiel."
Und die Aufstellung? Der ehemalige Profi mochte, wie auch sonst, keine konkreten Angaben machen. Doch als sicher gilt, dass Yusuf-Muri Adewunmi, eigentlich als Stürmer bei der Fortuna verpflichtet, im defensiven Bereich agieren soll. "Dies hat er sowohl im Trainingslager in der Türkei, als auch beim Wintercup überzeugend gemacht. Ich habe keine Bedenken; dass dies auch gegen Dresden klappen wird." Bedingt durch den Ausfall von Marcel Podszus wird sicherlich Sebastian Kneißl seine Chance erhalten. Der Ex-Chelsea-Kicker wird wohl in der Startformation der Düsseldorfer stehen. Ebenfalls wahrscheinlich ist, dass Ex-Kapitän Dirk Böcker und Farid Loukil aus dem Verbandsliga-Team in den Kader rutschen werden.
Der 24. Spieltag wird einmal mehr von Spielausfällen begleitet. Während bereits am Mittwoch die Partie Osnabrück gegen Magdeburg abgesagt wurde, folgte am Freitag das Storno für die Paarung Emden versus Union Berlin. Fortuna bietet sich die Möglichkeit, wieder auf einen Aufstiegsplatz zurückzukehren, wenn ein Dreier gegen Dynamo Dresden gelingt. Dies dann nur als Tabellendritter, da der HSV mit seiner Zeitvertretung auf dem zweitbesten Platz steht, doch stören würde dies beim Fortuna-Anhang mit Gewissheit niemanden.