Fortuna siegt im Niederrhein-Pokal
1. Runde gegen Linner SV mit 2:0 absolviert
Recht unaufgeregt bis farblos - so verlief die Partie von Fortuna Düsseldorf am Mittwochabend, die sie gegen den Linner SV in der ersten Runde des Niederrhein-Pokals austrug. Das 2:0 aus Fortuna-Sicht erinnerte eher an eine Pflichtübung mit erfolgreicher Erledigung der gestellten Aufgabe, bei der Fußball-Ästheten kaum auf ihre Kosten kamen. Die nächste Runde wartet Anfang Oktober, wenn die Flingeraner zu Gast bei Viktoria Goch sein werden.
Die ca. 1.200 Zuschauer im Grotenburg-Stadion zu Krefeld hatten sicherlich ein wenig mehr vom Spitzenreiter der Regionalliga Nord erwartet. Doch wie so oft im Pokal kam auch an diesem Abend alles ein wenig anders. Statt eines Schützenfestes mussten sich die Besucher mit Magerkost zufrieden geben, die Uwe Weidemann anschließend mit den Worten kommentierte: "Wir haben kein gutes Spiel gesehen und die Linner haben mich überrascht, wie gut sie dagegen gehalten haben."
Englische Wochen sind jedem Trainer ein Gräuel - und da die Rot-Weißen nicht nur in dieser Woche diese unangenehme Herausforderung annehmen mussten, sondern sogleich in der nächsten Woche mit dem Spiel bei Dynamo Dresden eine weitere folgt, hatte Coach Weidemann seine Formation kräftig durcheinander gewirbelt. Die Intention des obersten Übungsleiters war nachvollziehbar: Der 44-jährige Ex-Profi wollte auch den Mannen aus dem zweiten Glied, als auch Reserve-Spielern bei dieser Begegnung die Gelegenheit geben, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Dabei begann die Begegnung noch recht ansehnlich und Fortuna konnte bereits in der 17. Minute durch einen schönen Flugkopfball von Claus Costa in Führung gehen. Wer nun glaubte, dass die an diesem Abend von Bekim Kastrati angeführte Mannschaft auf Folgetreffer drängen würde, sah sich enttäuscht. Doch die Landeshauptstädter spielten in die Breite, waren mitunter zu ballverliebt und wenig effektiv. Selbst beste Möglichkeiten, ohnehin rar gesät, wurden leichtfertig vergeben. So Bekim Kastrati, der frei vor Linns Torwart Marc Weyhe zum Schuss kam und Ken Asaeda der den Abpraller weit links am Gehäuse vorbei drosch. Auch Sebastian Heidinger, der ohnehin nicht seinen besten Tag erwischt hatte, verschoss, obwohl das gegnerische Gehäuse in greifbarer Nähe war, die Kugel zwischenzeitlich in fast schon wieder sehenswerter Manier. Die Folge: Vor dem Halbzeitpfiff gab es keine zählbaren Ereignisse, wenn man vom übereifrigen Einsatz von Hassan Nounouh absieht, der dafür die gelbe Karte vor die Nase gehalten bekam. Derselbe hatte in Minute 22 noch seine Glanztat absolviert und den Ball von der Linie gekratzt. Nicht wenige fragten sich, was passiert wäre, wenn die Seidenstädter zu diesem Zeitpunkt den Ausgleich erzielt hätten.
Wer auf eine Besserung nach dem Seitenwechsel hoffte, wurde gleichfalls enttäuscht. Von der 50. bis zur 70. Minute lief bei den Flingeranern nur wenig zusammen. In dieser Phase wurden die Linner mutiger und kämpften tapfer unter lautstarkem Jubel ihrer Fans, um ihre Chance auf eine Sensation zu bewahren. Doch die Fortuna-Minimalisten benötigten eine einzige weitere gute Szene, um die Partie zu entscheiden: Nach einer Flanke von Sebastian Heidinger auf Ken Asaeda, bediente dieser Bekim Kastrati und der 29-jährige Neuzugang der Fortuna köpfte aus fünf Metern sein erstes Tor für die Rot-Weißen in der 79. Spielminute.
Sichtlich unzufrieden gab Uwe Weidemann nach dem Spiel zu. "Ich hätte auch gerne ein gutes Spiel gesehen. Doch im Pokal bekommt man nichts fürs Schönspielen, sondern es zählt nur das Weiterkommen. Das haben wir geschafft." Der eine oder andere hätte sich an diesem Abend empfehlen können, so Weidemann, doch mancher der Akteure auf dem Platz sei vielleicht auch zu übermotiviert gewesen. "Ich habe gute Erkenntnisse gewonnen. Und es war von manchem meiner Spieler einfach zu wenig."
Linner SV
Weyhe; H. El Mala, Kalayli, F. El Mala, Uyma, Breuer (75. Kile), Wersig, Kochanek, Sfarzetta (66. Cornelissen), Grzibek, Schepp (84. Zejna)
Fortuna Düsseldorf
Ratajczak; Nounouh 46. van den Bergh), Spier, Caspari, Hergesell (78. Abelski), Asaeda, Costa, Hampel, Klimczok, Heidinger, Kastrati (72. Donkor)
Tore
0:1 Costa (17.), Kastrati (71.)
Gelbe Karten
- / Nounouh, Hampel
Schiedsrichter
Nellen (Mönchengladbach)
Zuschauer
1.200
So geht es weiter im Niederrhein-Pokal 2007/2008 auf Verbandsebene
Vier Spiele muss die Mannschaft um Kapitän Henri Heeren "nur" noch gewinnen, dann winkt die Teilnahme in der Hauptrunde des DFB-Pokals - zum ersten Mal im Übrigen seit 2004. Dazu müssen die Fortunen aber zunächst den Gastgeber in der zweiten Runde, den Verbandsligisten Viktoria Goch besiegen, der sich, ebenfalls am Mittwochabend, bei der SpVgg. Sterkrade 06/07 mit 1:0 durchsetzte. Sollte dies gelingen, erwartet gut zehn Tage später der Sieger der Begegnung ASV Süchteln - SSVg Velbert auf den ehemaligen DFB-Pokalsieger.
Alle Partien der 2. Pokalrunde auf einen Blick
Viktoria Goch - Fortuna Düsseldorf
TuRU Düsseldorf - SV Straelen
TuS Grevenbroich - FC Kray
SF Baumberg - RW Essen
PSV Wesel-Lackhausen - VfB Homberg
SC Düsseldorf West - Wuppertaler SV Borussia
VFB Hilden - 1.FC Kleve
ASV Süchteln - SSVg Velbert
Weitere Informationen finden sich auch unter im Internet unter http://fvn.de/