Mit Kampf und Leidenschaft gegen Lübeck
Uwe Weidemann vor dem Spiel am Mittwoch
"Kämpfen, kämpfen, kämpfen!" Auf diese einfache Formel brachte Uwe Weidemann beim Pressegespräch am Dienstag seine Erwartungshaltung hinsichtlich des Spiels seines Teams am Mittwochabend (18.15 Uhr in der LTU arena) gegen den Tabellenzeiten VfB Lübeck. Zwei Niederlagen in Folge hatten - insbesondere beim 0:1 in Dortmund - bei den Anhängern für gehörigen Verdruss gesorgt, was der Chefcoach gut nachvollziehen kann: "Ich habe schon mehrfach gesagt: Wir brauche nicht zu quatschen. Wir müssen unsere Leistung auf dem Platz zeigen." Denn auch ihm ist durchaus bewusst, dass der Anhang euphorisch ist und die Rückkehr in eine andere Liga kaum mehr abwarten kann. Ihre Unterstützung als "der 12. Mann" bei Spielen der Flingeranern hatte dies stets deutlich unterstrichen.
Nachvollziehbar, dass unter diesen Eindrücken die Stimmung bei den letzten Trainingseinheiten vor dem Spiel gegen den Tabellenzweiten nicht sonderlich überschwänglich war. "Wir haben eine schwierige Phase, die fast jede andere Mannschaft in dieser Saison und Liga ebenfalls durchgemacht hat", aber dies sei kein Argument, sich weiter zu verstecken, statt schleunigst die Ärmel hochzukrempeln und dagegen zu halten, befand der 43-Jährige. Positives Denken sei nunmehr gefragt, denn das Problem rühre vornehmlich " aus dem Kopf - den müssen wir wieder frei kriegen!" Weidemann ist dabei sicher, dass seine Mannen sehr wohl wissen, dass sie in den vergangenen Wochen enttäuscht haben und gehen mit ihrer Leistung wohl auch recht selbstkritisch um.
"Vielleicht ist es ein gutes Omen, dass wieder ein Tabellenführer zu uns kommt", versuchte der oberste Übungsleiter eine Parallele zum (gewonnen) Jahresauftaktspiel gegen den VfL Osnabrück herzustellen. Um dem positiven Denken sogleich ein praktisches Beispiel anzufügen: "Wenn man unsere mit der Leistung der Lübecker vergleicht, sind wir am Mittwochabend Außenseiter. Und vielleicht ist das sogar gut."
In den vergangenen Tagen seien nochmals mannschaftstaktische Übungseinheiten absolviert worden, die wohl vor den Augen des Trainers Gefallen gefunden haben. Außerdem gab es eine Videosession mit dem gesamten Spiel von Dortmund, die "nicht als Strafeinheit zu verstehen war, sondern jedem einzelnen noch mal seine Fehler aufzeigen sollte." Entscheidend sei es am Mittwoch, den Hanseaten über den Kampf und die Leidenschaft zu begegnen. "Wir haben alle Möglichkeiten, uns selbst wieder herauszuziehen." Dass dies Feinbier und Co. beherrschen, haben sie in dieser Saison bewiesen. "Wir dürfen sie nicht, wie in Dortmund, nur mal für kurze Zeit über den Platz jagen - da muss mehr kommen."
Zur endgültigen Aufstellung wollte Weidemann keinerlei Angaben machen. Mit trainiert haben Oliver Barth (Zehprellung) und Markus Anfang (Knieprobleme), bei denen nach dem Mittwochmorgen-Training entschieden wird, ob sie für den Kader nominiert werden können. Erdal Eraslan ist, ebenso wie David Krecidlo weiterhin kein Thema und fallen noch länger aus.
"Am meisten schmerzt es, dass die Fans den Eindruck haben können oder müssen, dass vielleicht der eine oder andere gar nicht will", sagte Weidemann, der dies auch für seine Schutzbefohlenen annimmt. Dass die Fans wie eine Wand hinter der Mannschaft stehen, habe man sogar in Dormund bemerkt. Denn bei den wenigen guten Szenen, die Fortuna hatte, skandierten auch die Fans sofort. "Aber der Funke muss von uns ausgehen - dann erst werden unsere Anhänger wie eine Mauer hinter uns stehen. Und das ist mir ganz, ganz wichtig."
Das Team sei nun gefragt und jeder, der gegen Lübeck zum Einsatz komme, müsse bereit sein bis zum Umfallen zu kämpfen. Denn dann wird es sicherlich nicht die letzte Chance sein, die Fortuna erhält - vor allem unter dem Eindruck der anderen Spiele Spieltags, die bereits am Dienstagabend ausgetragen wurden.