23.03.2007 | 1. Mannschaft

Die richtigen Schlüsse ziehen

Chefcoach Uwe Weidemann vor dem Spiel in Dortmund

"Wir haben die letzte Woche viel geredet, wir haben auch diese Woche viel geredet. Jetzt müssen wir die richtigen Schlüsse ziehen, die Mannschaft ist in der Pflicht." Natürlich weiß auch Chefcoach Uwe Weidemann, dem diese Sätze zuzuordnen sind, dass man Fußball nicht programmieren kann, er machte aber beim Pressegespräch am frühen Nachmittag unmissverständlich klar, dass nunmehr Taten folgen müssen - Taten auf dem Rasen.

Zuletzt meinte er "eine gewisse Selbstzufriedenheit" bei einigen seiner Akteure bemerkt zu haben. Zwar hätten die Spieler selbst erkannt, dass sie es viel besser könnten, sie seien zuletzt aber nicht bereit gewesen, Fußball zu arbeiten, Drecksarbeit - auch für die anderen - zu erledigen. Das müsse sich sofort ändern. Immer noch nicht vergessen sind die liegen gelassenen Punkte in Erfurt und Magdeburg, denn Weidemann bleibt - zu Recht - bei seiner Meinung, dass dies völlig unnötig geschah.
In Dortmund müsse die Mannschaft von der ersten Minute an hellwach sein, ja sogar früher schon, bereits beim Aufwärmen müsse man notfalls einmal ein wenig über die Schmerzgrenze hinaus gehen, dann sollte es nicht mehr passieren, dass die ersten zwanzig Minuten in schöner Regelmäßigkeit verschlafen werden. Dabei kann es durchaus hilfreich sein, dass der BVB am Samstag um 14 Uhr im Signal Iduna Park mit bis zu sechs Profis auflaufen wird. Zu diesem durchaus heiklen Thema vertrat Weidemann folgende Meinung: "Spielerisch brauchen wir gar nicht erst versuchen mitzuhalten, aber wir können ihnen den Spaß nehmen - das können die Jungs, das haben sie schon bewiesen." Die Dortmunder Profis seien Spieler, an denen man sich orientieren könne, denn schließlich wolle jeder seiner Fortunen dorthin, wo jene schon sind. "Wenn wir wieder als kompaktes Team auftreten, wenn wir uns nicht wieder selbst durch individuelle Fehler um den Lohn bringen, dann können wir den Dreier landen", zeigte sich der Cheftrainer überzeugt.
Wie er die Mannschaft durch die Ausfälle von Oliver Barth und David Krecidlo umstellen wird, wusste er nach eigener Aussage selbst noch nicht genau. Allerdings deutet einiges darauf hin, dass Ahmet Cebe wohl die rechte Abwehrseite übernehmen und der wieder genesene Jens Langeneke für Barth ins Team rücken wird. Auf jeden Fall werden im Auswärtsspiel zwei Stürmer auflaufen, wenn auch der Platz neben Marcus Feinbier nicht einhundertprozentig vergeben zu sein scheint. Weidemann erwartet endlich, dass auch aus den hinteren Reihen getroffen wird, die Zeit, in der man sich hinter dem erfolgreichen Kapitän verstecken kann, müsse vorbei sein. Die Woche der Wahrheit, wie er die kommenden acht Tage nannte, sei keine Wortschöpfung, sie sei Realität. Mit drei Punkten aus Dortmund ließe sich genug Selbstvertrauen für die Aufgaben gegen Lübeck (Mittwoch 18.15 Uhr in der LTU arena) und in Bremen (Samstag, 31. März um 14 Uhr im großen Weserstadion) tanken. Der Cheftrainer jedenfalls ist überzeugt: Jeder hat verstanden, worum es geht, Ausreden zählen nicht mehr, nur noch Taten. (wj)

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